Quantic Dream: Anschuldigungen über unangemessenes & sexistisches Verhalten im Studio

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Wie geht es wirklich zu bei Entwickler Quantic Dream und wo werden gewissen Grenzen womöglich überschritten? Ehemalige Mitarbeiter des Studios lassen zumindest kein gutes Haar an den Heavy Rain-Machern, wie derzeit drei französische Zeitungsartikel berichten. In der Chefetage selbst zeigt man sich überrascht von den teils bösartigen Äußerungen und streitet alles ab.

Im Fokus stehen dabei unter anderem die Studiobosse David Cage und Guillaume de Fondaumière, denen vorgeworfen wird, ihre Mitarbeiter außergewöhnlich viel mit Arbeit zu belasten und eine Schulkultur zu fördern, in der es sexistisch und rassistisch zuginge oder man zumindest die Augen davor verschließt.

Unter anderem geht es dabei um Photoshop-Montagen, auf denen die Mitarbeiter in sexistischen Posen dargestellt werden, mit homophobischen Verunglimpfungen oder mit Nazivergleichen. Diese wurden wohl Anfang 2017 als Gruppennachricht versendet, jedoch streiten Cage und de Fondaumière ab, dass sie darunter jemals wirklich schlimme Bilder gesehen hätten; vielleicht einige, die weniger lustig und unterhaltsam waren. Im Studio selbst soll allerdings auch ein recht ungemessenes Bild an der Wand hängen, was die Vorwürfe geradezu wiederspiegeln soll.

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Zudem heißt es, dass David Cage eine Person sein soll, mit der es sich nur schwer arbeiten lässt – mit einem autokratischen Stil, vielen Überstunden, die gefordert werden, und der anderen nicht wirklich zuhört. Auch wenn weibliche Mitarbeiter anwesend sind, macht es für ihn keinen Unterschied, wo dann ebenfalls schmutzige Witze und unangemessene Bemerkungen fallen, selbst in Gegenwart seiner Frau oder über weibliche Charaktere in seinen Spielen.

Einer seiner ehemaligen Mitarbeiter beschreibt es so, dass Cage eine sehr spezielle Form hat, wie er sein Studio führt, das er selbst als sein halb-privates Reich ansieht und in dem er machen kann was er will. Es sei sein Platz. de Fondaumière hingegen wird schmieriges Verhalten vorgeworfen, der seine Mitarbeiter auf Partys schlagen soll oder ihnen Küsse aufdrängt.

Vorwürfe seien lächerlich

Cage und de Fondaumière streiten diese Vorwürfe natürlich vehement ab und bezeichnen diese als „lächerlich, absurd und grotesk“. Schließe arbeite man auch mit Persönlichkeiten wie Ellen Page zusammen, die öffentlich für die Rechte von Homosexuellen kämpft, oder mit Jesse Williams, der sich in den USA für Menschenrechte einsetzt. Einige der beschriebenen Vorfälle seien zudem frei erfunden und nie so passiert.

Nun ist immer die Frage, wie es sich mit ehemaligen Mitarbeitern verhält und in welcher Beziehung man auseinander gegangen ist. Nicht selten redet man dann etwas schlechter über diesen oder überspitzt einige Vorfälle sogar. Hinzu kommt, dass einem in heutigen Zeiten quasi alles plötzlich als sexistisch, rassistisch oder unangemessen auf die Füße fallen kann, siehe die #meetoo Kampagne oder ganz aktuell H&M in dieser Woche.

Quantic Dream ist auch nicht der erste Entwickler innerhalb der Sony World Wide Studios, der mit solch negativen Schlagzeilen auf sich aufmerksam macht. Vor einigen Wochen war es Naughty Dog, wo es ähnliche Vorwürfe von ehemaligen Mitarbeitern gegenüber der Chefetage gab. Was daraus allerdings wurde, ist unklar. Sony betonte damals, dass man ein solches Verhalten innerhalb der eigenen Studios nicht duldet und stets entsprechende Maßnahmen ergreift, um ein angenehmes Arbeitsklima zu gewährleisten.

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