Dramatische Lage beim Entwickler und Publisher Annapurna Interactive. Laut einem Bericht von Bloomberg, der sich auf Insider-Informationen bezieht, hat dessen gesamte Belegschaft nach einem internen Streit mit der Eigentümerin Megan Ellison das Unternehmen verlassen. Dies wirft Fragen über die Zukunft des Unternehmens auf, das für seine kreativen und innovativen Videospiele bekannt ist.
Annapurna Interactive, die Spieleabteilung von Annapurna Pictures, wurde seit ihrer Gründung durch eine Reihe von erfolgreichen Veröffentlichungen bekannt, darunter Spiele wie „What Remains of Edith Finch“, „Outer Wilds“ und „The Pathless“. Die Konflikte begannen offenbar, als der Präsident von Annapurna Interactive, Nathan Gary, und sein Team versuchten, das Unternehmen von der Muttergesellschaft zu lösen und unabhängig zu machen. Laut dem Journalisten Jason Schreier sollen intensive Verhandlungen geführt worden sein, die jedoch scheiterten, als Ellison sich aus den Gesprächen zurückzog. Dies führte zu den Rücktritten von Gary und mehreren hochrangigen Führungskräften. Insgesamt sollen etwa zwei Dutzend Mitarbeiter, einschließlich wichtiger Kreativköpfe, das Unternehmen verlassen haben.
Projekte und Spiele wohl nicht gefährdet
Ein Sprecher von Annapurna Interactive bestätigte gegenüber Bloomberg, dass die Trennung des Unternehmens in Betracht gezogen wurde, aber aufgrund der Uneinigkeiten zwischen den Parteien nicht zustande kam. Trotz des massiven Mitarbeiterverlusts wird betont, dass das Unternehmen weiterhin funktionstüchtig bleibt. Ellison erklärte, dass der Fokus des Unternehmens nun darauf liege, die bestehenden Projekte zu unterstützen und den Übergang so reibungslos wie möglich zu gestalten. Außerdem unterstrich sie das Bestreben, die interaktive und lineare Erzählkunst in verschiedenen Medienformaten weiterzuentwickeln.
Die Entwickler, die derzeit Verträge mit Annapurna Interactive haben, sind jedoch besorgt. Viele von ihnen suchen dringend nach neuen Ansprechpartnern, um sicherzustellen, dass ihre Projekte fortgeführt und veröffentlicht werden. Das abrupte Ausscheiden von Führungskräften und Kreativteams hat Unsicherheit geschaffen, insbesondere im Hinblick auf die Finanzierung laufender Projekte.
Hector Sanchez, der neue Präsident von Annapurna Interactive, hat Berichten zufolge versichert, dass bestehende Verträge eingehalten und das Unternehmen weiterhin an der Umsetzung geplanter Spiele arbeiten wird. Die entlassenen Mitarbeiter sollen ersetzt werden, und alle laufenden Projekte sollen wie geplant fortgesetzt werden.
Interessanterweise betrifft dieser Vorfall nur Annapurna Interactive und nicht das Mutterunternehmen Annapurna Pictures, das kürzlich einen bedeutenden Vertrag mit Remedy Entertainment abgeschlossen hat. Dieser Vertrag sieht die gemeinsame Entwicklung und Finanzierung von „Control 2“ vor und umfasst auch Pläne, die Alan Wake– und Control-Franchises in andere audiovisuelle Formate wie Film und Fernsehen zu bringen.