TEST – DMC: Devil May Cry – Definitive Edition

By Patrick Held Add a Comment
8 Min Read

Wieder einmal findet ein Titel der PlayStation 3 seinen Weg als „Definitive Edition“ auf die Next-Gen-Konsolen. Diesmal handelt es sich um Capcom´s Neuauflage von „DMC: Devil May Cry“, in dem ein neuer Dante es mit den dämonischen Heerscharen aufnimmt, um den tyrannischen Dämonenkönig vom Thron zu stoßen. Bereits auf der PlayStation 3 schaffte es der Titel durchweg zu überzeugen, ob die Neuauflage der Neuauflage das nun auch auf der PlayStation 4 schafft, zeigt unser Test.

DmC_Announcement_Screen_002_1418642206An der Story hat sich nicht viel geändert: Der überarbeitete, aber nicht weniger lässige Dante, der als Nephilim (Halb Dämon, halb Engel), gegen Dämonen ankämpft, wird von seinem Zwillingsbruder Vergil und dem Medium Kat aufgenommen und in eine geheime Organisation, „Orden“ genannt, eingeführt, die es sich zum Ziel gesetzt hat, den Dämonenkönig Mundus zu stürzen und somit die Menschen- und Dämonenwelt zu retten. In seinen Weg stellen sich dabei neben einigen kleineren Dämonen auch große götterähnliche Wesen, die seit Jahrmillionen ihr Unwesen treiben und nur darauf warten, zerlegt zu werden.

In bester DMC-Manier metzelt sich Dante seinen Weg mit einer Vielzahl von Waffen durch die Gegner, wobei die Kämpfe rasant vonstatten gehen und man nur durch gekonntes Kombinieren der einzelnen Angriffe überleben und gute Punkte sammeln kann, mit denen neue Fähigkeiten und Gegenstände freigeschaltet werden, die das Arsenal noch mehr erweitern. Wem die Kämpfe, sämtliche Bewegungen und der komplette Spielablauf zu langsam sind, für den steht der neue Turbo-Modus zur Verfügung. Der Modus kann vor jedem Level ausgewählt werden und beschleunigt das gesamte Spiel um 20 Prozent, wodurch wieder das Niveau der alten Ableger erreicht wird.

Ebenso neu ist der „Hardcore-Modus“, der einen erheblichen Einfluss auf das Spiel nimmt: die Gegner werden stärker und cleverer, das Stilsystem wird angepasst, es bleibt weniger Zeit zum Ausweichen und es gibt einen alternativen Dämonentrieb, sowie viele weitere Veränderungen. Durch den Hardcore-Modus ergibt sich ein völlig neues Spielerlebnis, was auch eingefleischte DMC-Fans begeistern und auf lange Sicht beschäftigen wird.

Außerdem wurden dem Spiel eine Vielzahl von neuen Spielmodi und Schwierigkeitsstufen spendiert. Der Modus „Götter müssen sterben“ sorgt für die ultimative Herausforderung, denn alle Feinde besitzen einen aktiven Dämonentrieb, sind wesentlich stärker und es können keine Gegenstände verwendet werden. Daneben gibt es noch den Modus „Himmel und Hölle“, in dem sowohl Dante als auch alle Feinde mit nur einem Treffer sterben und noch einige andere Einstellungen. Für etwas Abwechslung sorgt der Modus „Blutiger Palast“, in dem man Runde für Runde gegen eine große Anzahl von Feindeswellen ankämpft.

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Darüber hinaus wurden der „Definitive Edition“ sämtliche DLC’s spendiert, wie etwa die klassischen Outfits für Dante und Vergil, sowie die Erweiterung „Vergils Downfall“, der eine Art Epilog darstellt und den weiteren Werdegang von Dantes Zwillingsbruder zeigt, der seinen ganz eigenen Kampfstil und besondere Waffen besitzt. Die DLC’s sorgen somit für einen enormen Umfang des gesamten Spieles, der auch um die vielen Sammelobjekte und versteckten Bonuslevel erweitert wird – diese lassen sich teilweise erst erreichen, wenn man neue Waffen im Laufe des Spieles erlangt hat. Somit besitzt DMC einen enorm hohen Wiederspielwert und ist daher eher weniger ein Titel für kurze Abenteuer.

Ein Kritikpunkt besteht jedoch darin, dass die Kämpfe nur selten eine wirkliche Abwechslung darstellen, von den Bonus-Leveln einmal abgesehen. Es geht im Grunde immer nur darum, auf alles so gut wie möglich einzuprügeln und ein wenig zwischen den Kombos zu variieren. Es gibt kaum wirkliche Kniffe und Tricks, wie man die einzelnen Feinde anhand deren Eigenarten vernichten kann. Ein wenig mehr Einfallsreichtum wäre ganz nett gewesen, aber das ist Meckern auf hohem Niveau.

Darüber hinaus fehlt es in den einzelnen Level immer wieder ein wenig an Abwechslung. Zwar tauchen gelegentlich ein paar Sprung- und Parkourpassagen auf, jedoch gibt es fast keine kniffligen Rätsel zu lösen, durch die sich neue Türen oder Wege eröffnen lassen, wie noch bei der „alten“ Serie. Ein deutlicher Kritikpunkt, denn das hätte dem Spiel noch ein wenig mehr Pfiff gegeben.

Das Gesamtpaket wurde durch eine kleine Aufpolierung auf schöne 1080p nochmals verbessert, wodurch das Spiel locker mit den aktuellen Blockbustern mithalten kann. Charaktermodelle, die wildesten Dämonen mit Kettensägenarmen oder auch das Leveldesign im Limbus, der sogenannten „Vorhölle“, in der sich die meisten Level abspielen, sind schön anzusehen und lassen nicht im Ansatz erahnen, dass es sich um eine Neuauflage handelt. Unterstützt wird der positive Eindruck durch die ansprechende Atmosphäre, welche durch die gelungene Story, die Verbindung von Dämonen und Menschenwelt und auch durch die wahnsinnig schnellen und wilden Kämpfe erzeugt wird, und somit viel Freude bereitet, ebenso wie die perfekt abgestimmte Musik, wie man sich auch schon aus den älteren Ablegern gewohnt war. Auch die derben und häufig perversen Sprüche von Dämonen und Dante sorgen sowohl für ein Schmunzeln als auch immer wieder mal für ein wenig Verwunderung und Erstaunen, wenn etwa ein riesen Dämon damit droht, Dante die Arme und Beine abzureißen und auf seinen leblosen Körper zu urinieren (und das ist noch harmlos ausgedrückt!)

DmC_Announcement_Screen_003_1418642206Trotz, oder gerade dank dieser ganzen Neuheiten gepaart mit den bewährten Stärken schafft es der Titel definitiv zu überzeugen. Capcom hat sich die Meinung der Spieler zu Herzen genommen, die häufig auch Kritik an der neuen Richtung von Devil May Cry oder dem neuen Design der Welt und der Figuren von Dante und Vergil geübt haben, sowie deren neuen Fans, die von diesem Schritt begeistert waren und die mit dafür verantwortlich waren, dass der Titel auf der PS3 so einen großen Erfolg gefeiert hat, und hat versucht, beide Seiten nun vollends zufrieden zu stellen.

Wem der neue Ableger zu leicht war, der wird mit dem Hardcore-Modus sowie den zahlreichen anderen neuen Einstellungen einiges vom alten Glanz wieder erkennen und sich in die Zeit zurück versetzt fühlen, besonders dann, wenn auch das Aussehen von Dante auf seinen Vorgänger angepasst wurde. Aber auch die Fans des „neuen DMC“ werden begeistert sein, denn auf sie warten neue Herausforderungen und vielleicht werden auch sie davon begeistert sein, noch ein wenig mehr gefordert zu werden und vielleicht auch etwas häufiger zu verzweifeln.

Entwickler: Ninja Theory
Publisher: Capcom
Release: 10. März 2015
Offizielle Homepage: www.devilmaycry.com

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TEST – DMC: Devil May Cry – Definitive Edition
DMC: Devil May Cry - Definitive Edition kann sich zurecht als eines der besten Remaster bezeichnen. Selbst diejenige, die das Reboot bereits von der PS3 her kennen, kommen dank dem neuen Anstrich und den zusätzlichen Inhalten nochmal voll auf ihre Kosten. Eine klare Kaufempfehlung!
8.6
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