Teil 5 unseres fortlaufenden Reviews zu Ubisofts MMO-Racer „The Crew“, der nun schon seit Dienstag die PlayStation 4 unsicher macht. Inzwischen haben wir wieder viele Stunden gespielt und haben somit auch ein recht gutes Gesamtbild vom Spiel vor Augen.
So blieb es auch nicht aus, zwischendurch mal andere Meinungen zum Spiel zu lesen und zu hören, vor allem in Bezug auf die Grafik und den Sound, auf die wir heute etwas näher eingehen möchten. Teilweise war es schon recht kurios, auf welchem Level einige „The Crew“ sehen, man im gleichen Satz aber auch sagt, man hätte es nur drei Stunden oder weniger gespielt. Solche Aussagen kann man schlichtweg vergessen.
Unser Review-Teil zur Spielwelt der USA zeigte bereits auf, welchen Umfang „The Crew“ bietet und was den Entwicklern hierbei besonders wichtig war. Gleichzeitig war der optische Aspekt auch das große Sorgenkind, das in den Vorabversionen und der BETA des Spiels ein wenig hinterherfuhr, wenn man sich vergleichsweise mal andere Rennspiele auf PlayStation 4 anschaut. Trotzdem muss man hier ein wenig differenzieren, da es ein Spiel wie „The Crew“ in diesem Ausmaß bisher nicht gibt.
Wie ebenfalls schon einmal erwähnt, setzt man bei der Story-Erzählung auf aufwendige CGI-Sequenzen, bei denen man sich entspannt zurücklehnen kann, um diese zu genießen. In diesem Punkt gibt es aus Sicht der Grafik und der Synchronsprecher nichts zu bemängeln, die durchweg zu gefallen wissen. Zusätzlich setzt Ivory Tower auf In-Game gerenderte Sequenzen, die meist vor oder nach einer Mission laufen. Speziell in diesen Phasen ist nur allzu verständlich, warum sich einige an die PS3-Ära erinnert fühlen. Kantenflimmern, Unschärfe und unsaubere Texturen dominieren hier den Look und lassen zunächst Ernüchterung aufkommen. Wirklich toll sieht das nicht aus, wobei sich sofort die Frage stellt; wieso eigentlich?
Denn schwenkt das Spiel komplett auf In-Game um, womit man Gott sei Dank auch die meiste Zeit verbringt, geht es sofort und spürbar wieder ein Level nach oben. Gut, „The Crew“ bietet sicherlich nicht den überstylten, glatten und fotorealistischen Look eines „DriveClub“, dafür spielt das Spiel seine Stärken woanders aus, insbesondere bei den Details. Betrachtet man die Größe der Spielwelt und das, was es alles darin zu entdecken gibt, ist das Level-Design eine wahre Meisterleistung. Trotz der zu erkundenden 5000 km² gibt es fast in jedem Winkel etwas zu entdecken, dadurch verwandelt sich eure Tour durch die Staaten in einen echten Road-Trip. Man spürt regelrecht den Kontrast von Region zu Region, vom sonnigen Miami, dem typischen Südstaatenflair, der Einsamkeit der Wüste oder dem Leben in den Großstädten. Vieles wurde bis ins kleinste Detail ausgeschmückt, sei es noch so unbedeutend für das eigentliche Spiel. An dieser Stelle seien auch noch einmal die unterschiedlichen Ökosysteme erwähnt, die quer durch die USA für ein komplett eigenständiges Klima sorgen, inklusive der Vegetation, dem Tierreich oder aber auch den unterschiedlichsten Wetterbedingungen darin. Und genau dies macht „The Crew“ auch aus; ein facettenreicher Road-Trip, der immer wieder für Staunen sorgt.
Nicht zu vergessen das hervorragende Beleuchtungssystem, an das man sich auf PlayStation 4 bereits so gewöhnt hat und welches das Spiel zu jeder Zeit in die richtige Atmosphäre taucht, besonders in den Abendstunden oder bei Nacht, wo „The Crew“ optisch den besten Eindruck hinterlässt.
Trotz aller Umstände, wie der Größe der Spielwelt, den vielen Details oder der permanenten Onlineverbindung, wird man hin und wieder doch kleinlich und wünschte sich hier und da doch etwas mehr Feinarbeit aus grafischer Sicht. „The Crew“ hat in diesem Punkt seine offensichtlichen Schwächen, wobei sich die Frage stellt: Müssen es wirklich so viele Details sein oder hätte ein etwas weicherer Look dem Spiel besser getan? Das muss jeder am Ende für sich entscheiden. Wer aber behauptet, „The Crew“ sähe aus wie ein PS3-Spiel, der hat offensichtlich schon vergessen, wie es damals war. Als guten Vergleich könnte man auch „GTA V“ auf PlayStation 4 heranziehen, das meiner Meinung nach, irgendwo unter „The Crew“ einzuordnen wäre, obwohl es deutlich kleiner ausfällt.
Soundtechnisch etwas schwach auf der Brust …
Aus Sicht des Sounds und der Musik hätte ich mir persönlich etwas mehr bei „The Crew“ gewünscht, dessen Fahrzeuge sich trotz aller Tuning-Künste etwas schwach anhören. Unterschiede zwischen einzelnen Boliden oder beim beherzten Durchtreten des Gaspedals machen sich kaum bemerkbar. Dafür hat man die Soundeffekte ordentlich aufgepeppt, die euch jeden Unfall bis in die Knochen spüren lassen oder die Räder mal so richtig zum Quietschen bringen. Nebenher könnt hier noch das Radio laufen lassen, das grob betrachtet eine breit gefächerte Auswahl an Musikstücken durch die sieben Stationen laufen lässt, wobei mir bisher noch kein wirklich bekannter Favorit darunter aufgefallen ist. Wie so oft ist dies aber auch Geschmackssache. Dafür gefielen mir die Synchronsprecher wieder recht gut, mit den Teils sehr markanten weiblichen Stimmen, die nur allzu typisch für Rennspiele sind.
Kleiner Nachtrag: In Bezug auf den Soundtrack lässt sich auch die eigene Musik über den USB-Media Player abspielen.
The Crew – Fazit und Wertung zum MMO-Racer
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