In dieser Woche erscheint die lang erwartete Fortsetzung zum PS3-exklusiven Killzone 2, das euch in die nächste Schlacht zwischen den ISA und Helghast führt. Fans können es seit Wochen kaum erwarten, den Edel-Shooter von Guerilla Games in den Händen zu halten. Vorab haben wir das Spiel unter die Lupe genommen und liefern euch dazu unsere Eindrücke.
Killzone 3 beginnt mit einer Videosequenz, die euch die Hintergrundgeschichte der Spielereihe erzählt sowie in den dritten Teil einführt. Diktator Visari ist tot und die Helghast rächen sich mit einem nuklearen Gegenschlag, welcher die Flotte der ISA zerstört und überall auf Helghan verstreut. Neue Charaktere treten ins Bild, wie Admiral Orlock oder der Wissenschaftler Jorhan Stahl, neue Schlüsselfiguren im Spiel, welche die Vernichtung der ISA anstreben. Euer Ziel in Killzone 3 ist es, eure Kameraden zu retten und wieder vom Planeten zu entkommen. Dies gestaltet sich angesichts der Helghast-Truppen, die vor euch liegen und im Orbit kreisen, nicht gerade leicht.
Die erste Mission wirft euch 6 Monate nach vorne. Die Helghast haben weitestgehend wieder die Kontrolle über ihren Planeten und ihr selber bewegt euch verdeckt als Helghast unter ihnen, um euren Captain vor seiner Exekution zu retten. Neben einer kleinen Einführung ins Gameplay inkl. einer Schießstandübung bekommt ihr einen winzigen Vorgeschmack auf die Story und Ereignisse von Killzone 3, bevor ihr wieder zurück an das Ende von Killzone 2 und damit an den eigentlichen Anfang von Killzone 3 geworfen werdet.
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Bis zu diesem Punkt werdet ihr bereits mit hervorragend in Szene gesetzten Zwischensequenzen überhäuft, die nahezu alles bieten, was man sich wünscht. Große Aufmachung, epischer Sound, interessante Charaktere, tolle Synchronstimmen und eine glaubwürdige Story, die euch den Konflikt zwischen den Helghast und ISA merklich spüren lässt. Etwas beängstigend ist die Darstellung der Helghast Truppen, die immer mehr an das deutsche Naziregime erinnern.
Habt ihr euch durch die ersten Minuten von Killzone 3 gebahnt, geht es auf in die Schlacht. Um euch herum tobt die Action inmitten der zerstörten Stadt Phyrris, Panzer kreuzen eure Wege, riesige Mechs sind in der Ferne zu sehen und ein ständiges Geschützfeuer dröhnt euch um die Ohren. Sev und Rico, die wieder Seite an Seite kämpfen, sehen sich ihrem etwas störrischen Captain ausgesetzt, der klar nach Vorschrift handelt und sich in seinen Plan zum Evakuierungspunkt durchzuschlagen nicht abbringen lässt. Dem zunächst Folge leistend, erwarten euch massig Gegnerwellen, die von allen Seiten attackieren.
Schon in den ersten Kapiteln zeigt sich, dass Guerilla viel aus dem Feedback von Killzone 2 umgesetzt hat und deutlich mehr Abwechslung bietet. Kämpfe zu Fuß, in einem Panzer, Jetpacks, in Mechs oder in einem Schneemobil sorgen durchweg für Abwechslung im Spiel. Abgerundet wird das Ganze von der stimmigen Umgebung, der Atmosphäre und den vielen Details, auf die Guerilla beim Leveldesign setzt. Man hat sich nun auch vom tristen Grün aus Killzone 2 verabschiedet und euch erwartet eine bunte, aber dennoch authentische Farbenpracht, die von Level zu Level immer wieder hervorsticht. Komplette Gegensätze bieten dann die Schneelandschaften oder Wälder und Sümpfe von Helghan. Die ersten Wow-Effekte erwarten euch dann mit der Zerstörbarkeit der Umgebung, wenn Brücken vor euch einstürzen, der Beton von Gebäuden, der bei Treffern nur so absplittert oder die Plattformen im Meer an die das Wasser gegen die Tragsäulen peitscht. Das Gleiche gilt auch für Feuer-, Rauch- und Nebeleffekte sowie den brennenden Gegner. Wahre Hingucker, die man selten in Spielen geboten bekommt. Genauso die interaktive Umgebung, wie z. B. Terrarien, aus denen euch Spinnen attackieren, wenn ihr diese zerstört oder lebendige Pflanzen im Sumpf, die ihr ihr als Waffe gegen eure Gegner einsetzen könnt. Hier hat Guerilla alles ins Detail gepackt und die Konkurrenz wird es schwer haben, dem Spiel hier das Wasser reichen zu können.
Im Gesamten macht Killzone 3 hier einen hervorragenden Eindruck und es gibt immer etwas zu sehen. Für unseren Geschmack ist die Kampagne aber auch hier etwas zu kurz geraten. In rund 6 Stunden hatten wir das Spiel komplett durchgespielt.
Die Story-Kampagne von Killzone 3 lässt sich alternativ auch im Ko-Op Modus spielen, der leider nur offline im Split-Screen zur Verfügung steht. Da stellt sich die große Frage, was sich Guerilla dabei gedacht hat. Eine gute Idee fürs Spiel, die leider nur zu Hälfte umgesetzt wurde. In Zeiten wo so oder so jeder online ist, wäre der Online-Ko-Op das Sahnehäubchen geworden. Hier muss man sagen: verschenktes Potenzial.
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Den nächsten Schwerpunkt, den Guerilla mit Killzone 3 angegangen ist, ist das Gameplay. Während man im zweiten Teil, der von allen Seiten Kritik bekam, mit einer gewissen Trägheit zu kämpfen hatte, nähert man sich mit Killzone 3 wieder dem, was man aus Shootern gewöhnt und bei dieser Art von Games auch gewollt ist. Alles geht deutlich flüssiger und einfacher von der Hand und selbst gezielte Kopftreffer sind wieder ohne Probleme möglich. Effektiv sind auch die Nahkampfangriffe, bei denen ihr euren Gegner die Kehle durchschlitz. Solche Momente hätte man eigentlich ein wenig mehr in Szene setzen können, um dem Namen ‚Killzone‘ mehr gerecht zu werden. Ein wenig merkwürdig wurde das Deckungssystem umgesetzt. Oft weiß man nicht, ob man nun schon in Deckung ist oder den Gegnern noch schutzlos ausgeliefert. Das ist vor allem an Ecken spürbar und bedürfte einiger Überarbeitung. Im Gegensatz steht wieder die Steuerung, wenn man in einem Mech sitzt, da hier alles etwas schwerfälliger von der Hand geht. Dafür spürt man jeden Treffer dank des DualShock Controllers intensiv, und in der Hektik des Gefechts kann man auch schon mal schnell den Überblick verlieren. Deutlich agiler lassen sich da wieder die Jetpacks später im Spiel steuern, mit denen ihr euch nahezu ungehindert und direkt in jede Richtung verteidigen könnt. Die Jetpacks stellten für uns eines der Highlights um gesamten Spiel dar, die jedoch zu wenig zum Einsatz kommen.
Alternativ steht für Killzone 3 der PlayStation Move Controller zur Auswahl. Hier ist auf jeden Fall die in Kürze erscheinende Sharp Shooter Gun von Vorteil, da hierdurch ein schnelleres und genaueres Zielen ermöglicht wird. Zudem stehen hier diverse Einstellungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Wie jeder anständige Shooter setzt auch Killzone auf einen Multiplayer-Modus, der sich in drei Parts aufteilt. Klassischer Online-Multiplayer, die neue Botzone und den Einsatz. Im klassischen Online Multiplayer-Modus stehen verschiedene Spielmodi zur Auswahl, darunter Guerillakrieg, Kriegszone, Attentats Mission, Zerstörung, Suchmission, Eroberung oder Eliminierung, die definitiv für Abwechslung sorgen. Verschiedene Klassen mit jeweils unterschiedlichen Eigenschaften und Fähigkeiten stehen euch zur Verfügung, darunter Ingenieur, Sanitäter, Infiltrator, Taktiker oder Scharfschütze, die erst im Teamplay ihr wahres Potenzial entfalten. Für zusätzlichen Spaß sorgt die Clan-Funktion, wo ihr z.B. Konkurrierende Clans direkt herausfordern könnt.
Eure Leistungen im Multiplayer werden auch bei Killzone 3 belohnt und ihr könnt neue Waffen oder Gegenstände verdienen, die taktisch auf eure Klassen verteilt werden können. Diese lassen sich sogar noch mit einem Upgrade wie Stealth oder Drohnen versehen. Statistiken und Bestenlisten stehen im Multiplayer-Modus natürlich ebenfalls zur Verfügung.
Im Multiplayer-Modus „Einsatz“ erwarten euch verschiedenen Missionen, die Guerilla mit diversen Zwischensequenzen aufgelockert hat. Hier gilt es verschiedene Ziele zu erfüllen, darunter Plünderungsmissionen, Zerstörungsmissionen oder Eroberungsmissionen. Sprengladungen platzieren, Basen einnehmen oder verteidigen, einen Damm zerstören oder eine Batterie evakuieren gestalten den Spielmodus definitiv abwechslungsreich.
Wer sich nicht gleich ganz in das Online-Gefecht stürzen möchte, versucht es mit der neuen Botzone, die wie im klassischen Multiplayer Modus oder Einsatz alle Klassen, Waffen und Upgrades unterstützt und so ein perfektes Training für die wahre Schlacht bietet.
Der Multiplayer-Modus ergänzt Killzone 3 den etwas zu kurz geratenen Singplayer-Modus um viele Tage und Wochen zusätzlichen Spielspaß. Wie bei anderen Shootern auch sind hier keine großartigen Innovationen zu erwarten und Guerilla setzt auf das was man erwartet hat. Dafür bringt der Multiplayer-Modus viel Abwechslung mit sich und sprüht wie der Singplayer nur mit Details, Action und Farbenpracht um sich.
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Ein weiteres Feature von Killzone 3 ist der 3D Modus. Mit einem passenden TV, der stereoskopisches 3D unterstützt, könnt ihr das Spiel in einer greifend nahen Dimension erleben. Die Entwicklung von Killzone 3 in 3D war von Anfang eingeplant macht daher einen guten Eindruck. Zwar ist es wie bei anderen Spielen auch zu empfehlen den 3D Effekt etwas herunterzuschrauben, aber besonders in den Zwischensequenzen lohnt sich das dann auch. Wie bei allen 3D Spielen muss man hier Abstriche bei der Grafik und den Details machen. Die typischen Geisterbilder bleiben aber dennoch nicht komplett aus. Zu empfehlen ist aber auf jeden Fall die CGI Intro Sequenz, da hier fertig gerendertes Material in 3D ausgegeben wird. Spätestens wenn das Bild mit Orlock in zig Teile zersplittert und diese euch entgegengeflogen kommen, hat es sich schon gelohnt.
Homepage: www.killzone.com