Ein Hexer kommt selten allein – und Project Sirius scheint genau das zum Motto zu machen. Während sich das einst eigenständige Studio The Molasses Flood in den Strukturen von CD Projekt RED auflöst, hinterlässt es ein Projekt, das vielversprechender kaum sein könnte: ein Multiplayer-Spiel im The Witcher-Universum, das laut dem scheidenden Design Director Daniel Isla das Zeug zum Klassiker hat.
Doch beginnen wir mit den Fakten: The Molasses Flood, bekannt durch charmante Titel wie The Flame in the Flood oder Drake Hollow, wurde bereits 2021 von CD Projekt übernommen. Die eigentliche Fusion ließ jedoch bis zum 1. April 2025 auf sich warten – kein Scherz. Im Zuge dieser Eingliederung verliert die Spielelandschaft ein weiteres Indie-Studio, gewinnt dafür aber möglicherweise das erste wirklich ambitionierte Witcher-Multiplayer-Erlebnis.
Ein Studio verschwindet, ein Vermächtnis bleibt
Design Director Daniel Isla, Mitgründer von TMF, verabschiedete sich dieser Tage mit einer emotionalen Nachricht auf LinkedIn. Er spricht von einer „gesunden und guten“ Entwicklung für das Team – und von einem Spiel, das uns alle umhauen wird. Project Sirius sei ein „fantastisches Spiel, eines für die Geschichtsbücher“, so Isla, der dem Projekt drei Jahre lang seine kreative Leitung verlieh.
Klingt nach großen Worten – aber immerhin von jemandem, der hautnah dabei war. Und auch wenn Project Sirius bereits 2023 neugestartet wurde und ein Teil der ursprünglichen Arbeit womöglich auf dem Schnittboden landete, ist die Hoffnung nicht verloren. Im Gegenteil: Isla lässt durchblicken, dass viele der damaligen Ideen und Konzepte weiterleben könnten.
Koop statt Kaer Morhen – Der Hexer neu gedacht
Bisherige Hinweise deuten auf ein kooperatives PvE-Erlebnis mit stylisierter Grafik und actionlastigem Kampfsystem hin. Klingt wie ein Hexer-Traum für Freunde. Ob wir uns bald in Gruppen durch Monsterhorden schnetzeln, eigene Hexerschulen gründen oder Gwent-Turniere in Tavernen austragen dürfen, ist noch unklar – aber allein die Idee, das Witcher-Universum gemeinsam zu erleben, lässt Fan-Herzen höherschlagen.
Klar ist: Project Sirius ist mehr als ein Spin-Off. Es ist der Versuch, das Witcher-Franchise in neue Gewässer zu führen – mit einem Team, das dafür Herzblut und Vision mitbrachte. Der Abgang von Isla ist zwar ein kleiner Dämpfer, aber zugleich ein Signal: Dieses Projekt ist bereit, in die Welt hinauszutreten. Und vielleicht wird Project Sirius am Ende wirklich das, was uns noch lange in Erinnerung bleibt – ein magisches Multiplayer-Märchen.