In den letzten Wochen wurden in der gesamten Branche zahlreiche Studios geschlossen und viele Entwickler entlassen. Es war eines der härtesten Jahre der Branche. Dies steht nun offenbar auch bei Sony bevor, die verschiedene Projekte und Studios auf den Prüfstand stellen.
Das geht aus den geleakten Dokumenten bei Insomniac Games (via Kotaku) hervor, wonach Sony die First-Party-Studios darum gebeten hat, die Kosten zu senken und aus strategischen Gründen nicht benötigte Mitarbeiter zu entlassen. Dies könnte laut Insomniac 50 bis 75 Mitarbeiter im eigenen Studio bedeuten, obwohl man gerade erst erfolgreich Marvel’s Spider-Man 2 veröffentlicht hat.
Gleichzeitig wurde davor gewarnt, dass man mit den Entlassungen auch Personen verliert, die „institutionelles Wissen und Führungsqualitäten aufweisen, die für zukünftige Titel von entscheidender Bedeutung“ sein könnten.
Hier schreibt Kotaku:
„Während die im Rahmen des Hacks veröffentlichten internen Präsentationen, E-Mails und Besprechungsnotizen ein begrenztes und unvollständiges Bild des Studios vermitteln, bieten sie dennoch einen kleinen Einblick in die Art von Problemen, über die Insomniac Games derzeit nachdenkt und die auf die Zukunft hoffen. In einer im November vorgelegten finanziellen Obduktion zu Spider-Man 2 wurden die Kosten des Projekts im Detail aufgeschlüsselt.“
Insbesondere der Kostenfaktor für diese Art von Produktionen ist immer größer und wird im Fall von Marvel’s Spider-Man 2 mit 300 Millionen US-Dollar beziffert, während man aktuell 6 Millionen Spiele verkauft hat. Damit lassen sich die Kosten gerade so decken, während großartige Gewinne ausbleiben. Das trifft auch auf andere First-Party-Titel zu, mit denen Sony keinen oder kaum Gewinn gemacht hat.
„Wir müssen zukünftige AAA-Franchise-Spiele für 350 Millionen US-Dollar oder weniger machen,“ heißt es in einer der Slides aus dem Leak. „In heutigen Dollars ist das so, als würde man [Spider-Man 2] für 215 Millionen Dollar machen. Das sind 65 Millionen Dollar weniger als unser [Spider-Man 2]-Budget.“
Media Molecule für dem Aus?
In einem externen Treffen im vergangenen November soll darüber hinaus die Rede von Studioschließungen gewesen sein, was zunächst jene treffen könnte, die derzeit nicht aktiv an einem Projekt arbeiten. Als Beispiel wird Media Molecule genannt, die seit Jahren nichts erfolgreich veröffentlicht haben und aktuell auch nichts Aussichtsreiches vorweisen können.
Ob sich an diesen Plänen seit November etwas geändert hat, ist schwer zu sagen, vermutlich aber nicht. Der enorme Kostendruck, unter dem Sony in Zukunft steht, wird allerdings regelmäßig diskutiert, vor allem im Wettbewerb mit Microsoft.