TEST: Mayflower ARC DAC – Sound, wie er wirklich sein sollte

By Dennis Giebert Add a Comment
6 Min Read

Heutzutage sind Headsets mit integrierten Mikrofonen populärer denn je – sie sind günstig, effizient und perfekt auf Videospiele zugeschnitten. Wenn man allerdings recht hochwertige Kopfhörer verwenden möchte, um das beste Sounderlebnis zu bekommen, kann es allerdings schnell zu Problemen kommen. Die Konsolen-Controller liefen so z.B. nicht genug Leistung oder es kommt zu einem Rauschen, wenn man ein Ansteckmikro verwendet. Der ARC DAC (Digital Analog Converter) von Mayflower ist daher eine externe Soundkarten-Lösung, wie man sie oft im audiophilen Bereichen findet und die genau auf diesen Problembereich zugeschnitten wurde. Wie sich der Mayflower ARC DAC mit einer PS4 schlägt, erfahrt ihr in unserem Test.

Wer sich im Audiobereich etwas auskennt, wird schnell feststellen, dass das der Mayflower ARC DAC dem O2 ODAC erstaunlich ähnlich sieht, doch diese Ähnlichkeit beschränkt sich nur auf das äußere. Der Mayflower ARC kann treiberlos über USB als auch über Lichtleiterkabel angeschlossen werden. Zu den unterstützten Betriebssystemen gehören Windows, Mac, Linux und natürlich alle Konsolen, die über optische Ausgänge verfügen. Obendrein kann man das Gerät an der PS4 auch über den USB-Eingang in Betrieb nehmen, was es ermöglicht Mikrofone mit dem ARC zu verbinden. Jetzt könnte man in den Raum werfen, dass dies doch schon immer möglich war – man verbindet Mikrofon und Kopfhörer mit dem Controller und spielt drauf los, doch hier werden Probleme sofort hörbar. Wie schon im ersten Absatz erwähnt, verfügen die Batterien der Controller nicht über genug Ausgangsleistung, um viele höherwertige Kopfhörer effektiv zu betreiben. Zudem können Mikrofone rauschen, was sowohl an der recht durchschnittlichen Mikrofonqualität vieler Gaming Headsets als auch den Soundeingängen, die dem Mikrofon viel Verstärkung zuführen, liegt.

Mayflower ARC DAC USB / optische Soundkarte für ps4 / PC

Wer ein paar aktive Boxen sein Eigen nennt, kann zudem die Pre-Out RCA Stecker des ARC nutzen, um diese zu betreiben. Dafür müssen allerdings die Kopfhörer entfernt werden, da automatisch festgestellt wird, welche Ausgänge belegt sind und welche Kopfhörer priorisiert werden – einen Knopf zum Umschalten gibt es hier leider nicht.

Bevor wir uns der Tonqualität und Verarbeitung des ARC widmen, gibt es für alle Hardwarenerds harte Fakten:

ARC Eigenschaften

  • Gebaut mit einem treiberlosen DAC, kompatibel mit Windows, Mac, Linux und der PS4.
  • Hochleistungs Kopfhörerverstärker mit 1 watt Leistung bei 32 ohm.
  • Eingebauter Bass-Boost DSP (Digital Sound Processor).
  • Handgemacht und individuell getestet in den USA.
  • Digital Lautstärkeregler
  • Kluge RCA Ausgänge
  • Optical (Toslink) Input
  • 100-240v 50-60hz Netzteil (US Netzstecker)

Spezifikationen

  • Frequenzbereich: +/-0.05 dB (20Hz-20kHz)
  • THD 1 Khz 150 Ohms: 0.0026%
  • IMD CCIF 15 Ohms: 0.0007%
  • IMD SMPTE: 0.001%
  • Rauschen 24/96 (A Weighted): -109 dBu
  • Maximal Output (32 Ohms) : 1W (THD+N < 0.003%)
  • Maximal Output (150 Ohms): 365 mW (THD+N < 0.003%)
  • Maximal Output (600 Ohms): 92 mW (THD+N < 0.003%)
  • Ausgangs Impedanz: 0.096 ohms
  • Crosstalk (150 ohms) : -65 dB
  • Kanal-Balance (50% volume): 0.2 dB
  • Dynamische Reichweite (A-Weighted): > 120 dB
  • Linearitätsfehler: -90 dBFS 24/96 -0.1 dB
  • USB Jitter Components: 11025Hz -112dB
  • RCA Line out: 1V RMS

Audio Formate

  • USB: 24/96, 24/48 – Treiberlos
  • Optical: 24/192, 24/96, 24/48, 24/44.1, 16/192, 16/96, 16/48, 16/44.1
  • ASIO Treiber verfügbar

Sonstiges

  • 10.8 cm W x 8.3 cm L x 3.2 cm H
  • 241 Gramm
  • 100-240v 50-60hz US-Netzstecker. (Adapter wird benötigt)
  • 5v DC, 2A mit 2 Meter langem Kabel.

Unbearbeitetes Mikrofon Soundbeispiel:

Die Praxis

Eingeschaltet wird der Mayflower ARC über ein Lautstärkeregler, der sich bei 7 Uhr im Aus-Zustand befindet und bei 5 Uhr seine maximale Lautstärke erreicht. Bei Kopfhörern mit hoher Effizienz sollte daher schon eine sehr niedrige Einstellung ausreichend sein. Getestet wurde der Mayflower ARC mit Fostex t50RP, Beyerdynamic DT 770 PRO (250Ohm) und verschiedenen Gaming-Headsets, wie z.B. dem Kingston HyperX Cloud etc.

Mayflower ARC DAC USB / optische Soundkarte für ps4 / PC

Der Mayflower ARC konnte alle Headsets problemlos mit ausreichend Power versorgen, die t50RP erreichten bei 10 bis 11 Uhr eine angenehme Lautstärke, die DT 770 bei 11 bis 12 Uhr während alle Gaming-Headsets bei 10 Uhr das schmerzhafte Territorium erreichten. Alle Lauscher spielten sich tadellos, während bei den Gaming-Headsets insbesondere die Bassbetonung sehr deutlich hervortrat. Der Bass wird hier angesprochen, weil der ARC einen eingebauten Bass Boost DSP besitzt, der den meisten Kopfhörern einen selbigen verpasst. Der Bass Boost sollte allerdings mit Vorsicht genossen werden, da er je nach Hören sehr unterschiedlich ausfallen kann. Die t50rp erhalten durch den Boost einfach ein wenig mehr Tiefe, während die DT770 einen kräftigen knackigen Bass bekommen, der besonders bei Musik für gute Laune sorgt, ohne aufdringlich zu werden. Mit den Gaming-Headsets erlebt man hingegen eine wahre Bassocalypse.

Der Sound des ARC ist dabei sehr analytisch und flach gehalten – ohne den Bass Boost bekommt man daher eine absolut flache Frequenzkurve geboten. Höhen klingen dagegen gestochen scharf, während es der Bass kräftig und auf den Punkt bringt. Zudem führt der Mayflower ARC selbst bei höchster Lautstärke kein Eigenrauschen ein, zumindest nicht auf der Low-Gain Einstellung, die sich auf der Rückseite des Geräts ändern lässt. Davon sollt man allerdings nur Gebrauch machen, wenn die Kopfhörer nicht laut genug klingen.

Auf der Rückseite des Geräts befinden sich neben den Ein- und Ausgängen des Geräts dann noch die Schalter für Gain und das Eingangssignal, die allerdings sehr klein ausfallen und sich etwas schwerer bedienen lassen, wenn man vor dem Gerät sitzt und zum Beispiel von USB auf den optischen Ausgang umschalten möchte.

Wer Interesse an einem Mayflower ARC DAC hat kann diesen auf der offiziellen Website erwerben.

TEST: Mayflower ARC DAC – Sound, wie er wirklich sein sollte
Der Mayflower ARC ist eine ausgezeichnete kleine Soundkarte, die selbst die leistungshungrigsten Kopfhörer problemlos betreibt. Durch ihre Mikrofon Passthrough-Funktion glänzt die Soundkarte zudem nicht nur in Film und Musik, sondern auch in Spielen, ohne das man Funktionen aufgeben muss. Die Soundqualität ist klar und nicht überzogen, kann aber auf Wunsch, durch den DSP-Bass Boost etwas mehr pepp bekommen. Sehr positiv ist zudem der Umstand, dass die Soundkarte absolut kein Eigenrauschen aufweist. Viele negative Punkte, abseits der Position der Gain- und Inputschalter gibt es hingegen nicht. Hätte der ARC diese Schalter an der Front und gäbe die Möglichkeit zwischen Boxen und Kopfhörern zu wechseln, ohne das man diese Abstecken muss, wäre man mit diesem feinen Stück Hardware wohl wunschlos glücklich. Wer nach perfektem Sound strebt, findet ihr eine adäquate Ergänzung.
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