Jedes Jahr aufs neue liefern sich die FIFA- und PES-Serie ein Kopf an Kopf Duell auf dem Platz, um die Gunst der Spieler für sich zu entscheiden. Inzwischen haben sich die beiden Erfolgsserien in eine Richtung entwickelt, bei der es um weit aus mehr als nur die besten Lizenzen geht. Mit „PES 2020“ setzt Konami nun allerdings ein noch deutlicheres Statement, in dem man mit dem vorangestellten ‚eFootball‘ noch klarer ausdrücken möchte, welches Publikum ihre Simulation ansprechen soll.
Kick off um die Lizenzen
Einen etwas ausführlicheren Blick auf das Spiel, der über die bereits erhältliche Demo hinaus geht, gab es nun auf der gamescom, den wir ebenfalls gerne mitgenommen haben. Zunächst einmal aber zu dem, was „eFootball 2020“ in diesem Jahr besonders auszeichnet. So sind diesmal mehr als 40 Originalstadien gegeben, darunter auch das ehrwürdige Old Trafford in Manchester. Interessant wird es allerdings mit der Übernahme der Rechte für das Allianz Stadium in Turin und die Allianz Arena in München, die nun exklusiv bei Konami liegen und somit in keinem anderen Fußballsimulationsspiel zu finden sein werden. Schon hieran merkt man, dass Konami langsam, aber stetig auch aus dieser Sicht immer mehr Gas gibt. Passend zum Stadion von Juventus Turin wird auch die komplette Serie A mit Ball und Trophäe spielbar sein. In Sachen Lizenzen hat Konami also dieses Jahr ordentlich zugelegt und dürfte Konkurrent EA damit auch ziemlich ärgern.
Realismus durch Profibeistand
Um in Sachen realistischer Spielsimulation nochmal eine Schippe drauf zu legen, scheut Konami auch weiterhin keine Mühen und konnte für die Entwicklung von „eFootball 2020“ den spanischen Mittelfeldspieler Andrés Iniesta Luján als Berater gewinnen, dessen Kompetenzen unumstritten sein dürften.
Als neues Instrument auf dem Platz wird daher unter anderem das taktische Foul integriert, um so unter anderem Gegenangriffe schnell unterbinden zu können. Insgesamt standen für dieses Jahr auch die Einzelaktionen im Fokus, denn jetzt sind einige Animationen für offensive und defensive Aktionen ergänzt worden, welche einen durchaus guten Eindruck hinterlassen. Neu ist auch, dass nun ein Schuss angetäuscht werden kann und dann doch ein weiterer Pass auf einen Mitspieler folgt, um den ein oder anderen Gegner austricksen zu können.
Auch die KI der nicht gesteuerten Mitspieler der Teams wurde weiter verbessert. So erkennen diese nun besondere Fähigkeiten des aktuell gesteuerten Spielers und gehen darauf ein. Beispielsweise lassen die Mitspieler einen größeren Raum in der Mitte des Spielfeldes frei und bieten sich eher um diesen Raum an, wenn zum Beispiel Messi in Ballbesitz ist, da er für seine Dribblings durch die Mitte etwas Platz braucht.
Fußball lebt durch Atmosphäre
Für das hautnahe Stadionfeeling wurden ganze Teams in die Stadien gesandt, um dort die komplette Umgebung innerhalb, aber auch außerhalb der Stadien zu scannen und ins Spiel zu übertragen. Man spürt hier durchweg die Liebe zum Detail und fühlt sich schnell in die Stadien hineinversetzen.
Darüber hinaus versucht Konami seine Kunden mit einigen neuen Features zu verwöhnen. So erscheint zur Euro 2020 ein kostenloses Update, mit dem das gesamte Turnier nachgespielt werden kann In der Master League werden zudem nunter amderem Zico, Johan Cruyff und Diego Maradona als Legendary Managers dabei sein, denen weitere folgen. Welche das sein werden, wollte Konami jetzt leider noch nicht verraten.
Nach der Demo Session darf man also auch in diesem Jahr wieder gespannt sein, wie Konami sich gegen den einstigen Platzhirsch FIFA schlagen wird. Denn wirklich beanspruchen kann momentan keiner der Serie den Titel für sich, da jeder mit eigenen Vor- und Nachteilen antritt. In Sachen Lizenzen hat PES dieses Jahr definitiv wieder ein wenig zugelegt, liegt hinter EA aber weiterhin etwas zurück. Wie Anfangs erwähnt, stehen beide Spiele jedoch schon lange nicht mehr ausschließlich für Lizenzen, vielmehr sind spielerische Aspekte und Details wieder von enormer Wichtigkeit und in diesem Punkt zeigt sich Konami weiterhin etwas innovativer als FIFA. Man darf sich also überraschen lassen, ob oberflächlich betrachtet die Lizenzen die Massen begeistern werden oder der wichtigere Aspekt des Gameplays zu überzeugen weiß.