TEST: Horizon Zero Dawn – Erlebe den Nervenkitzel der Jagd

Patrick Held Add a Comment
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In einer fernen Zukunft, in der die Welt zerfallen ist, beginnt die Menschheit von neuem, schließt sich zu Stämmen zusammen und geht mit Pfeil und Bogen auf die Jagd. Man glaubt an mystische Gottheiten und lebt für die Traditionen und Sitten der Gemeinschaft, um sich gegen die Gefahren der Wildnis zur Wehr zu setzen. Denn neben Wildschweinen und Füchsen gibt es noch wirkliche Monster: mechanische Tierwesen und Dinosaurier, die uns an den Kragen wollen und ihre Herde verteidigen, wie die Sägezähne oder die Späher. In diese Welt führt uns das niederländische Team von Guerilla Games mit „Horizon: Zero Dawn“ ein, das bisher vor allem für seine Serie „Killzone“ gefeiert wurde. Nun versucht das Studio mit ihrem neuen Titel ein anderes Terrain für sich zu erobern und erneut die Massen zu begeistern.

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Wir sind Aloy, eine von Geburt an Ausgestoßene, die zusammen mit ihrem Ziehvater Rost in der Wildnis lebt, dort Jagen und Überleben lernt und ständig der Verachtung der Bewohner der Stadt „Mutterherz“ ausgesetzt ist. Sie dürfen nicht mit ihr reden, handeln oder sonst wie in Kontakt treten. Aloys einzige Hoffnung, endlich zum Stamm zu gehören, ist eine Bewährungsprobe mit anderen jungen Leuten, die auch um ihren Platz im Stamm kämpfen und sich beweisen wollen. Doch hierbei kommt alles anders als erwartet, denn das Land wird angegriffen und ein Krieg bricht los, der unser Schicksal und das des ganzen Landes verändert. Hinzu kommen zahlreiche Geheimnisse und Verschwörungen rund um die Kultur des Volkes und Aloys eigene Herkunft, die es zu erforschen gilt. Mehr möchten wir hier gar nicht verraten, um kein bisschen der Geschichte vorweg zu nehmen.

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„Horizon-Zero Dawn“ bietet eine ansprechende Story, die für viel Spannung und Unterhaltung sorgt. Besonders interessant ist hierbei der Mix aus wilder Zivilisation mit Pfeil und Bogen, simpler Kultur und Merkmalen, wie man sie aus der Steinzeit kennt, und den vielen modernen Elementen. Hierzu zählen die mechanischen Bestien, verschiedene Waffen und Fallen, wie etwa die unter Strom gesetzte Stolperfalle, sowie Aufzeichnungen, Objekte und Rückblicke auf Gebäude aus einer vergangenen, aber auch weiterentwickelten Zeit, die sich in Aloys „Fokus“ einer Art Scout á la Dragon Ball zeigt, der uns mit Informationen über Routen, Schwachstellen und Merkmalen versorgt, die andere nicht sehen können. Interessant sind aber auch die Brutstätten der Monster, die wie aus einer anderen Welt erscheinen, ebenso wie die alten Ruinen der vorherigen Zivilisation, in der man das ein oder andere Geheimnis aufdecken kann.

Es ist ein wahnsinnig ansprechendes Erlebnis, sich diesem Mix der Zeiten hinzugeben, um mit Pfeilen und Seilen gegen mächtige Roboter zu kämpfen oder sie sogar zu zähmen. Die Kämpfe sind dabei ein gelungener Mix aus Nah- und Fernkampf, dem wir uns mit unserem Speer und den vielen verschiedenen Fernwaffen stellen können. Zu diesen zählen neben speziellen Bögen für Präzision oder Spezialgeschosse auch noch Seilwerfer, Schleudern oder eine Art MG, mit der man mehrere Feinde auf einmal treffen kann. Die Waffen lassen sich bei den verschiedenen Händlern der offenen Spielwelt im Austausch gegen die Währung „Scherben“ und spezielle Gegenstände, wie Linsen oder Motoren, erwerben, genau wie neue Rüstungen oder verschiedene Tränke, Rohstoffe oder Munition. Diese können auch selbst mit Hilfe von gesammeltem Material hergestellt werden, sollten einem im Kampf einmal die Mittel ausgehen. Auch Erweiterungen für die verschiedenen Inventartaschen lassen sich so bauen, während man die Rüstungen und Waffen mit verschiedenen Modifikationen verbessern kann. Mit Kämpfen alleine ist es allerdings nicht getan, denn auch Aloy ist nicht unsterblich, weshalb es ratsam ist, sich den Feinden geduckt und ruhig anzuschleichen, um sich einen taktischen Vorteil zu verschaffen. Manchmal ist leises Vorgehen wesentlich besser geeignet als stumpfe Gewalt. Entsprechende Symbole und das Verhalten sowie die „Mimik“ der Monster zeigen uns, wie vorsichtig wir agieren und wie aufmerksam die Feinde sind. Auch dies wurde hervorragend umgesetzt. Hinzu kommt in bester Rollenspiel-Manier das Sammeln von Erfahrungspunkten, mit denen man neue Fähigkeiten freischalten kann. Hierdurch wird Aloy im Laufe der Zeit immer stärker und kann es mit immer stärkeren Feinden und Herausforderungen aufnehmen.

Und davon gibt es abseits der Hauptstory wirklich einige! Egal, ob es kleine Nebenquests sind, das Säubern feindlicher Gebiete, verschiedene Jagdaufgaben, das Sammeln von Objekten der alten Zivilisation oder das Besteigen der unfassbar eindrucksvollen Langhälse; all diese Aufgaben sorgen für eine Menge Abwechslung und Unterhaltung, durch die man auch noch viel tiefer in die Story eintauchen kann. Langeweile kommt hier bei weitem nicht auf! Schön ist, dass das Spiel einem Tipps gibt, ob man für diese Aufgabe bereits stark genug ist oder erst noch etwas anderes zuerst erledigen sollte. Dadurch kann einem viel Frust erspart bleiben. Hier wird sogar seitens der Entwickler dazu geraten, die Reise von Punkt zu Punkt wirklich anzutreten, denn für die Schnellreise brauchen wir Reisepacks, die aus wichtigen Rohstoffen bestehen, welche man auch gut anders einsetzen kann. Dadurch entdeckt man fast durch Zufall neue Orte, Lagerfeuer die zum Speichern dienen und interessante Aufgaben. Dabei kommt man auch ums Klettern nicht herum, was sich jedoch nicht immer als perfekt erweist, weshalb Aloy sich gerne mal selbst in den Tod stürzt. Hier könnte die Steuerung etwas entgegenkommender sein. Auch Schwimmen ist keine Freude, da sie wohl bei der Geschwindigkeit im Wasser nie über das Seepferdchen gekommen ist.

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„Horizon-Zero Dawn“ sorgt mit einem gelungenen Mix der Zivilisationen und Gezeiten für eine sehr interessante und spannende Story, um die sich jetzt schon verschiedene Theorien ranken, wie etwa, dass das Spiel im gleichen Universum wie Killzone angesiedelt ist. Aber auch ohne solche Spekulationen ist die Geschichte wahnsinnig gut zu spielen und man möchte gar nicht mehr loslassen. Hier und da bleibt die Stimmung vielleicht durch lange Dialoge etwas auf der Strecke, aber das lässt sich gut verkraften, da man langweilige Gespräche ohne Probleme abkürzen kann. Zusammen mit der tollen Kampfdynamik, in der man gut auf Aloy achten muss, sowie den vielen Waffen und Möglichkeiten, die das Spiel bietet, wird auch für ausreichend Action gesorgt. Gerade die 25 verschiedenen Maschinen-Monster sind schön anzusehen und immer wieder ein Erlebnis. Die Rollenspielelemente bringen einen weiteren Aspekt in das Spiel ein, welche zusammen mit den vielen Nebenquests und Sammelobjekten für ein sehr gutes Gameplay sorgt, auch wenn man die einzelnen Elemente bereits in anderen Spielen gesehen hat. Dennoch vereinigt Guerilla Games diese alle zu einem durch und durch ansprechenden Titel.

Der Sound der Wildnis & die Kraft der PS4 Pro

Guerilla Games hat sich viel Arbeit darein gesteckt, neben einem guten Gameplay auch für eine ebenso ansprechende und stimmige Atmosphäre zu sorgen. Das beginnt schon bei der Vertonung. Sobald man durch die Wildnis wandert hört man die verschiedensten Geräusche um sich herum, seien es der Wind oder die Maschinen, die durch den Wald brüllen. Auch die intensiven Kämpfe werden neben der passenden Musik auch durch Schreie und Kampfgeräusche ergänzt, wie etwa dem Schuss der Pfeile oder das Spannen von Seilen, die den Feind festhalten, der sich dagegen wehrt. Hinzu kommen die vielen Dialoge, die jedoch etwas an Glanz einbüßen, da sie teilweise nicht gut eingesprochen worden sind. Die Synchronisation lässt hier und da etwas zu wünschen übrig, ist aber im Großen und Ganzen akzeptabel. Auch in spannenden Passagen oder in wilden Gefechten weiß das Team, welcher Sound passend ist und sorgt so für eine tolle Atmosphäre.

Was soll man sagen? Optisch ist „Horizon: Zero Dawn“ eine Wucht und spielt insbesondere auf der PS4 Pro die Stärken der Hardware aus. Erste Technikanalysen haben ja bereits gezeigt, dass Guerilla Games hier eine wahre Meisterleistung abgeliefert hat, was auch wir zum Großteil unterstreichen können. Zwar bleiben die wirklichen Wow-Effekte anfänglich noch etwas aus und das Spiel erinnert zunächst ein wenig an „Rise of the Tomb Raider“, im späteren Verlauf und sobald es dunkel wird, wird man allerdings regelrecht aus den Socken gehauen. Hervorstechen tun dabei insbesondere die knalligen Farben, die dank HDR schöner denn je zum Leuchten gebracht werden.

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Neben dichten Dschungelarealen weiß „Horizon: Zero Dawn“ aber auch in puncto Abwechslung zu überzeugen, was von groß angelegten Steppen, eisigen Bergen bis hin zu Höhlengebilden reicht. Alles wirkt unglaublich detailliert, nah und lebendig, als könne man bald direkt in den Bildschirm greifen. Berücksichtigt wurde hier auch die Mischung aus alter und neuer Zivilisation, sodass euch oft Überreste wie zerfallene Häuser oder Fahrzeuge begegnen, während man unter der neueren Zivilisation primitive Holzhütten und ähnliches versteht. Gerade dieser umgekehrte Kontrast macht die Spielwelt wahnsinnig interessant. Loben muss man zudem die Hingabe zum Detail, seien es die einzelnen Haarsträhnen der Charaktere, die animierten Gräser oder die unterschiedlichen Klimabedingungen, die ein so tolles und stimmiges Gesamtbild ergeben.

Auf der anderen Seite muss man aber auch erwähnen, dass man teils unscharfe und verwaschene Texturen präsentiert bekommt, etwa in Filmsequenzen, wenn die Kamera direkt an der Seite von Köpfen ansetzt. Dann wurde auch auf nicht unwesentliche Details verzichtet, etwa wie Schmutz oder kleinere Verletzungen nach Kämpfen. Hier sind selten bis kaum Unterschiede auszumachen, was angesichts des prächtigen Drumherum doch etwas schade ist. Was man zudem bei sehr vielen Spielen dieser Generation bemängeln muss, und so auch bei „Horizon: Zero Dawn“, ist, dass Charaktere recht plastisch wirkend dargestellt werden, ebenso Reflektionen auf größeren Flächen, wo es doch arg auffällt. Trotz dieser kleinen Makel gehört „Horizon: Zero Dawn“ zu einem der schönsten Titel, welche die PS4 derzeit zu bieten hat.

Entwickler: Guerilla Games // Publisher: Sony Interactive Entertainment // Release: 01. März 2017 // Offizielle Homepage: www.playstation.com

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TEST: Horizon Zero Dawn – Erlebe den Nervenkitzel der Jagd
„Mit „Horizon-Zero Dawn“ setzt Guerrilla Games deutlich eine Marke! Das Team schafft es, die Power der PS4 Pro deutlich zu präsentieren und das nicht zu knapp. Hieran zeigt sich, warum ein Upgrade durchaus Sinn macht und wo die Reise in Zukunft hingehen wird. Allerdings zeigt das Spiel auch die Probleme der aktuellen Generation auf, gerade in der Figurendarstellung. Doch auch die Story und das Gameplay machen das Spiel zu einem absoluten Hit. Die ansprechende Geschichte, die einen deutlichen Kontrast der Zivilisationen herstellt, die tollen Maschinen und die vielen Geheimnisse lassen einen so schnell nicht wieder los. Die zahlreichen Nebenquests sorgen für viel Abwechslung, wodurch keine Langeweile aufkommt, da auch die vielen Details, gerade in den weiten Landschaften oder den geheimnisvollen Höhlen für einige schöne Foto-Momente sorgen. Die Rollenspiel-Elemente bringen eine weitere Komponente mit ins Spiel, die für viel Unterhaltung sorgt. Auch wenn man sagen kann, dass „Horizon-Zero Dawn“ viele Elemente anderer Spiele in sich vereint, ist es doch ein eigenständiger Titel, der mit seinen eigenen Stärken überzeugen und begeistern kann. Hier können auch die kleinen Macken wie lange Ladezeiten, teils lahme Dialoge oder die etwas störrische Steuerung nicht dran rütteln.“
8.7
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