TEST: Naruto to Boruto: Shinobi Striker

Patrick Held Add a Comment
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Naruto gliedert sich in die schier unfassbar lange Reihe von Manga-Titeln ein, die inzwischen fast jährlich mit einem neuen Ableger bedacht werden. Mit der Einführung der Boruto-Storyline wurde hier zumindest versucht, die inzwischen doch recht ausgelutschte Handlung der „Ninja Storm“-Reihe ein wenig zu erweitern und neue Erlebnisse spannender zu gestalten. „Naruto to Boruto: Shiboni Striker“ durchbricht hierbei nun die „Ultimate Ninja“-Spielreihe und setzt dabei weniger auf die bewährten 1gg1-Kämpfe, sondern eher auf Gefechte von 1gg100. Ob das so eine gute Idee war?

Neue Figur, alte Geschichten …

Zu Beginn des Spieles wird klar, dass wir hier keine Geschichte von Anfang an begleiten werden, außer einer: Unserer eigenen! Denn wir kreieren unseren eigenen Ninja, angefangen beim Aussehen bis zur Stammeszugehörigkeit, stehen uns hier zu Beginn verschiedene Objekte und Modelle zur Verfügung. Einmal entwickelt, bewegen wir uns durch das Dorf unseres gewählten Stammes. Hier darf man allerdings nicht zu viel erwarten, denn das Dorf präsentiert sich eher wie ein großer Platz, der mehr schlecht als recht verdecken soll, dass es sich im Grunde um eine bessere Lobby handeln soll. Um den Platz herum gibt es verschiedene Gebäude, vor denen wir uns z.B. mit Sasuke, Sakura oder Meister Kakashi unterhalten können. Jede der Figuren ist inzwischen reifer und erwachsen geworden, wodurch ihnen im Dorf viel ernstere Rollen zukommen.

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Hinter den Gebäuden verstecken sich zudem verschiedene Shops und Spielmodi. So erwartet uns etwa hinter Meister Kakashi die VR-Arena, in der wir alte „Legenden und Geschichten der Vergangenheit“ nacherleben können sollen. Diese Geschichten stehen hier für die einzelnen Level und Missionen, unterteilt in die Kategorien D-A, je nach Größe und Schwierigkeit. Und hier beginnt auch schon das erste Problem von „Naruto to Boruto“, denn bisher gibt es einfach zu wenig Content, der dazu ausreichen würde, ein komplett neues Spiel um Narutos Sohn Boruto zu bauen.

Daher besinnt man sich entweder auf zusammenhangslose Missionen, wie etwa die Jagd nach Buchseiten, dem Kampf gegen unzähligen Gegnern oder besonderen Momenten aus der Geschichte der Reihe. Die Missionen erinnern von ihrem Ablauf dabei stark an den Branchenvertreter “Dragon Ball: Xenoverse” oder “One Piece: Pirate Warrior”, welche generell hier zwangsläufig als Vergleichstitel herhalten müssen, denn „Naruto to Boruto: Shinobi Striker“ vereint Elemente beider Titel in seinem Gameplay.

Unterstützende Trainer

So wird uns etwa auch ein Trainer zur Seite gestellt, der uns im Kampf unterstützt und durch dessen gestiegenes Trainerlevel wir neue Belohnungen und Objekte freischalten, mit denen wir nicht nur unser Aussehen verändern, sondern auch vier verschiedene Ausrüstungs-Sets anlegen können, die sich in Bewaffnungen, Kampfstil oder Verteidigungsausrichtig, Jutsus oder Kampfobjekten generell unterscheiden. Dadurch lassen sich nicht nur die einzelnen Sets an Spieler und Situation anpassen, sondern auch beliebig kombinieren und experimentieren. Gerade Sammler können hier voll auf ihre Kosten kommen, denn wenn der Titel eins zu bieten hat, dann sind es Belohnungen. Schon nach den ersten Missionen werden wir mit neuen Objekten und Techniken überhäuft, und das zieht sich weiter durch den gesamten Titel. Es bleibt fraglich, ob diese Großzügigkeit wirklich sinnvoll ist, oder ob man vor lauter Objekten nicht irgendwann den Überblick verliert. Positiv ist dafür, dass in den einzelnen Shops nur mit In-Game-Währungen gezahlt werden kann, von Pay-to-Win oder Lootboxen also keine Spur.

In den Missionen beschränken sich die Kämpfe auf die wesentlichen Elemente. So können wir uns zwischen Nah- und Fernangriffen entscheiden, genau wie zwischen zwei Jutsus und Blocktechniken. Besondere Abwechslung kommt hier durch verschiedene Kombos kein bisschen auf, dafür wird der Titel regelmäßig von Massen verschiedener Feinde oder Schattendoppelgängern geflutet, wodurch man eher in ein wildes Button-Smashing getrieben wird, als in durchdachte Kämpfe, wie man es von früher kennt. Wir bewegen uns daher von Feind zu Feind, um irgendwann unsere Ziele zu erreichen. Oder wir sammeln wie erwähnt Objekte ein, tragen Tränke von A nach B oder unterstützen andere Ninjas. Wie es sich für einen solchen Titel gehört, können die Missionen entweder Solo oder im Online-Multiplayer bezwungen werden. Hier schließen sich die Ninjas in Gruppen zusammen, egal ob Freunde oder Fremde, und kämpfen gemeinsam für den Erfolg.

Anders sieht dies im Wettkampfmodus aus. Dieser unterscheidet sich stark von der VR-Arena und erinnert mehr an eine Art Team-Deathmatch oder Capture the Flag, denn hier kämpfen zwei Gruppen von Spielern gegeneinander in verschiedenen Spielmodi um die Vorherrschaft auf den einzelnen Maps. Leider wird der Modus vom Server vorgegeben – Einfluss hat man selbst darauf leider nicht. Und auch sonst entwickelt sich der Multiplayer, ist man nicht gerade ein absoluter Profi, eher zu einem wilden Geprügel und Gemetzel, das nur wenig überzeugend ist.

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Insgesamt ist das reine Gameplay als OK zu betrachten, allerdings lange nichts Neues mehr und inzwischen leider auch sehr ausgelutscht. Die langweiligen, eintönigen Kombos sorgen für genauso wenig Spannung, wie die schon 1.000-mal gesehenen Missionen. Auch die Idee, alte Handlungen in einer VR-Arena neu zu erwecken ist nett, aber mehr auch nicht. Wirklich Hardcore-Fans könnte dies vielleicht noch überzeugen. Gut ist die Idee der einzelnen Trainer, die im Laufe der Zeit freigeschaltet werden, uns begleiten und mit Belohnungen verwöhnen. Insgesamt leidet der Titel jedoch an zu wenig Spannung, nicht einmal durch den Einsatz mächtiger Jutsus, die entweder ihr Ziel durch die schlechte Zielmechanik verfehlen oder kaum wirklichen Schaden anrichten.

Hässliches Dorf und keine Atmosphäre

Auch in Sachen Atmosphäre kann „Naruto to Boturo: Shinobi Striker“ diesmal nur wenig reißen. Das Ganze fängt schon mit der Präsentation des Dorfes an, denn hier bewegen wir uns nur auf einem einzigen Platz mit ein paar anderen Spielern umher, ohne dabei aber echte Details oder ansprechende Elemente zu entdecken. Es gibt nicht einmal verschiedene Bereiche zu erkunden oder Geheimnisse zu entdecken. Absolut nicht ansprechend, so eine Darstellung abzuliefern. Und auch die Maps sind keine wirklichen Spektakel. Nicht nur, dass man gefühlt nur vier Maps zu sehen bekommt, sind diese gerade in den Missionen meistens wirklich absolut klein geraten, bieten keine ansprechenden Details und erfüllen gerade einmal ihr Soll, indem sie eine Plattform für die Aufgaben bieten. Die wenig ansprechenden Kämpfe sorgen darüber hinaus auch kaum für eine ansprechende Atmosphäre, genau wie die schlecht zu handhabende Kamera, durch die wir Gegner oder Ziele schon mal gerne aus den Augen verlieren. Das einzige, was gut funktioniert, ist ein wenig das Tempo der Kämpfe, welches durch besagtes Button-Smashing aber eher in Hektik umschlagen kann. In all diesen Punkten hätte man sich deutlich mehr an “Dragon Ball: Xenoverse” orientieren sollen, denn dieses setzt all dies wesentlich besser um, wodurch auch eine schöne Atmosphäre entsteht.

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TEST: Naruto to Boruto: Shinobi Striker
“Eine absolute Enttäuschung! Naruto to Boruto: Shinobi Striker ist nicht mehr das, was die Reihe einmal repräsentiert hat. Damals gab es noch spannende, rasante Kämpfe, gespickt mit zahlreichen Quicktime-Events, bei denen man echte Spannung empfunden hat, und die durch spektakuläre Moves und Szenen noch weiter unterstrichen wurden. Es fehlt an echten, ansprechenden Kämpfen, schön anzusehenden Details und einer Welt, die es Spaß macht zu erkunden. Vielleicht sollte man lieber wieder zurück zu den Wurzeln und einen Titel entwerfen, in dem der reine Kampf im Fokus steht, wie er es in den „Ultimate Ninja Storm“-Titeln noch getan hat. Ein paar wenige Elemente geben dennoch Hoffnung, wie etwa die Entwicklung einer eigenen Figur, die Anpassung mit immer neuen Objekten und Kräften, sowie die Unterstützung durch Lehrmeister. Und auch was die Synchronisation und die reine grafische Darstellung angeht kann man sich durchaus nicht beschweren. Aber leider wiegen die Fehler einfach zu schwer, wodurch der Spaß am Ninja-Abenteuer schnell verloren geht, zu schnell.”
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