WiLD, das ehrgeizige Open-World-Spiel von Rayman-Schöpfer Michel Ancel, wurde vor über einem Jahrzehnt mit großen Versprechungen angekündigt – und ist schließlich sang- und klanglos verschwunden. Nun äußert sich niemand Geringeres als Shuhei Yoshida, der frühere Präsident der PlayStation Studios, zu den Gründen für das unrühmliche Ende des Projekts.
Die Ambitionen waren zu groß
In einem Interview mit MinnMax gibt Yoshida Einblicke, warum WiLD letztlich nie das Licht der Welt erblickte. Kurz gesagt: Die ambitionierte Vision ließ sich nicht in ein spielbares Konzept umsetzen.
„Wir arbeiteten lange mit Michel Ancels Team [Wild Sheep Studio] zusammen. Die Vision war unglaublich. Aber am Ende mussten wir es einstellen“, so Yoshida.
Eines der größten Probleme? Der Größenwahn. Das Spiel sollte eine riesige, lebendige Welt bieten – doch genau diese Ambition wurde ihm zum Verhängnis. Laut Yoshida wollte das Team ursprünglich eine Karte erschaffen, die der Größe Europas entspricht. Eine faszinierende Idee, die jedoch in der Praxis kaum umzusetzen war.
Der endgültige Todesstoß kam, als Sony das Projekt in die Hände von Ubisoft legte. Kurz darauf wurde WiLD offiziell eingestampft. Michel Ancel selbst äußerte sich dazu und sprach von einem „echten Skandal“ seitens Ubisoft.
War es also einfach eine zu große Vision oder doch ein Management-Desaster? Wahrscheinlich beides. Fakt ist: WiLD hatte das Potenzial, ein einzigartiges Open-World-Erlebnis zu werden – doch es blieb ein Traum, der nie Realität wurde.