Manchmal ist Schweigen nicht nur Gold, sondern auch pure Selbstverteidigung. Das scheint zumindest bei Insomniac Games der Fall zu sein, wenn es um „Marvel’s Wolverine“ geht. Seit der bombastischen Ankündigung im September 2021 herrscht weitestgehend Funkstille. Kein Gameplay, kein Release-Zeitraum, nicht einmal ein neuer Screenshot – und nach bald vier Jahren Wartezeit machten lediglich unzählige Leaks von sich reden. Doch nun hat sich Insomniac endlich wieder zu Wort gemeldet. Die Botschaft? „Wir arbeiten daran. Und nein, ihr kriegt trotzdem (noch) nichts.“
Warten mit Krallen: Warum Fans langsam die Geduld verlieren
Einige Fans auf X hatten sich mit Nachdruck – um nicht zu sagen mit einer gewissen digitalen Wut – nach Neuigkeiten erkundigt. Eine dieser Anfragen war offenbar so aufdringlich, dass Insomniac öffentlich antwortete. Und das auf eine überraschend klare und fast schon erzieherische Weise:
„Wir arbeiten aktiv an Marvel’s Wolverine für PS5. Wir werden Neuigkeiten zum Spiel veröffentlichen, sobald wir dazu bereit sind. Das wird immer unsere Antwort sein. Wir können nicht alles umsetzen, was angefragt wird, wenn Dinge Zeit, Ressourcen und grünes Licht brauchen.“
Autsch. Deutlicher kann man’s kaum sagen.
Und trotzdem steckt mehr dahinter als eine bloße Abfuhr. In Zeiten von Dauerleaks, überhitzten Hype-Zyklen und Spieleankündigungen mit Entwicklungszeiten von halben Jahrzehnten versucht Insomniac offenbar, sich dem Druck der Community zumindest ein Stück weit zu entziehen. Dass sie das Projekt nicht vergessen haben, ist damit offiziell – aber alles Weitere bleibt im Schatten der Klingen.
Klare Kante von Insomniac nach massivem Leak
Interessanterweise ist „Marvel’s Wolverine“ zuletzt nicht durch offizielle Infos, sondern durch einen massiven Leak im Dezember 2023 in die Schlagzeilen geraten. Damals war Insomniac Ziel eines folgenschweren Hacks, bei dem u.a. interne Pläne, Dokumente und Gameplay-Fragmente zu „Marvel’sWolverine“ ins Netz gelangten. Die Enthüllungen zeigten ein düsteres, brutales Spiel, mit einem Logan, der sich definitiv nicht zurückhält. Seitdem war es wieder still – vielleicht zu still.
Der aktuelle Kommentar zeigt zumindest: Das Spiel lebt. Und es wird intern wohl weiterhin ambitioniert vorangetrieben. Nur eben nicht in Echtzeit mit den Fans.
Was bleibt, ist eine Lektion in Erwartungsmanagement. Ja, wir wollen mehr von Logan. Ja, wir wollen wissen, wie sich Insomniac nach „Marvel’s Spider-Man 2“ erneut selbst übertreffen will. Aber: Gute Spiele brauchen Zeit. Und wenn wir ehrlich sind – wir wollen lieber Wolverine, der uns umhaut, als ein halbgare Veröffentlichung, die zu früh aus dem Käfig gelassen wurde.
Bis dahin: Krallen weg vom Entwicklerteam. Und durchatmen.