Die Zukunft der Far Cry-Serie soll sich radikal ändern, wie schon einigen Wochen spekuliert wurde. Singleplayer-Spiele sind Ubisoft offenbar nicht genug, weshalb Far Cry 7 laut weiterer Berichte den Weg eines Live-Service Spiel gehen soll. Das hat inzwischen auch Folgen.
War zunächst die Rede davon, dass Far Cry 7 einen stärkeren Fokus auf den Online-Part haben wird, behauptet der Venture Beat-Redakteur Jeff Grubb nun, dass hier ein Live-Service Konzept wie bei Assassin’s Creed verfolgt wird, also einen langfristigen Support mit stetig neuen Inhalten und Einnahmen für den Publisher.
„Dan Hay beaufsichtigte das nächste Far Cry, das als Far Cry-Live-Service-Projekt ähnlich wie Assassin’s Creed Infinity gedacht ist,“ heißt es auf Twitter.
Twitter
Creator läuft davon
Dass das nicht nur den Spielern irgendwann zuviel ist, sondern auch den Entwicklern, zeigt sich jetzt am Creator Dan Hay, der seit über 10 Jahren die Far Cry-Serie leitet. Dieser verlässt Ubisoft noch in dieser Woche, um sich neuen Aufgaben zu widmen.
So zumindest das offizielle Statement. Inoffiziell ist bekannt, dass es die Entwickler ziemlich auslaugt, über Jahre immer an nur einem Projekt zu arbeiten, worunter auch deren Kreativität leidet. Der Auftrag, Far Cry 7 als Live-Service-Game zu entwickeln, könnte Hays Entscheidung über den Weggang bei Ubisoft womöglich leichter gemacht haben. Absolut nachvollziehbar, dass man irgendwann mal auch etwas Neues machen möchte.
Dabei beklagte sich Ubisoft erst kürzlich darüber, dass ihnen hochrangige Entwickler davon laufen würden, was man derzeit versucht mit Gehaltserhöhung zu bremsen. Ob Geld das Problem aber wirklich lösen wird?
Das geht nicht nur den Entwicklern so, auch Spieler sind zunehmend von den Live-Service-Games überfordert. So edel die Motivation dahinter ist, Spiele längerfristig zu unterstützen, kaum einer hat noch die Zeit, sich immer nur mit einem einzigen Spiel oder gar mehreren davon zu beschäftigen. Und Ubisoft hat mehr als fünf solcher Projekte derzeit zu laufen, die alle irgendwie unterhalten und gespielt werden wollen. Zumal die Qualität oftmals unter dem Niveau eines in sich geschlossenen Spiels oder der ursprünglichen Idee bleibt.
Meinung: auf Dauer ermüdend
Dass bei einigen Spielen kaum noch ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist, wirkt für manchen eher abschreckend, einschließlich uns, als wäre man gefangen darin, sobald man es anfängt zu spielen. Abgesehen davon, ist es auch ziemlich ermüdend, immer wieder über die gleichen Spiele zu berichten. Das gleiche gilt auch für GTA Online und Red Dead Redemption 2, die mit ihren wöchentlichen Mikro-Updates schon etwas „lästig“ geworden sind.
Klar, ist es für einen Publisher günstiger und lukrativer, ein Spiel mit Inhalts-Updates zu unterstützen, die weitere Einnahmen bringen, als ein komplett neues Spiel aus dem Boden zu stampfen. Wenn das am Ende aber jeder machen würde, sieht die Zukunft der Spiele-Industrie wohl ziemlich eintönig aus.
Sollte Far Cry 7 tatsächlich ein Live-Service Game werden, war es das wohl auch für mich mit der Serie. Das war bereits mit Assassin’s Creed so, mit Ghost Recon und anderen. Spiele, die man gerne gespielt hat und die irgendwann auch ein Ende hatten. Inzwischen fehlt einem aber die Zeit dafür.
Mit dem woke müll würde ich auch nichtsmehr zu tun haben wollen.