In der Welt der Videospiele ist es eine Kunst, die visuelle Identität eines Spiels zu gestalten – insbesondere, wenn man mit einer ikonischen Marke wie „Assassin’s Creed“ arbeitet. Im Fall von „Assassin’s Creed Shadows“ wurde diese Herausforderung mit außergewöhnlicher Präzision gemeistert. Das Spiel, das jahrelang nur unter dem Codenamen „Red“ bekannt war, setzt sich nicht nur mit den historischen Aspekten des feudalen Japans auseinander, sondern auch mit der Art und Weise, wie diese Ära in einer modernen, visuellen Form präsentiert wird. Ein zentrales Element in diesem Prozess war die Gestaltung der visuell-authentischen Spielwelt, die gleichzeitig die Fantasie der Spieler anregt.
Ein Symbol der Vergangenheit und der Gegenwart
Das Shadows-Wappen ist ein Paradebeispiel für die Verschmelzung von Tradition und Innovation. Entwickelt in enger Zusammenarbeit mit der preisgekrönten japanischen Meisterkalligraphin Shoho Teramoto, fängt das Design sowohl die rohe Aggressivität des feudalen Japans als auch die Eleganz seiner Kultur ein. Teramotos charakteristische Pinselstriche, die das Wappen schmücken, bilden einen faszinierenden Kontrast zu ihrer präzisen und kunstvollen Kalligraphie. Dieser Dualismus spiegelt das Spiel selbst wider, in dem Schönheit und Brutalität des feudalen Japan in einer fantastischen Erzählung miteinander verwoben werden. Die Schrägstriche des Wappens, ein markantes visuelles Element, wurden nicht nur als ästhetisches Gestaltungsmittel gewählt, sondern auch als symbolische Darstellung des Spiels als Schnittstelle zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Die visuelle Grundvision des Spiels
Key Art – oder Schlüsselkunst – wird oft zu Beginn eines Entwicklungsprozesses erstellt und spielt eine entscheidende Rolle in der visuellen Kommunikation der zentralen Spielthemen. In „Assassin’s Creed Shadows“ dient Key Art als Fundament für die Darstellung von Szenen, Charakteren und der Atmosphäre des Spiels. Die dramatischen Posen der Protagonisten Naoe und Yasuke, die inmitten von actiongeladenen Momenten eingefangen wurden, verdeutlichen nicht nur den Stil des Spiels, sondern auch den Kern der Erzählung: den Konflikt, die Ehre und den Kampf. Diese Kunstwerke sind nicht nur wichtige visuelle Anhaltspunkte für die Entwickler, sondern auch das Rückgrat für die spätere Werbung und Box Art. Sie transportieren die wesentlichen Elemente des Spiels und wecken beim Betrachter sofort Interesse und Neugier.
Die unsichtbare Kunst der Benutzererfahrung
Eine der subtileren, aber dennoch entscheidenden Komponenten der visuellen Identität von „Assassin’s Creed Shadows“ ist die Gestaltung der Benutzeroberfläche (UI) und der Benutzererfahrung (UX). Diese beiden Aspekte sind eng miteinander verbunden, da sie dafür verantwortlich sind, wie der Spieler mit der Spielwelt interagiert. Während die UI für das visuelle Design zuständig ist – die Anordnung von Menüs, Symbolen und Schaltflächen –, geht es bei der UX um das Gefühl und die intuitive Benutzerführung.
Das Designteam verfolgte das Ziel, die Essenz des Animus, das bekannte Technologieelement der Assassin’s Creed-Franchise, nahtlos in das visuelle Design zu integrieren. Dabei wurde ein minimalistisch gestalteter, technologischer Look verwendet, der jedoch niemals die historische Ästhetik des feudalen Japans in den Schatten stellte. Die Benutzeroberfläche sollte wie ein Museum wirken – ein zeitgenössisches Museum, in dem das feudale Japan als „ausgestellte Ausstellung“ zu sehen ist. Dieser Ansatz verlieh der Nutzererfahrung eine subtile Tiefe, die sowohl die Geschichte als auch die moderne Technologie des Spiels in Einklang brachte.
Die klare Linienführung und die sanften Animationen in den Menüs sorgten dafür, dass der Spieler nicht nur die Welt von „Assassin’s Creed Shadows“ betritt, sondern sich auch in ihr zurechtfindet, ohne dass die Benutzeroberfläche jemals von der immersiven Spielerfahrung ablenkte. Jede Entscheidung in der Gestaltung – von der Platzierung der Symbole bis hin zur Farbauswahl – wurde sorgfältig abgewogen, um sicherzustellen, dass die Spieler die Erzählung und die Welt des Spiels vollständig erleben können, ohne sich durch unnötige visuelle Überflüssigkeit gestört zu fühlen.
Ein harmonisches Zusammenspiel
Das visuelle Design von „Assassin’s Creed Shadows“ ist ein faszinierendes Zusammenspiel aus Authentizität und Fantasie. Jedes Element – vom Wappen über die Key Art bis hin zur Benutzeroberfläche – trägt dazu bei, eine kohärente und eindrucksvolle visuelle Identität zu schaffen. Dabei wird nie vergessen, dass es bei Assassin’s Creed nicht nur um historische Genauigkeit geht, sondern auch um das Eintauchen in eine Welt, die sowohl real als auch fantastisch ist.
Die Arbeit des Designteams zeigt, wie eng Kunst und Technik miteinander verflochten sind, um den Spielern ein unvergessliches Erlebnis zu bieten. Die visuelle Identität von „Assassin’s Creed Shadows“ ist nicht nur ein Spiegelbild des feudalen Japans, sondern auch ein kunstvolles, interaktives Erlebnis, das die Geschichte, die Technologie und die Fantasie miteinander vereint.
Damit endet meine 5-teilige Hintergrundreihe zu „Assassin’s Creed Shadows“, das am 20. März 2025 erscheinen wird. Vielen Dank an Ubisoft für die Informationen, die hoffentlich zu einem besseren Verständnis des Entwicklungsprozesses hinter dem Spiel geführt haben.
Assassin’s Creed Shadows – Limited Edition
Zusatzinhalte: Die Quest „Ein Hundeleben“ (ab Veröffentlichung), die kommende Erweiterung „Die Klauen von Awaji“ (zu einem späteren Zeitpunkt), der Download-Code für die Zusatzinhalte befinden sich auf einem Flyer in der Spielverpackung