Mit der HD PVR Gaming Edition brachte Haupauge im vergangenen Jahr bereits eine ideale Lösung auf den Markt, um Videos direkt von der PlayStation 3 oder Xbox 360 aufzeichnen zu können. Im Rahmen der gamescom vor zwei Wochen stellte man nun den offiziellen Nachfolger vor – den HD PVR 2 Gaming Edition. Ob es sich lohnt, ein Upgrade vorzunehmen und welche Vorteile und Besonderheiten das neue Gerät bietet, erfahrt ihr in unserem Test.
Nicht nur technisch hat man mit der HD PVR 2 Gaming Edition aufgerüstet, sondern auch optisch. Während man den Vorgänger am liebsten noch irgendwo im Schrank verstecken wollte, stellt der HD PVR 2 nun ein richtiges Highlight dar und lässt sich am besten wohl mit einer Apple TV Box vergleichen. Insgesamt ist nun alles etwas kompakter, ein schöner LED-Leuchtstreifen trennt die obere und untere Hälfte des quadratischen Gehäuses sowie gibt es eine Metallabdeckung, die für etwas Gewicht sorgt. Zudem ist nun auch ein großer Button auf der Oberseite, der für das Starten und Stoppen der Aufnahme dient. Dem Leuchtstreifen hat man diesmal auch verschiedene Bedeutungen zugewiesen, so dass sich an den unterschiedliche Farben erkennen lässt, in welchem Modus sich das Gerät aktuell befindet. Hier hat man diesmal also alles richtig gemacht!
Auf der Rückseite finden sich statt dem Komponenten-Anschlüssen nun ein HDMI Ein- und Ausgang, ein spezieller AV-In Anschluss, sowie Strom und eine USB Schnittstelle. Mit dem HDMI Ein- und Ausgang kommt diesmal auch die größte Neuerung bei dem Gerät hinzu. Ab sofort ist es nämlich möglich, Videos in einer Auflösung von 1080p aufzunehmen, zumindest auf der Xbox360. Auf PlayStation 3 muss man für die Verbindung zum HD PVR 2 leider weiterhin auf das Komponenten-Kabel setzen, da der HDMI Ausgang der PS3 mit einer HDCP Verschlüsselung ausgestattet und eine Aufnahme darüber somit nicht möglich ist. Hier wird weiterhin empfohlen sich auf 720p zu beschränken, was so oder so nur von den meisten Spielen derzeit unterstützt wird. Die HD PVR 2 Gaming Edition wird wie gewohnt zwischen die Konsole, dem TV und einem PC integriert, wobei die Verbindung mit dem PC wieder mittels USB Kabel erfolgt. Im Gesamten hat man gefühlt etwas weniger Kabelsalat, wobei die Lösung für die PS3 immer noch nicht die Beste ist. Hier muss man weiterhin umständlich die Anzeigeneinstellung der PS3 jedes Mal umstellen. Genau in diesem Punk hatten wir uns eigentlich erhofft, eine bessere Lösung geboten zu bekommen. Hier kann man aber weder Sony noch Haupauge wirklich die Schuld für geben, da HDCP ein Hardwareseitiger Kopierschutz beim HDMI Standard ist. Xbox360 User haben es hier also definitiv bequemer. Aus dem Handbuch geht jedoch hervor, dass es diesmal auch Möglichkeiten für ein Softwareupdate des Geräts gibt und man „einige interessante Features“ für die nächsten Monate verspricht. Ob sich somit auch irgendwann das Problem der HDCP-Verschlüsselung lösen lässt, bleibt also noch abzuwarten.
Zum Lieferumfang gehört auch diesmal wieder die Software ‚Arc Showbiz‘, die zum einen Teil für die Aufnahme zuständig ist und zum anderen ein kleines Tool zum Bearbeiten der Videos mit sich bringt. Nachdem alles korrekt zusammengeschlossen ist und die Treiber installiert wurden, erkennt die Software wieder problemlos den HD PVR 2 und im Grunde kann mit der Aufnahme auch schon losgehen. Haupauge hat vorab die bestmöglichen Einstellungen für PS3 und Xbox360, sowie für Videos, die man für YouTube etc. aufnehmen möchte, im Handbuch hinterlegt, die auch nach unserem Test die besten Ergebnisse erzielten. Ein Unterschied zum Vorgänger ist jedoch, dass es eine größere Verzögerungszeit bei der Verbindung zum PC gibt, weshalb ein Spielen darauf nicht zu empfehlen wäre. Auch das Durchschleifen des Signals zum TV funktioniert nun erst, wenn die Anschlüsse in der Software korrekt eingestellt wurden.
Habt ihr eine Aufnahme erfolgreiche durchgeführt, könnt ihr diese mit ‚ArcShowbiz‘ noch ein wenig bearbeiten, zuschneiden, Übergänge oder Effekte hinzufügen, auch wenn man sich dabei auf das Nötigste beschränkt. Weiterhin könnt ihr die Videos als AVCHD erstellen, Brennen oder direkt zu YouTube hochladen. Die aufgenommenen Videos selbst werden im komprimierten H.264-Format auf eurer Festplatte abgelegt und lassen sich somit auch problemlos als Blu-ray brennen.
Fazit
„Die Videoqualität konnte durch die 1080p auf der Xbox360 deutlich gesteigert werden. Auf PS3 bleibt es wie gehabt bei 720p (1080i) und somit lassen sich hier kaum qualitative Unterschiede bei den Aufnahmen nachher ausmachen. Haupauge bietet aber weiterhin die beste Lösung, auf die begeisterte Gamer zurückgreifen können, wenn sie Walkthrough-Videos und Gameplays erstellen möchten. Der Komfort bei der Handhabung wurde deutlich verbessert und auch optisch hat man sich Gedanken mit dem HD PVR 2 gemacht. Ein Upgrade lohnt sich insofern schon, wenn man entweder Videos auf der Xbox360 aufzeichnet oder eben mehr Komfort bei der Handhabung wünscht. Auch die versprochenen neuen Features, die per Softwareupdate nachgeliefert werden sollen, machen das Gerät interessant. Mit rund 170 Euro ist der HD PVR 2 Gaming Edition zudem etwas günstiger beim Einstieg als noch sein Vorgänger damals. Mit allen notwendigen Anschlusskabeln und einem verständlichen Handbuch erhält man zudem alles, was man benötigt, um schnell und unkompliziert loslegen zu können. Eine klare Kaufempfehlung für Neueinsteiger kann man mit dem HD PVR 2 Gaming Edition also definitiv geben. Ob sich ein Upgrade für PS3 User schon lohnt, muss allerdings jeder für sich selbst entscheiden.“
Das Video zeigt eine Aufnahme mit empfohlener Konfiguration auf PS3 in 720p und über Komponentenkabel.