Mit Diablo 4 kommt nun endlich die neueste Fortsetzung der Diablo-Reihe aus dem Hause Blizzard. Die kürzlich gestartete Early Access Open Beta verriet, dass das Spiel jedoch noch einige Schwächen hat. Was wir bisher von dem Spiel halten, könnt ihr in unserer aktuellen Preview erfahren.
Die Beta ließ die Spieler zunächst zwischen den folgenden Klassen wählen: Barbar, Jäger und Zauberer. Der Druide und Totenbeschwörer waren in der Early Access Open Beta nicht verfügbar, werden aber in der folgenden offenen Beta zugänglich sein. Ich entschloss mich daher für den Barbaren, was sich leider als Fehler herausstellen sollte, während meine Mitspielerin sich schlauerweise für die Jägerin entschied.
Eine filmreife Präsentation
Das Spiel eröffnet mit einer beeindruckenden Videosequenz, die eure Figur auf Reisen zeigt. Durch ein Missgeschick läuft euer Pferd jedoch davon und ihr müsst euch durch einen Schneesturm in das nächste Dorf durchschlagen, in dem die Dorfbewohner euch von einem lokalen Unheil berichten, welches der Gemeinde schon seit längerer Zeit zusetzt.
Diablo typisch fühlt sich eure Spielfigur natürlich zum Helden berufen und bietet an, sich um das Problem zu kümmern. Gesagt, getan – und 30 Minuten später steht man am Ende des Dungeons über der Leiche eines Dämons. Die Dorfbewohner sind euch dankbar, es wird gefeiert, ihr fallt in Ohnmacht. Hmm, scheint so, als ob hier mehr vorgeht als der erste Blick erahnen lässt. Wie sich herausstellt, wurden alle Dorfbewohner korrumpiert und huldigen nun der Dämonin Lilith. Durch die helfende Hand eines Priesters gelingt es euch zu entkommen und gemeinsam entschließt ihr euch der Gefahr, die von Lilith ausgeht, Einhalt zu gebieten.
Die Präsentation der Geschichte war für mich, zumindest in den ersten Minuten, der größte WOW-Moment. Die hohe Qualität der Modelle, die genutzten Kamerawinkel und die sehr gute Sprachausgabe, die vor allem in Zwischensequenzen offensichtlich wird, präsentieren die Geschichte in einer deutlich dynamischeren Art und Weise und mit einer fast schon filmischen Qualität.
Unreifes Gameplay
Spielerisch offenbarten sich im Verlauf der Beta jedoch viele Schwächen. Diablo 4 hat noch immer mit Kinderkrankheiten zu kämpfen, was durch die Wahl meiner Klasse deutlich werden sollte. Kurz und knapp: Der Barbar ist in seiner momentanen Form schlecht. Während andere Klassen problemlos über Entfernung und im Falle des Zauberers auch anderen Zeitzonen Gegner angreifen können, muss sich der Barbar halt großteils in den Nahkampf stürzen. Denn das gestaltet sich äußerst schwierig, wenn Gegner dazu neigen AOE-Effekte zu spucken, um es sich dann in der Todeswolke für 20 Sekunden bequem zu machen.
Zauberer sind unterdessen nur von ihrer Sichtweite beeinträchtigt. Wenn dann ein PC-Spieler mit einem 32:9 Monitor kommt, sein erweitertes Sichtfeld optimal ausnutzt, steht der Zauberer dann schon mal drei Räume weiter, während dieser seine Beschwörungen direkt in der Raum des Bosses teleportiert und in aller Ruhe und vor allem gefahrlos dabei zuschaut, wie diese den Boss in ein paar Sekunden in Grund und Boden prügeln.
Eine Besserung kam für mich in Form von zwei Äxten, von denen mir eine nach ein paar Angriffen einen großen Schadensbonus auf meinen nächsten Core-Skill gewährte, während meine zweite Axt mir für jeden Gegner, den ich mit einem bestimmten Core-Skill umgebracht, einen Wirbelsturm bescherte, der wiederum AOE-Schaden verursacht. Meine Taktik bestand fortan daraus, den Schadensbonus auszulösen, um dann mit meinem Core-Skill eine ganze Horde von Gegner umzuhauen und den gesamten Bildschirm mit Wirbelstürmen zu fluten – eine Taktik, die, solange Mobs vorhanden waren, gute Ergebnisse erzielte, bei Bossen jedoch auch auf seine Grenzen stieß.
Minimale technische Probleme
Im Gegensatz zu vielen anderen, die sich an die Beta gewagt haben, verlief mein Start in die Diablo 4 Testphase relativ schmerzlos. Ich musste mich weder in Stunden langen Warteschlangen rumschlagen, noch hatte ich Verbindungsprobleme. Dies traf jedoch nicht auf meine Mitspielerin zu, die zu Beginn der Beta zweimal die Verbindung zu meinem Spiel verlor.
Einige weitere technische Probleme kamen in Städten zum tragen. Nachdem man z. B. in einem großen Gebäude mit vielen NPCs war und dieses wieder verließ, kam es fast immer zu Ladeproblemen. Gebäude, Gegenstände und Personen luden oft sehr langsam, wodurch es zu einer Art Rubberbanding kam, das die Figur ständig auf die letzte bekannte Position zurücksetzte. Zudem konnte ich sehen, das Details am Rande des Bildschirms ruckartig sichtbar wurden, was ich, nachdem es mir zum ersten Mal aufgefallen war, in fast allen Städten observieren konnte.
Diablo 4 hat noch einige Schwächen, die hoffentlich bis zum Release am 06. Juni 2023 ausgebessert werden. Trotzdem hat die Beta mit seinem stetigen Fluss an Loot, der interessanten Geschichte und seinem Kämpfen, trotz der starken Balancing-Probleme, unglaublich viel Spaß gemacht. Wer sich selbst einen Eindruck davon verschaffen möchte, hat am 24. März die Chance, denn dann startet die offene Beta für alle.