Nach drei überaus erfolgreichen Batman-Spielen in 2D kehrt Entwickler Rocksteady doch noch einmal nach Arkham City zurück und präsentiert mit „Batman: Arkham VR“ ihren ersten Titel für Sony´s Virtual Reality Headset. Es ist der Traum eines jeden kleinen Jungen, einmal selbst in den Anzug des Dunklen Ritters zu schlüpfen, der Dank VR nun beinahe schon Realität ist.
Etwas stimmt nicht in Arkham City
Nach einer kleinen Einweisung in den Batanzug und der Verwendung eures Batarang, dem Greifhaken & Co. erreicht Batman ein Hilferuf von Nightwing, der offenbar in eine Art Hinterhalt geraten ist und nun selbst Hilfe benötigt. Trotz des schnellen Batwings kommt auch Batman diesmal ein wenig zu spät und findet nur noch die Leiche von Nightwing vor. Wer steckt hinter diesem Verbrechen, wer konnte die trainierten Fähigkeiten von Nightwing überlisten und Batman somit aus dem Versteck locken?
Mit dieser kleinen Rahmenstory startet diese kurzweilige Batman-Erfahrung, in der ihr all eure detektivischen Fähigkeiten einsetzen müsst, um den Täter auf die Schliche zu kommen. Ausgerüstet mit diversen Bat-Gadgets könnt ihr den Tatort analysieren, müsst Spuren sichern, Puzzles lösen und mehr. Ein typischer Batman eben, der sich auch mal selbst in einer misslichen Lage sieht oder die Täuschungen des Jokers überlisten muss. Es ist ein fantastisches und überwältigendes Gefühl, wenn man all dies hautnahe miterleben kann, sich selbst in einer Gummizelle gefangen sieht oder vor einer Leiche in der Autopsie. „Batman: Arkham VR“ bietet so eine vollständig unabhängige Erfahrung, die sich auch diesmal mit nichts anderem oder den vorherigen Spielen vergleichen lässt.
Angenehme VR-Erfahrung
Spielerisch hält man es im Grunde sehr einfach, gewährleistet damit aber auch eine sehr angenehme VR-Erfahrung. In den meisten Fällen steht Batman auf einer Stelle und kann sich nur wenige Schritte davon entfernen. Größere Distanzen werden durch Fixpunkte innerhalb der Level realisiert, zu denen man ähnlich wie in „The Assembly“ hin teleportiert wird. Die Umsetzung von Rocksteady funktioniert damit sogar besser und sowas wie Motion Sickness Effekte treten erst gar nicht auf. Zusätzlich kann man innerhalb dieser festgelegten Punkte im Spiel viel ausprobieren, etwa Dokumente aufheben und durchlesen, Schalter betätigen, einen Safe öffnen oder Leichen mit dem Scanner absuchen, was eine tolle und realistische Erfahrung verspricht.
Wer diese kurze Erfahrung abgeschlossen hat, kann sich zudem noch an die 30 Riddler Rätsel machen, die im Anschluss freigeschaltet werden und nochmals etwas Spielzeit dazu steuern. Insgesamt rechtfertigt man damit auch den Preis von rund 20 EUR.
Detailverliebtheit mit Hindernissen
Grafisch zählt „Batman: Arkham VR“ zu einem der schönsten Beispiele für PlayStation VR, obwohl man damit erst am Anfang steht. Die dichte Nachbildung von Arkham City, die detailgetreuen Gesichter von Pinguin, dem Joker und Co. wirken erschreckend realistisch und sind zum Greifen nahe. Wie man es von Rocksteady gewohnt ist, bietet man auch hier ein extrem hohes Level und viel Atmosphäre. Da ist es wirklich Schade, dass die VR-Technik an sich dieses wunderschöne Gesamtbild überlagert und die häufig markante Pixelmatrix sichtbar wird. Hierdurch wirkt das Bild teils leicht unscharf, Schriften sehen unsauber aus und Details gehen hin und wieder auch verloren. Diesen Umstand muss man bei VR leider noch so hinnehmen.
Die 3D-Soundkulisse überzeugt hingegen wieder vollends, die bei den Synchronsprechern diesmal zwar nur in Englisch daherkommt, dafür aber die gewohnt hochwertige Qualität abliefert. Die Umgebungsgeräusche tun ihr Übriges dazu und runden diese dichte Atmosphäre grandios ab.