GameStop, der einstige Mekka-Pilgerort für Gaming-Enthusiasten, hat in Deutschland endgültig den Stecker gezogen. Der Onlineshop ist abgeschaltet, die Lichter aus, und die letzte „PS5 Pro für 10 Euro“-Aktion bleibt nur noch eine bittersüße Erinnerung. Aber hey, wenigstens gab es zum Schluss noch ein paar „krasse Deals“, die an Absurdität kaum zu überbieten waren.
GameStop war eine Art Hassliebe
Ein kurzer Rückblick: Es war einmal ein Ort, an dem man Spiele auf Disc tauschte wie Briefmarken – nur mit weniger Wertsteigerung. Man betrat den Laden, wurde sofort von einem übermotivierten Mitarbeiter begrüßt, der einem das zehnte Mal den gleichen PowerUp-Rewards-Deal andrehen wollte, und verließ ihn mit einem gebrauchten Spiel, das teurer war als ein neues bei Amazon. Nostalgie pur!
Doch wie konnte es so weit kommen? Es begann schleichend: Kunden entdeckten, dass man Spiele auch digital kaufen kann, ohne sich durch staubige Regale kämpfen zu müssen. Dann kamen die Verkaufsaktionen. Jene legendären Deals, bei denen man eine PS5 für 399 Euro ergattern konnte – allerdings nur, wenn man gleichzeitig 100 gebrauchte PS3-Spiele und eine Blutprobe abgab. Wer erinnert sich nicht an die „krassen Angebote“, bei denen ein Spiel „nur noch“ 5 Euro kostete, nachdem es zuvor 50 Jahre zum Preis eines Kleinwagens verkauft wurde?
Der erlösende Gnadenstoß
Der Schlusspunkt war allerdings der Onlineshop. Jetzt offiziell abgeschaltet, bleibt er jetzt als digitaler Geisterschiff-Wrack im Internet zurück. Die letzte große Aktion bestand darin, die Lager zu räumen – mit Deals, die so sensationell waren, dass manche Kunden dachten, sie wären im falschen Jahrzehnt gelandet. Das recht neue PS5 Pulse Elite Headset für 60 Euro, aber nur in 4 Filialen verfügbar. Check! Alte FIFA-Versionen, die selbst der Flohmarkt nicht mehr wollte? Check. Game-Controller mit Kabelbruch? Doppelt check. GameStop halt!
Doch bevor wir uns über das Ende lustig machen, müssen wir uns an die goldene Regel des Gamings erinnern: Wenn ein Controller fällt, dann immer auf den Joystick. GameStop ist gefallen, und was bleibt, sind die Memes und ein Hauch von Wehmut.
Lebwohl, GameStop Deutschland. Dein Ende war genauso chaotisch wie deine Existenz. Wir werden dich – na ja, nicht wirklich vermissen. Das wahre Finale steht allerdings noch bevor – nämlich dann, wenn der letzte Staubkorn aus der allerletzten Filiale gefegt wurde, was pünktlich am 31. Januar geschehen soll. Und die Mitarbeiter? Endlich können sie sich einer wahrhaft ehrenvollen Aufgabe widmen – wie dem Staubwedeln in anderen sterbenden Einzelhandelsketten.