So langsam kehrt wieder Ruhe in der Industrie ein, nachdem alle erst einmal die Schock-Nachricht verdauen mussten, dass Microsoft den Call of Duty-Entwickler Activision kauft. Die große Frage, die sich nun alle stellen, ist, werden alle Marken von Activision damit automatisch exklusiv auf Xbox vertreten sein?
Zwar deutete Microsoft bereits an, dass man die Communities auf allen Plattformen unterstützen möchte, was das genau heißt, sieht man allerdings schon jetzt am Bethesda-Deal. Große Spiele wie Starfield oder The Elder Scrolls VI wird es nicht für PlayStation geben.
Situation bei Call of Duty ist anders
Im Fall von Call of Duty sehen Analysten das Ganze aber anders, die glauben, dass der Deal zwischen Microsoft und Activision kein grünes Licht erhält, wenn man solch große Franchises auf bestimmten Plattformen ausschließt. Alleine die Veröffentlichung im Game Pass könnte den Wettbewerb derart verzerren, dass die Kartellbehörden hier einschreiten.
Hierzu kommentiert man unter anderem:
„Es sollte auch beachtet werden, dass Call of Duty auf der Konsolenseite wirklich das einzige große Franchise von Activision ist“, so David Cole von DFC Intelligence. „Das große Problem ist, ob COD exklusiv bei Microsoft bleibt. Im Moment glaube ich das nicht. Zum einen wäre es schwierig, es an den Aufsichtsbehörden vorbeizubringen, wenn sie die Konkurrenz aussperren wollen.“
Abgesehen davon stellt sich die Frage, ob Microsoft nachher auf so viele PlayStation-Spieler, die ja auch Call of Duty spielen, verzichten möchte. Das würde das Franchise in der Rangliste ganz schnell wieder nach unten befördern, wenn mal eben mehrere Millionen Spieler wegfallen.
Sicher ist derzeit nur, dass das kommende Call of Duty definitiv noch für PlayStation erscheinen wird, da der Deal zwischen Microsoft und Activision voraussichtlich erst im Frühjahr 2023 abgeschlossen sein wird, sofern sie grünes Licht erhalten. Was danach passiert, bleibt abzuwarten.
Übrigens war Microsoft offenbar nicht der erste Kandidat, dem sich Activision angeboten hat. Auch Meta, der Mutterkonzern von Facebook, war wohl im Interesse von CEO Bobby Kotick. Erst nachdem der Aktienkurs von Activision im vergangenen Jahr spürbar eingebrochen ist, trat Microsoft mit einem neuen Angebot an das Unternehmen heran, der über Weihnachten dann beschlossen worden war.