Nintendo zieht die Preisschraube bei Spielen drastisch an – Folgen Sony und Microsoft?

Nintendo erhöht die Spielepreise deutlich – ein riskantes Manöver, das die gesamte Branche erschüttern könnte. Werden Sony und Microsoft dem Beispiel folgen und ihre Fans verprellen?

Niklas Bender
Freelancer und Editor-in-Chief bei PlayFront.de seit 2022. Liebe die PS5, zocke quer durch alle Genres und eine Schwäche für humorvolle Texte – Sarkasmus inklusive.
3 Min. Lesen

Die Preise für First-Party-Spiele steigen. Und Nintendo nimmt hier eine neue Vorreiterrolle an. Wer dachte, dass „The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom“ mit seinen 70 Euro bereits die Schmerzgrenze erreicht hätte, wird jetzt eines Besseren belehrt. Denn mit der Nintendo Switch 2 will der japanische Konzern bei Top-Titeln wie dem heute vorgestellten „Mario Kart World“ auf bis zu 90 Euro für die physische Version gehen. Eine neue Rekordmarke im ohnehin hitzigen Preiskampf der Gaming-Industrie. Doch bleibt die Frage: Werden Sony und Microsoft nachziehen?

Das Ende der 80 Euro-Spiele?

Die alte Preisstruktur scheint endgültig Geschichte zu sein. Über Jahre hinweg galten 60 Euro als Standard für AAA-Titel, bevor Publisher langsam aber sicher auf 80 Euro umschwenkten. Nun durchbricht Nintendo als erstes Unternehmen die nächste Schallmauer. Während „Donkey Kong Bananza“ weiterhin für 70 Euro gelistet ist, kostet „Mario Kart World“ laut offizieller Website 80 Euro als digitale Version und 90 Euro als physische Version. Eine strategische Entscheidung? Oder schlicht ein Testlauf für eine flächendeckende Preiserhöhung?

Der Zeitpunkt könnte brisanter kaum sein. Parallel gibt es bereits hitzige Diskussionen über den potenziellen Preis von „GTA 6“. Analysten und Insider spekulieren, dass Rockstar Games den Blockbuster erstmals für 100 Euro anbieten könnte. Und warum nicht? Mit Produktionskosten jenseits der Milliardenmarke und einer Fanbasis, die bereit ist, jeden Preis zu zahlen, wäre das ein kühner, aber möglicher Schritt. Nintendos Preispolitik könnte hier als Blaupause dienen.

Was bedeutet das für Sony und Microsoft?

Die große Frage bleibt, ob Sony und Microsoft diesem Trend folgen werden. Bisher haben sich beide mit der 80-Euro-Grenze zufriedengegeben, doch falls „GTA 6“ tatsächlich dreistellig wird, könnte dies eine neue Dynamik entfachen. Publisher beobachten den Markt genau und warten nur auf eine Gelegenheit, um ebenfalls anzuziehen.

Doch eine entscheidende Variable dürfte das Game Pass-Modell von Microsoft sein. Während Nintendo und Sony primär auf Vollpreiskäufe setzen, um ihre Exklusivtitel zu monetarisieren, bietet Microsoft seine eigenen Blockbuster direkt im Abo an. Sollte der Preis für Einzelspiele weiter steigen, könnte dies am Ende dem Game Pass in die Karten spielen – ein cleverer Schachzug, um die eigene Plattform attraktiver zu machen.

Nintendo geht ein Risiko ein

Die Frage bleibt, wie gut diese Strategie bei den Spielern ankommt. Sicher, „Mario Kart World“ wird sich trotzdem wie geschnitten Brot verkaufen. Doch die Community ist preissensibler denn je. Gerade in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten ist die Schmerzgrenze erreicht – oder vielleicht schon überschritten? Nintendo wird mit der Switch-2-Preisstrategie ein Experiment wagen. Ob es ein Vorreiter oder ein abschreckendes Beispiel wird, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.

Nintendo Switch 2

Base-Bundle

469,99 EURSee It
Diesen Artikel teilen

(*) PlayFront.de verwendet Affiliate-Links von bekannten Shops und Plattformen. Wenn ihr über diese Links einkauft, bekommen wir eine kleine Provision. Für euch kostet das keinen Cent mehr, aber ihr tut uns trotzdem einen Gefallen – Win-win, oder? Danke dafür!

4 Kommentare
Abonnieren
Benachrichtigen Sie mich bei
Checkbox
4 Comments
Neuestes
Älteste Meistgewählt
Inline-Rückmeldungen
Alle Kommentare anzeigen
gameconfect ad
4
0
Dein Kommentar dazu interessiert uns!x
de_DEGerman