Das Thema Loot Boxen wird nach wie äußerst kontrovers diskutiert und ruft inzwischen auch immer mehr offizielle Behörden auf den Plan, die dieses System hinterfragen. Der größte Vorwurf lautet dabei oft, dass dies mit Glücksspiel zu tun habe und somit besondere Regeln gelten dafür müssten.
So nun auch der Jugendmedienschutz der Landesmedienanstalten, die nach einer Studie über Geschäftsmodelle und Umsatzzahlen der Branche abwägt, ob hier nicht sogar Verbote notwendig sind, um die Konsumenten zu schützen. In einer Studie der Universität Hamburg kam man nämlich zu dem Schluss, dass Elemente mit Glücksspielcharakter immer häufiger in Videospielen anzutreffen sind und bereits wenige Spieler große Summen in Systeme wie Loot Boxen investieren. 2016 macht die Industrie alleine damit rund 8 Milliarden EUR Umsatz. Das sei ein deutliches Merkmal von Glücksspielen und müsse dann auch reguliert werden, wenn nicht sogar verboten.
Wolfgang Kreißig, Vorsitzender der Jugendschutz-Kommission, sagte gegenüber Welt.de:
„Ich halte es für denkbar, dass Lootboxen gegen das Verbot von Kaufappellen an Kinder und Jugendliche verstoßen könnten. Wäre dies der Fall, droht den Spieleanbietern ein Bußgeldverfahren. Die Kommission könnte den Herstellern außerdem verbieten, Spiele mit solchen Elementen anzubieten.“
Eine erste Entscheidung darüber soll jetzt im März getroffen werden, womit die Diskussion um Loot Boxen also keinesfalls beendet ist. Die Spieleindustrie sieht das natürlich komplett anders und verharmlost das Loot Box-System, in dem man kein Glücksspiel erkennen könne. Aber wer lässt sich auch schon gerne die Butter freiwillig vom Brot nehmen?