Die Gamescom 2023 ist am gestrigen Sonntag zu Ende gegangen und kann wieder mehr Besucher als im Vorjahr verzeichnen. Außerdem konnte man die internationale Reichweite erhöhen und mehr Fachbesucher anlocken. Wirklich zufrieden sind aber längst nicht mehr alle mit dem Event.
Offiziell wurden 320.000 Besucher aus über 100 Ländern auf der Gamescom gezählt, womit man den bisherigen absoluten Rekord zwar nicht brechen konnte, dafür aber vor allem im digitalen Bereich zugelegt hat. Insgesamt kamen rund 25 Prozent mehr Fachbesucher auf die Gamescom, 50 Prozent davon reisten aus dem Ausland an und mehr als zwei Drittel der User nutzten die digitale Matchmaking-Plattform gamescom biz.
Hinzu kommen Millionen Zuschauer, die das Showprogramm der gamescom online verfolgten: Allein bis Samstagabend wurden über 180 Millionen Zugriffe gezählt, über 20 Millionen davon entfielen auf die große Eröffnungsshow gamescom: Opening Night Live, was zugleich einen neuen Rekord darstellt.
Felix Falk, Geschäftsführer des game – Verband der deutschen Games-Branche kommentiert hierzu:
„Die gamescom hat 2023 nochmals einen großen Sprung nach vorne gemacht: Sie ist größer, vielfältiger und internationaler als jemals zuvor. Neue Partner aus dem Streaming-Bereich wie Netflix oder Disney+ haben ebenso zur gewachsenen Vielfalt beigetragen wie die größte indie area in der Geschichte der gamescom oder das weiter ausgebaute Angebot für Content Creator. Vor allem die internationale Bedeutung der gamescom ist gestiegen: Neben dem starken Wachstum bei der Anzahl der Fachbesuchenden mit einem hohen internationalen Anteil sowie dem Wachstum der Entwicklerkonferenz devcom überzeugte vor allem der Rekord bei den Online-Reichweiten. Dank der großartigen Zusammenarbeit mit der Koelnmesse, den vielen engagierten Partnern und der leidenschaftlichen Community, wurde die gamescom einmal mehr zum Herzen der gesamten Games-Welt.“
Besucher sind von der Gamescom enttäuscht
Wer die Gamescom vor Ort besucht hat, erlebt vor allem aber auch eine Enttäuschung. Durch die Absage großer Hersteller wie Sony und EA fehlten dementsprechend auch große Spiele und Ausstellungsflächen, was diesmal deutlicher denn je spürbar war.
Stattdessen übernehmen immer mehr Indie-Entwickler die Gamescom, gefolgt von Influencern & Co., wie der Veranstalter selbst bestätigt. In einem Interview hieß es hier, dass die zunehmend leeren Flächen zwischen den Ständen für Livestream-Outputs genutzt und ersetzt werden, was man scheinbar als Rettungsanker für die Zukunft betrachtet. Einen Kommentar, warum dies dem Event und den Herstellern irgendwann auf die Füße fallen kann, lässt sich hier nachlesen.
Immerhin gibt es schon einen Termin für die Gamescom 2024, die vom 21. bis 25. August 2024 stattfindet. Das Event wird erneut am 20. August 2024 mit der gamescom: Opening Night Live eröffnet. Dann dürfte sich zeigen, welche Auswirkungen die eher schwache Gamescom in diesem Jahr auf das Interesse der Spieler hat, dies unbedingt vor Ort erleben zu wollen.