Das wahre Problem der PS5 Pro: Mehr Power, aber keine Spiele zum Zocken!

Während sich alle über den Preis der PS5 Pro echauffieren, liegen die wahren Probleme der Konsole ganz woanders. Eine unterhaltsame Kritik!

By Niklas Bender 6 Comments
6 Min Read

Ach, die PS5 Pro. Wer hätte gedacht, dass die Lösung für all unsere Gaming-Bedürfnisse eine noch leistungsstärkere Konsole ist? Ganz sicher nicht diejenigen, die seit vier Jahren eine PS5 besitzen, und das Gefühl haben, dass sie bisher kaum ausgereizt wurde. Aber hey, wenn die Lösung nicht in Software liegt, dann eben in Hardware. Immerhin ist das, was wirklich zählt, nicht, dass die Entwickler immer noch Spiele für die PS4 veröffentlichen, sondern dass wir eine Konsole haben, die Raytracing sogar beim Pause-Menü hinbekommt, oder?

Sony weiß natürlich genau, was es tut. Man könnte fast meinen, sie hätten einen geheimen Raum voller Statistiker, die nur eines tun: herausfinden, wie viel die Fans bereit sind, für marginale Verbesserungen zu zahlen. Und warum auch nicht? Immerhin leben wir im Jahr 2024, und die Inflation macht auch vor unserer Gaming-Hardware keinen Halt. Also, was soll’s, lassen wir uns doch eine PS5 Pro andrehen, weil mehr Leistung immer besser ist. Oder? Ob wir sie tatsächlich brauchen? Ach, Nebensache!

Die Zielgruppe: Hardcore-Fans, bei denen das Geld locker sitzt

Eines muss man Sony lassen: Sie verstehen ihre Fangemeinde. Es gibt immer diese Gruppe, die bereit ist, sofort alles zu kaufen, was „Pro“ oder „Plus“ im Namen trägt. Warum? Weil sie es können. Und hey, wenn man 799 EUR locker sitzen hat, warum nicht? Man hat ja schließlich auch schon in ein PS5-Lenkrad investiert, das mehr kostet als das echte Auto, das man fährt.

Das ist es, worauf die PS5 Pro abzielt: nicht darauf, die Massen zu überzeugen, dass sie jetzt sofort upgraden müssen, sondern darauf, die bereits Konvertierten noch tiefer in die PlayStation-Hölle zu ziehen. Die Leute, die sich beschweren, dass ihre aktuelle PS5 nicht gut genug ist – obwohl sie noch immer keine Titel hat, die die Hardware an ihre Grenzen bringen. Aber klar, man braucht dringend diese zusätzlichen Teraflops.

Die PS5 Pro ist ein tolles Gerät, nur für wen lohnt sie sich wirklich?

Die technischen Gründe – oder das Fehlen derselben

Man könnte argumentieren, dass Sony bei der PS4 Pro einen triftigen Grund hatte: den Übergang zu 4K-Fernsehern. Das war damals eine echte Veränderung, ein Upgrade, das Sinn machte. Aber jetzt? Ja, klar, wir haben Raytracing und Upscaling, aber wie oft merkt der Otto-Normal-Gamer das tatsächlich? Sicher, in den Werbevideos sieht das alles fantastisch aus, aber seien wir ehrlich: Die meisten von uns haben ihre PS5 noch nicht mal an einen Fernseher angeschlossen, der das alles voll ausschöpfen könnte. Das muss sogar Sony eingestehen.

Noch absurder wird es, wenn man bedenkt, dass die meisten Spiele, die bisher veröffentlicht wurden – sogar von Sonys eigenen Studios – immer noch für die PS4 erhältlich sind. Richtig gelesen, die Konsole von 2013, die in Dogejahreszeiten gerechnet inzwischen antik ist. Warum also überhaupt eine neue Konsole, wenn die Spiele ohnehin weiterhin so programmiert werden, dass sie auch auf der alten Mühle laufen? Als die PS4 Pro herauskam, hatte die PS4 bereits eine beeindruckende Reihe von Titeln vorzuweisen, die die Konsole ausreizten. Jetzt? Die Entwickler stehen noch immer Schlange, um endlich ihr erstes richtiges PS5-Spiel zu veröffentlichen.

Statt uns auf fantastische neue Spiele zu freuen, die die Hardware zum Glühen bringen, bekommen wir eine PS5 Pro, die mehr Rechenleistung hat, aber kaum Spiele, die sie ausnutzen. Es ist, als hätte man einen Lamborghini, der ausschließlich in einer 30er-Zone gefahren werden darf. Aber gut, zumindest hat man den Lamborghini, oder?

Die Preisfrage – oder warum man sich nicht aufregen sollte

799 Euro für eine PS5 Pro? Nun, das klingt erst mal saftig, aber im Kontext der allgemeinen Preissteigerungen ist das doch fast ein Schnäppchen! Natürlich könnte sich der eine oder andere Spieler benachteiligt fühlen, insbesondere wenn man sieht, dass in den USA der Preis etwas günstiger ist als in Europa oder anderen Teilen der Welt. Aber hey, das ist doch nur ein kleiner Preis für die Ehre, eine Pro-Konsole zu besitzen, die man vielleicht irgendwann auch mal voll ausnutzen kann.

Am Ende des Tages bleibt die PS5 Pro ein Luxusartikel für eine sehr spezifische Zielgruppe. Wenn man sie haben möchte und es sich leisten kann, großartig. Wenn nicht, bleibt doch einfach bei eurer normalen PS5 – die ist laut Sony nämlich immer noch großartig! Danke für dieses Zugeständnis! Oder ganz Old-School, bei der PS4. Schließlich laufen ja die meisten Spiele ohnehin noch auf beiden Konsolen. Warum sollte man also überhaupt den Drang verspüren, upzugraden? Oh, richtig, wegen der Teraflops. Wie konnte ich das nur vergessen?

Warten auf den großen Moment

Die PS5 Pro ist also da, aber fühlt sich irgendwie fehl am Platz an. Die Gaming-Industrie hat noch nicht mal richtig Fuß gefasst in dieser Generation, und schon wird uns eine neue Konsole vorgesetzt. Vielleicht sollten wir einfach ein bisschen abwarten – vielleicht kommt ja bald die PS6, und die bringt dann endlich die Spiele, die wir seit Jahren erwarten. Oder wir bleiben einfach bei dem, was wir haben, und schauen der Industrie weiter dabei zu, wie sie versucht, uns Dinge zu verkaufen, die wir eigentlich gar nicht brauchen.

Share This Article
(*) PlayFront.de nutzt Affiliate-Links von bekannten Shops und Plattformen, durch dir wir eine kleine Provision erhalten. Ein Nachteil für euch ergibt sich dadurch nicht, aber ihr unterstützt so indirekt die Plattform. Danke!
6 Comments
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
Checkbox
6 Comments
Inline Feedbacks
View all comments
Piller
1 Monat zuvor

Ich habe hier auch einen kurzen Bericht: Playststion hat fertig.

DEXSTR99
1 Monat zuvor

Ach ja CPU: Cerny hat ja gezeigt wie bei Ratchet und Clank die Zuschauer im Hintergrund schärfer sind, bei einer guten PC CPU und GPU sind sie nicht nur schärfer sondern man hat auch viel mehr Zuschauer. Bei dem PS5 und Pro Vergleich gleich viele Zuschauer. Darum kackt auch space marines 2 so auf der ps5 ab, die Horden auf dem PC sind einfach komplett was anderes. Schade das sie nur die GPU verbessert haben

DEXSTR99
1 Monat zuvor

PS5 nicht an ihrer Grenze?
– Final Fantasy 16 überhitzt ständig.
– dragons dogma 2 ( mehr stottern geht nicht, vorallem da wo man die cpu braucht)
– wukong ( hat jemand was von stottern gesagt, hold my beer, monkeyking ist auch König der framedrops)
– unreal engine 5.4 so ziemlich jedes Spiel
– warhammer space marines 2 1080p und ein drittel der Gegner gleichzeitig bei unstabilen 50fps

Astrobot läuft mega, stellar blade (unreal 4) auch perfekt. Ach ja sogar elden ring shadow dlc schaut nicht annähernd so gut aus wie auf dem pc ( obwohl unreal 4). PS5 ist für unreal 4 gen gut.
Ach ja Hauptkritik an der Präsentation:
Wir haben noch keine Specs zur Pro erhalten, ausser diese apple technischen Aussagen und Marketingsprech wie advanced Raytracing und PSSR ( was ziemlich nach softwarelösungen klingt)

rage.quit
1 Monat zuvor
Reply to  DEXSTR99

Die Spiele laufen nicht richtig, weil sie nicht vernünftig optimiert sind.
Zu PS2 und PS3-Zeiten kamen zum Ende der Konsolengeneration nochmal Spiele raus, die alles aus der Konsole rausgekitzelt haben und optisch (für damalige Verhältnisse) Hammer aussahen.

Crydog
1 Monat zuvor
Reply to  DEXSTR99

Rage hat recht auch wenn die CPU nicht die beste ist bei ps5/pro trotzdem liegen Welten zwischen jaguar cpu der ps4 und Zen 2 ps5.
Und wenn schon ps4 Spiele auf der ps4 in 1080p und 30fps liefen dann müsste allein die base ps5 alle spiele bei guter Optimierung 1080p mit 60fps locker schaffen besonderes weil die spiele bis auf ray tracing kaum besser aussehen als ps4 Spiele.
Deswegen ist die pro so oder so eine fehl Investition. Weil wenn die Entwickler ihre engines noch auf jaguar CPUs optimiert haben und die ganze physik Berechnung die GPU gemacht hat dann ist kein Wunder das dann native ps5 Spiele 100% CPU auslastung haben obwohl auf den Bildschirm jetzt nicht viel mehr los ist. Sie müssen ihre Codes umschreiben und da es Zeit und Geld kostet kommt jetzt die pro,nur dann hätte man die CPU verbessern sollen wenn man den Entwickler die arbeit leichter machen wollen würde und nicht die GPU

Crydog
1 Monat zuvor

Haha guter Artikel
Richtig man kann es nur noch mit Humor nehmen
Ich hoffe enur das die pro nicht als ein Testlauf dient um bei der ps6 die Preise anzuziehen. Ja mehr Leitung haben ist immer besser als brauchen aber eine Konsole sollte maximal 400-500€ kosten Punkt. Weil man sehr schnell im Bereiche kommt wo einfach andere Technik gadets oder pc als alternative in Frage kommen klar nicht in diese Qualität zum selben Preis aber wenn das Spiel was man gerne spielt auch sich anders konsumieren lässt dann dann wird es eng und dazu kann aus streaming

Stay Connected