Entwickler CCP ist einer der großen Vorreiter bei der Entwicklung von VR-Titeln, die bereits zwei Projekte für PlayStation VR veröffentlicht haben. Zum einen den Space-Shooter „EVE Valkyrie“, zum anderen „EVE Gunjack“, das im gleichen Universum spielt. Das neueste Projekt ist nun „Sparc“, mit dem man eine völlig andere Richtung einschlägt.
„Sparc“ ist ein kompetitiver Virtual-Sporttitel, der Geschick und schnelle Reaktionen voraussetzt. Ziel damit ist es eine Online-Community zu bilden, die nicht nur selbst daran teilnehmen, sondern einfach auch gerne spannende Matches verfolgt. Wir haben uns den Titel mal genauer angeschaut und sind dabei ganz schön ins Schwitzen gekommen.
Tischtennis neu erfunden
Wenn man sich eine vergleichbare Sportart suchen müssen, die am besten zu „Sparc“ passt, dann würde ich auf Tischtennis tippen, mit dem Unterschied, dass man dem Tisch hier noch mehr Ebenen hinzufügt. Gespielt wird nämlich nicht nur über den flachen Tisch, sondern über alle vier Wände um einen herum. Doch bevor es überhaupt losgeht, sollte man sich vor allem mit den Grundlagen von „Sparc“ vertraut machen und hinterher gleich noch ein paar Herausforderungen meistern. Also das Headset aufgesetzt, die Move Controller an den Anschlag und rein gehüpft in die virtuelle Arena.
Bereits das Menü von „Sparc“ gibt einem das Gefühl, man befände sich gerade weit in der Zukunft. Nicht der Look des Spiels vermittelt dieses Gefühl, auch Spielmodi & Co. werden damit ausgesucht, dass man verschiedene Figuren, die rings um einen herumstehen, greift und auf der Konsole vor einem platziert oder virtuelle Buttons drückt. Es erinnert irgendwie an den Film „Minority Report“ mit Tom Cruise. Im Grunde unterscheiden sich Spielmodi in den Schwierigkeitsstufen, die den Matches verschiedene Bedingungen hinzufügen, bis hin zu kreativen Arenen, die gerne mal Kopf stehen. Wer es noch individueller mag, kann auch seinen ganz persönlichen Charakter gestalten, was vom Outfit bis hin zum Headset reicht, mit denen man sich vornehmlich an sportlichen Looks orientiert.
Gespielt wird in „Sparc“ in 1-vs-1 Matches, wobei es das Ziel ist, mit dem eigenen Ball entweder den Gegner zu treffen oder Strikes zu erzielen, in dem man dessen Strike-Zone erreicht, sei es geradewegs durch oder über Eck an den Wänden entlang. Das Problem, der gegnerische Spieler hat die gleiche Aufgabe, sodass man stets in Bewegung bleiben muss. Auf Stufe „Anfänger“ lassen sich die Angriffe noch mit Schild und euren Handschuhen abwehren, um den gegnerischen Ball zurückzuschlagen, in höheren Stufen ist dies mit dem Handschuh schon nicht mehr möglich und das Schild zerbricht bei einer erfolgreichen Abwehr. Zusätzlich muss das Schild immer aufgeladen werden, in dem man seinen Ball auf das Spielfeld schleudert, sodass man gezwungen wird, sich nicht alleinig auf Abwehr zu verlassen, sondern aktiv auch die Kugel wirft. Man agiert quasi mit Händen und Füßen, was vor allem anfänglich etwas hektisch und unkontrolliert abläuft. Daher sind vor allem die Herausforderungen zu empfehlen, da man hier seine Wurf- und Abwehrtechniken trainieren und weiter verfeinern kann. Was man hingegen vermisst, ist ein Offline-Spielmodus gegen die KI, sodass man sich nur bedingt auf die Online-Matches vorbereiten kann.
Virtual Sport mit Suchtfaktor
Jeder, der schon mal Tischtennis auf einer Konsole gespielt hat, weiß wie süchtig das machen kann. Nicht anders ist es mit „Sparc“, bei dem es einen schon nach wenigen Minuten packt, die Rangliste in den Herausforderungen nach oben zu klettern. Der Fokus von „Sparc“ liegt aber eindeutig auf den Online-Wettkämpfen, sowie die Community-Erfahrung drum herum. Wenn man CCP richtig verstanden hat, hofft man den virtuellen Sport mit “Sparc“ so zu etablieren, dass die Spieler immer wieder zurückkehren und es womöglich irgendwann zu richtigen Wettkämpfen reicht. Um dies anzuheizen, erschafft man einen ebenfalls virtuellen Zuschauermodus, in dem man nicht nur einfach auf den flachen Bildschirm blickt, sondern virtuell in der Arena sitzt, sich mit anderen trifft und somit noch näher am Geschehen ist. Vor allem aber die kurzen Matches animieren doch sehr, immer wieder selbst in die Arena zu steigen und sich dort voll einzubringen. Im Ganzen hat man hier tolle Anreize geschaffen, da es nicht nur um den persönlichen Erfolg geht, sondern ihn auch direkt und live der ganzen Welt zeigen kann.
Die Online-Matches machen „Sparc“ allerdings erst richtig interessant, da man hier gegen echte Spieler antritt, die sich versuchen gegenseitig abzuschießen. Gut, in den ersten Tagen sind einige noch recht unbeholfen darin, schauen sich die meiste Zeit nur um und kassieren einen Treffer nach dem anderen. Aber auch recht starke Gegner haben wir bereits getroffen, die bis in die letzte Sekunde alles geben, um das Match für sich zu entscheiden. Besonders dann, wenn man schon mehrere Strikes erzielt hat, kommt richtig Tempo ins Spiel. Der Ball wird schneller und größer, was es schwieriger macht, ihm auszuweichen. Nach den ersten beiden Tagen „Sparc“ spielen blieb so der ein oder andere Muskelkater nicht aus. Allgemein muss sich „Sparc“ allerdings noch etwas einspielen und eine echte Community bilden, das Interesse daran ist aber bereits da und stets sind auch Spieler anzutreffen.
Tracking wird immer genauer
Was sofort bei „Sparc“ auffällt, ist das präzise Tracking der Motion Controller, das sich erheblich seit dem Launch des Headsets im vergangenen Jahr verbessert hat. Arm-, Hand- und Körperbewegungen werden präzise verfolgt und lassen punktgenaue Würfe und Abwehr zu. Klar hat auch „Sparc“ so seine Eigenheiten und es braucht etwas Übung, um den richtigen Dreh auch in stressigen Situationen zu finden. Generell gibt es hier aber nichts dran auszusetzen. Fantastisch ist zudem das Feedback, welches man über den Move Controller erhält, der einem tatsächlich das Gefühl gibt, man habe den Ball auch physisch abgewehrt und zurückgeschlagen.
Bleibt noch die grafische Präsentation des Spiels, die ebenfalls von Anfang an gefällt. CCP setzt hier auf einen futuristischen und glatt geschliffenen Look, der diese moderne Sportart unterstreicht. Klar verzichtet man auf aufwendig gestaltete Level und verfrachtet den Spieler stattdessen in eine quadratische Röhre. Mehr braucht es allerdings auch gar nicht, zumal man mit ansprechenden Effekten nicht gerade geizig ist. Hervorragend gelungen sind auch futuristischen Charaktere, die man wie erwähnt seinen individuellen Wünschen anpassen kann. Soundtechnisch wird man vor allem vom Kommentator gut unterhalten, der nicht davor zurückschreckt, sich auch mal über einen lustig zu machen, untermalt von elektronischen Sounds.