Assassin’s Creed Shadows – Ubisoft veranlasst Schutzmaßnahmen für Entwickler

Assassin’s Creed Shadows entbrennt in einer Kontroverse, die Ubisoft zur Zusammenarbeit mit Behörden zwingt – Schutzmaßnahmen für Entwickler prägen den Weg des Spiels.

Niklas Bender
Freelancer und Editor-in-Chief bei PlayFront.de seit 2022. Liebe die PS5, zocke quer durch alle Genres und eine Schwäche für humorvolle Texte – Sarkasmus inklusive.
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Es war zu erwarten, dass „Assassin’s Creed Shadows“ nicht ohne Aufregung in die Welt der Videospiele eintauchen würde. Doch was das kanadische Entwicklerstudio Ubisoft derzeit durchmacht, übersteigt selbst die kühnsten Erwartungen. Laut Berichten arbeiten sie eng mit den Behörden zusammen, um Schutzmaßnahmen für ihre Mitarbeiter zu entwickeln. Der Grund für diese drastischen Schritte? Eine umstrittene Darstellung in ihrem neuesten Spiel, das diese Woche, am 20. März, nach etlichen Verzögerungen endlich erscheinen wird.

Kulturelle Kontroverse und die Reaktionen der Spieler

„Assassin’s Creed Shadows“ ist seit seiner Ankündigung ein Streitthema. Besonders die Entscheidung, einen schwarzen Protagonisten, Yasuke, in einem japanischen Setting als Samurai auftreten zu lassen, hat eine Welle an Kritik ausgelöst. Historisch gesehen existierte Yasuke, ein afrikanischer Samurai, wirklich – aber viele Kritiker werfen Ubisoft vor, eine wichtige kulturelle Sensibilität zu ignorieren und den Charakter in einem unangemessenen Kontext darzustellen. In einer Zeit, in der politische Spannungen weltweit hochkochen, trifft das Spiel auf besonders kritische Reaktionen, und nicht nur von Spielern. Die Diskussionen überschreiten längst die Grenze zwischen Kunst und Kultur und geraten in den Bereich der politischen und gesellschaftlichen Debatten.

Diese Kontroverse hat weitreichende Folgen für die Entwickler, die, wie berichtet wird, nun gezielt vor Missbrauch und Schikanierung geschützt werden müssen. Ubisoft scheint bereits auf den Sturm vorbereitet zu sein: Laut dem französischen Nachrichtensender BFMTV hat das Unternehmen zusammen mit kanadischen Behörden ein System zur Bekämpfung von Online-Belästigungen und Missbrauch entwickelt. Mitarbeiter wurden ausdrücklich angewiesen, keine Informationen über das Spiel und ihre Mitarbeit daran in sozialen Medien preiszugeben, und das Unternehmen stellt juristische sowie psychologische Unterstützung zur Verfügung.

Schutzmaßnahmen für Entwickler und wirtschaftliche Sorgen

Doch es gibt noch einen weiteren, möglicherweise noch schwerwiegenderen Aspekt der Kontroverse. Ubisoft steckt momentan in finanziellen Schwierigkeiten. Das Unternehmen hat in letzter Zeit mehrere kommerzielle Misserfolge eingefahren, und „Assassin’s Creed Shadows“ soll nun das rettende Ufer darstellen. Das bedeutet, dass der Erfolg oder Misserfolg dieses Spiels weit über die Spielwelt hinaus Auswirkungen haben könnte – sowohl auf die Zukunft von Ubisoft als auch auf die Entwickler, die unter der öffentlichen Kritik und dem Druck stehen, das Spiel in den Markt zu bringen. Mitunter steht sogar ein Verkauf der Marken zur Dikussion.

Ubisoft steht also vor einer schwierigen Situation: Sie müssen nicht nur ein umstrittenes Spiel veröffentlichen, sondern auch ihre Mitarbeiter vor einer Welle an Hass und Missbrauch schützen, die durch die politische Dimension der Diskussion weiter angeheizt wird. Was ursprünglich als ein neuer Schritt in der Assassin’s Creed-Reihe geplant war, könnte sich nun zu einem teuren und schmerzhaften Unterfangen entwickeln – für das Unternehmen und die Menschen, die dafür arbeiten.

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