Die PlayStation-Welt ist in Feierlaune – oder zumindest sollte sie es sein. Mit der Veröffentlichung der PlayStation Portal 30th Anniversary Edition wollte Sony die Herzen der Fans höherschlagen lassen. Doch statt Begeisterung herrscht eine gewisse Ernüchterung: Die limitierte Edition bietet, abgesehen von einer neuen Farbe und einer angepassten Verpackung, exakt nichts Neues. Klar, es wurde nichts Großartiges versprochen, aber ein kleines Überraschungsei hätte man doch erwarten können. Ein bisschen mehr als nur ein Farbwechsel und ein fancy Karton wäre wirklich nicht zu viel verlangt gewesen.
Ein simpler Farbanstrich für 20 Euro Aufpreis
Sony wirbt damit, das 30-jährige Jubiläum der Marke zu feiern, doch fragt man sich, was genau hier gefeiert wird. Der Triumph, die Fanbase weiter zu schröpfen? Das Gerät selbst bleibt identisch mit der regulären PlayStation Portal – dieselbe Hardware, dieselben Funktionen, dieselben Einschränkungen. Der einzige Unterschied? Eine graue Retro-Optik, die an die ursprüngliche PlayStation erinnern soll, und eine Verpackung, die nostalgische Gefühle wecken könnte. Der Preis für dieses „Upgrade“: 20 Euro Aufschlag.
Stattdessen hätte es sich um eine echte Jubiläumsausgabe handeln können, z.B. mit exklusiven Inhalten oder zumindest einem kleinen Extra aus dem Centbereich. Schließlich hat Sony bei anderen Jubiläumsprodukten – wie der PS5 Slim oder der PS5 Pro – durchaus bewiesen, dass sie in der Lage sind, den Mehrwert zu liefern, den sich Käufer wünschen. Neben dem neckischen USB-Stecker, der den anderen Jubiläumseditionen spendiert wurde, gibt’s es dort ein paar PlayStation-Goodies obendrauf. Doch hier? Fehlanzeige! Und der Folienaufkleber im klassischen PSone-Design? Den zähle ich nicht – der landet nämlich als erstes direkt im Müll.
Nostalgie gut und schön, aber damit allein kann man keinen Applaus ernten
Es ist klar, dass Sony auf den Nostalgie-Bonus setzt. Viele Fans, die mit der ersten PlayStation aufgewachsen sind, könnten versucht sein, ein Stück Vergangenheit in ihre moderne Sammlung zu integrieren. Aber sollte Nostalgie wirklich als Entschuldigung dafür herhalten, ein Produkt ohne nennenswerte Verbesserungen oder Beigaben zu einem höheren Preis anzubieten? Offenbar bedient man sich hier derselben Taktik wie bei virtuellen In-Game-Skins: null Mehrwert, aber dafür ordentlich teuer!
Die Freude über die PlayStation Portal 30th Anniversary Edition fällt somit enttäuschend flach aus. Sony hätte die Gelegenheit nutzen können, um ein besonderes Produkt zu schaffen – etwas, das sowohl alte Fans als auch neue Kunden anspricht. Stattdessen bleibt ein bitterer Beigeschmack, der die Frage aufwirft: Will Sony wirklich feiern, oder geht es nur um den schnellen Gewinn?
Das ist keine Kritik an der PlayStation Portal an sich, die mit dem neuesten Cloud-Gaming-Feature durchaus ihren Platz als unverzichtbares PS5-Gadget gefunden hat. Aber hey, das bekommt man auch im Standardmodell – und das sogar deutlich günstiger, wenn man auf Sale-Zeiten wartet – oder noch besser als Refurbished in einem „neuen“ Zustand. Wer also traurig ist, beim 30th Anniversary Sale leer ausgegangen zu sein, dem sei gesagt: Keine Sorge, mit der PlayStation Portal verpasst ihr absolut nichts! Die einzigen, die hier wirklich weinen dürften, sind die, die nachträglich zu der gleichen ernüchternden Erkenntnis kommen – aber dann ist es auch schon zu spät.
[Update] Oops, fast übersehen, Asche auf mein Haupt: Der PlayStation Portal liegt tatsächlich ein gebrandetes USB-C-Kabel bei. Na, immerhin. Können wir jetzt alle beruhigt schlafen gehen – oder? Wer guckt da auch schon genau nach? Auf dem Handheld hätte es sich definitiv besser gemacht! Ein Dankeschön an unseren User M1tZk1 für den scharfen Blick!
PlayStation Portal
Spiele auf Ihrer PS5-Konsole über dein WLAN-Heimnetzwerk mit Steuerelementen in Konsolen-Qualität mit dem PlayStation Portal Remote-Player
