Elon Musk, der Visionär hinter Tesla, SpaceX und X, nimmt in einer aktuellen Diskussion die Spieleindustrie ins Visier. Neben der Kritik an der zu „woken“ Ausrichtung plant dieser ein KI-basiertes Spieleentwicklungsstudio zu gründen. Laut Musk soll dieses Studio das „Spielen wieder großartig“ machen.
Kann man „wokes“ Gedöns nicht einfach weglassen?
Musk, der sich gerne als der Mann der Zukunft positioniert, ist in einem Beitrag auf X überzeugt, dass zu viele Spielestudios von großen Konzernen gelenkt werden, die mehr Wert auf politische Korrektheit als auf echtes Gaming legen. „Können sie nicht einfach gute Spiele machen und die Woke-Vorträge weglassen?“, fragt Musk provokant. Und genau hier entfaltet sich das wahre Drama: Während er den Finger auf die Komplexität der gesellschaftlichen Themen in modernen Spielen legt, nehmen Kritiker seine Haltung als simplen Angriff auf die Vielfalt und die immer relevanter werdenden Themen der Inklusion und sozialen Gerechtigkeit. Musk hat nicht ganz Unrecht: Einige kürzlich gescheiterte Projekte, wie Dustborn und Concord, sind unter anderem an ihrer „woken“ Ausrichtung gescheitert. Darüber hinaus stößt das zunehmende Einbringen solcher Charaktere bei vielen Spielern auf immer mehr Ablehnung.
Musks Äußerungen stoßen in der Branche aber auch auf Widerstand. So zeigt sich Derek Smart, ein Veteran der Spieleindustrie, wenig beeindruckt und gibt Musk auf X lediglich einen Ratschlag: „Viel Glück damit. Wir sehen uns in 10 Jahren.“ Die Herausforderung, ein eigenes Studio zu führen und gleichzeitig anspruchsvolle Spiele zu entwickeln, ist selbst für die erfahrensten Entwickler eine Mammutaufgabe. Musk mag zwar ein Imperium aufgebaut haben, aber wird er in der Spielebranche wirklich den nötigen Erfolg haben?
KI soll treibende Kraft werden
Interessant ist auch Musks Einstieg in den Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) in der Spieleentwicklung. Zwar nutzen große Studios wie Ubisoft KI-Technologien bereits, doch bleibt abzuwarten, ob Musks Ansatz wirklich innovativ oder nur ein weiteres Marketingmanöver ist. In einer Branche, die kontinuierlich mit neuen Technologien experimentiert, kann KI ein zweischneidiges Schwert sein: Sie kann das kreative Potenzial erweitern, aber auch die Authentizität und das menschliche Element infrage stellen.
Doch Musk ist kein Neuling in der Spielewelt. Trotz seiner Verpflichtungen bei SpaceX und Tesla sorgt er immer wieder für Aufsehen – zuletzt, als er behauptete, zu den Top 20 Spielern in Diablo 4 zu gehören. Auch sein Versuch, ins Streaming-Geschäft einzutreten, war alles andere als unbemerkt, der bei seinem ersten Live-Stream auf X beeindruckende 1,3 Millionen Zuschauer erreichte.
Ob Musk tatsächlich die Spieleindustrie revolutionieren wird, bleibt offen. Klar ist jedoch, dass sein Ansatz, die „Woke“-Thematik aus dem Gaming zu verbannen, nicht nur eine Herausforderung für Entwickler darstellt, sondern auch eine tiefere Frage zur Verantwortung der Branche aufwirft. Vielleicht ist das „großartige Spiel“ von Musk ja genau das, was die Branche braucht – oder vielleicht auch nicht.
Tatsächlich mal eine gute Idee von Musk.
Weiter so.