Vor einem knappen Jahr erschien Ghost of Tsushima exklusiv für die Playstation 4 und wurde allgemein als sehr gut bewertet. Am 20. August veröffentlichten Sony und Entwickler Sucker Punch den Directors Cut des Open-World-Samurai-Abenteuers. Neben einigen kleineren Verbesserungen enthält dieser vor allem den ersten richtigen Story-Dlc Iki Island, in dem die Geschichte von Jin Sakai weitererzählt wird. Wir haben uns das Katana umgeschnallt und uns angeschaut, was die neue Version so taugt. Auf das Hauptspiel selbst gehen wir hier nicht näher ein, wenn ihr euch dafür interessiert, könnt ihr gerne unseren Test aus dem letzten Jahr lesen.
Never change a running system
Ghost of Tsushima überzeugte mit seiner fantastischen Open-World, der ernsten Thematik und den vielschichtigen Charakteren. Die Iki Island Erweiterung knüpft da an und liefert vor allem einfach mehr von der gewohnten Kost. Fans werden es verschlingen, wem das Hauptspiel nicht gefallen hat, wird durch den DLC aber auch nicht eines besseren belehrt. Nach einem mysteriösen Vorfall verschlägt es uns auf die namensgebende Insel Iki. Auch hier sind die Mongolen angekommen und terrorisieren die Bevölkerung. Aufgrund der Geschichte von Jins Familie und der Insel ist die Ausgangslage dennoch eine etwas andere.
Wir lernen Jin besser kennen, indem wir seine Vergangenheit erforschen und auch sehen, dass die Ereignisse der Hauptstory tiefe Spuren hinterlassen haben. Die neue Story hält über die 5-6 Stunden, die wir brauchen, um sie zu beenden, ein durchgehend hohes Niveau. Es gibt wieder zahlreiche Wendungen und einige interessante neue Charaktere, auch die ansprechende cineastische Präsentation ist auf dem Level des Hauptspiels. Ähnlich wie Khotun Khan bleibt allerdings auch die neue Antagonistin insgesamt etwas eindimensional. Sie ist eben böse und das wars im Großen und Ganzen auch schon.
Gameplay Stellschrauben
Wer Ghost of Tsushima gespielt hat, findet sich im neuen Abschnitt schnell zurecht. Jin steuert sich genauso wie zuvor und auch die offene Welt, die in etwa die Größe des ersten Abschnitts von Tsushima hat, funktioniert wie gehabt. Es gibt wieder besetzte Gebiete und unentdeckte Orte, an denen wir Haiku verfassen oder verschiedene Herausforderungen angehen können. Neu ist die Bogenherausforderung, die Spaß macht, aber nicht besonders lange fesselt. Insgesamt können wir nur eine neue Fähigkeit lernen, die uns im Kampf zu Pferd hilft, ansonsten bleibt das Move-Set erhalten.
Glücklicherweise gibt es ein paar neue Gegnertypen, wodurch die neue Bedrohung auch für Veteranen interessant bleibt. Schamanen sind ein ganz neuer Gegnertyp. Sie halten sich im Hintergrund und verstärken ihre Mitstreiter mit Gesängen. Gerade bei größeren Gruppen kann das dann ganz schön brenzlig werden. Die Schamanen bringen eine neue Herausforderung rein und locken auch Samurai-Experten aus der Reserve. Wir müssen sie unbedingt zuerst ausschalten, bevor wir uns um die anderen Krieger kümmern.
Darüber hinaus gibt es jetzt auch ein paar Hybride, die während dem Kampf ihren Typ ändern können. So tragen Schwertkämpfer dann einen Schild auf dem Rücken und wechseln in die Verteidigungshaltung. Die Kämpfe werden dadurch aufgelockert und sind insgesamt etwas knackiger als zuvor. Ein paar neue Talismane gibt es ebenfalls, sodass wir auch unsere Ausrüstungen weiter verfeinern können.
Was bietet der Directors Cut?
Iki Island erschien, wie schon erwähnt, im Zuge des Directors Cut von Ghost of Tsushima. Dieser bietet sich vor allem für PS5-Spieler an, die das Spiel noch gar nicht gespielt haben. Es gibt ein paar nette Anpassungen wie stabile 60 fps und 4K-Auflösung, Komfortfunktionen für die Rüstungen und japanische Lippensynchronität. Letztere steigert die Immersion durchaus, wenn ihr das Spiel aber eh auf Englisch oder Deutsch spielen möchtet, profitiert ihr nicht davon.
Wer Ghost of Tsushima auf der PS4 besitzt und auch den DLC auf der PS4 spielen möchte, sollte sich das Update einzeln zulegen. Der Directors Cut bietet hier nicht genügend Mehrwert. Wer das Spiel zum ersten Mal erleben möchte und eine PS5 besitzt, ist mit der neuen Version aber gut versorgt.
Naja der Umfang war schon grenzwertig. Habe es nach 5std durch gehabt und diese nebenaufgaben braucht man nicht machen wenn man den Charakter schon max hat mit der priorisierten Rüstung und Spielstil. Das Problem haben aber alle dlc dieser Art (ff7 Remake & ac valhla)
Solche Erweiterungen sollten max 15€ kosten, klar geht wahrscheinlich nicht wegen der hohen Produktions kosten aber wenn man es auf den reinen story Kontext runter bricht war dort wenig neuer Inhalt
Ja, rein von der Story hast du natürlich Recht. Die neue Insel ist aber doch größer als in vergleichbaren DLCs und bietet wieder einiges zu entdecken. Man kann schon über die Story hinaus einige Stunden auf Iki verbringen, von daher fand ichs ok. Was man grundsätzlich von bezahl-DLCs hält, steht natürlich auf einem anderen Blatt…
Ja verbringen schon aber wie ich gesagt habe für mich gabs kein Grund dazu dies zu machen.
Da ich meine Geist rüstung max habe und die passende Talismane für meine Spielstill, gibt es für mich kein Grund nach andere Rüstungen und Talismanen zu suchen, ergo die Insel zu erkunden. Das Problem hatte ich auch mit ac valhala Zorn der droiden dlc. Solche dlc funktionieren nicht bei solchen (rpg) spielen, da man op ist sobald man den dlc betritt. Es müsste rein theoretisch ein reset geben bei den Fertigkeiten (story bedingt) z.b der Held verliert alle seine Rüstungen etc. Oder ganz anderern Held spielen.
Klar für neue Spieler ist das gesamt Paket klar zu empfehlen
Ja, da hast du Recht. Ich war natürlich auch auf max. mit allen (wichtigen) Rüstungen und Skills. Eine fünfte Kampfhaltung oder ähnliches wäre schon interessant gewesen. Mir macht das Erkunden aber auch ohne spielentscheidende „Belohnungen“ Spaß, weil ich die Welt und die Aufgaben gerne mag. Ich denke, dass das einfach Geschmackssache ist, aber ich kann dich gut verstehen. Man ist schnell durch und bekommt nichtmal wirklich viel dafür, das Problem haben wirklich viele DLCs.
Ja eine 5 Kampfhaltung wäre echt nice