Die Titel der PlayStation-eigenen „PlayLink“-Reihe erfreuen sich einer großen Beliebtheit, die sie vor allem ihrer einfachen Handhabung und der Steuerung per Smartphone oder Tablet verdanken. Dies ermöglicht es, sich schnell und einfach miteinander zu verbinden und sich in die meistens eher als Partyspiele angelegten Games zu stürzen.
Inzwischen ist eine zweite Welle von drei neuen Titeln erschienen, die wir einem passenden Test unterzogen haben: Mit Freunden bei einem Spieleabend!
Chimparty – macht euch zum Affen
“Chimparty” versucht sich als eine Art Mario Party für die PlayStation. Wir schlüpfen in die Rolle eines unserer gewählten Affen und gestalten sein Aussehen ein wenig nach unseren Interessen. Danach wählen wir zwischen einem der vier Spielmodi: einem klassischen Brettspielmodus, in dem wir uns mit unseren Freunden/Feinden von Feld zu Feld arbeiten, Minispiele absolvieren und am Ende mit den meisten Sternen zum König im Affenstall werden. Daneben gibt es noch den Überlebensmodus, in dem es nicht darum geht, die meistens Sterne zu gewinnen, sondern die wenigsten durch Minispiele zu verlieren, den schnellen Blitzmodus, der wie der Brettspielmodus funktioniert, nur ohne Brett und mehr Minispielen. Je nach Vorlieben kommen hier unterschiedliche Erlebnisse zusammen, die schon ein wenig Spaß machen können. Wer eher Einzelkämpfer ist, dem steht auch ein Solo-Modus zur Verfügung, in dem man gegen den Computer spielt.
In den Minispielen lenken wir unseren Primaten per einfachster Steuerung, die selten über eine einzige Taste hinausgeht. Mit dieser springen wir, stampfen auf den Boden, oder machen viele weitere wilde Aktionen, immer mit dem Ziel, mehr Punkte als die Anderen zu machen. Je affiger, desto besser die Siegeschancen.
Grafisch zeigt der Titel ganz solide, wenn auch eventuell etwas unübersichtlich und eintönig. Es gibt wenige Details, wodurch die Optik wenig ansprechend wird. Aber ganz ehrlich, bei Partyspielen wie diesem, kommt es darauf nicht wirklich an, sondern auf die Unterhaltung.
Insgesamt ist Chimparty eine gute Idee, Freunde in kleinen Spielen zu fordern und lustige Abende zu haben. Der Vergleich zur Konkurrenz von Nintendo bleibt dennoch nicht aus, wobei diese doch deutlich besser abschließt. Das soll allerdings nicht heißen, dass Chimparty ein schlechtes Spiel ist, kommt (dem Vorbild) allerdings nicht ganz hinterher.
Melbits World – für Puzzle-hungrige
“Melbits World” versucht eigentlich weniger ein Partyspiel zu sein, sondern eher ein Koop-Puzzle-Plattformer, der trotz seiner Niedlichkeit einen gewissen Ernst besitzt. Wir betreten die kunterbunte Welt der kleinen Melbits, die verzweifelt versuchen, die einzelnen Level von Anfang bis Ende zu durchlaufen. Dabei sollen wir ihnen helfen, indem wir die Stages entsprechend manipulieren und den Weg freimachen. Dabei schieben wir Blöcke hin und her, hoch und runter, sorgen mit Federn für Sprünge oder nutzen die vielen Möglichkeiten, die uns die Level geben. Die Steuerelemente auf dem Smartphone oder Tablet passen sich dabei entsprechend an und sind relativ simpel zu beherrschen.
Anspruchsvoll sind dafür die einzelnen Rätsel, die uns von Mal zu Mal mehr fordern. Man muss immer wieder neu überlegen, und dabei alle Melbits im Blick behalten, die sich auf dem Schirm so tummeln. Gerade dann, wenn auch noch Gefahren wie Löcher oder Feinde hinzukommen, wird es durchaus anspruchsvoll.
Grafisch präsentiert sich “Melbits World” wie ein kunterbuntes Bonbon. Alles ist wild und wie aus dem Traum eines kleinen Kindes, was zudem durch den passenden Soundtrack unterstrichen wird. Der Titel zielt damit insgesamt eher auf ein sehr junges Publikum ab, und bietet dabei auch den passenden Lerneffekt. Für die etwas älteren Gamer ist der Titel daher vielleicht eher weniger interessant, solange man nicht auf entsprechende Rätsel steht.
Wissen ist Macht: Dekaden – für die Schlaumeier
Als letztes begegnen wir einem alten Bekannten im PlayLink-Reich. Als einer der Ur-Titel hat “Wissen ist Macht” eine gewisse Fanbase, und schafft es durch eine gute Präsentation und eine ausgeglichene Fragenhärte, viele Spieler zufrieden zu stellen. Im neuen Teil „Wissen ist Macht: Dekaden“ wir der Ursprung ein wenig überarbeitet, wobei man sich fragen muss, warum man hier nicht einfach ein Add-on anstelle eines ganz neuen Titels entwickelt hat. Aber sei es drum.
Der Zusatz „Dekaden“ hat einen relativ simplen Hintergrund: Zu Beginn jeder Runde wählen wir aus, welches Jahrzehnt als Oberbegriff für die kommenden Fragen gelten soll. Diese Fragen beziehen sich wieder auf altbewährte Themen, wie Sport, Filme oder Zeitgeschehen. Immer wieder können wir unseren Gegnern Steine in den Weg legen, indem wir etwa die Reihenfolge der Buchstaben ändern oder die Antwort hinter einer Eisschicht eingefroren wird, die auf dem eigenen Smartphone erst freigeschlagen werden muss. Wem das allerdings nicht zusagt, der kann diese Attacken auch komplett ausschließen, eine Änderung, die vielen gefallen dürfte und den Fokus voll auf die Fragen legt. Hinzu kommen kleinere Minispiele, die die Fragerunden ein wenig auflockern und für viel Unterhaltung sorgen. Wer am Ende die meisten Punkte hat, der kommt in der letzten Runde auf der Final-Pyramide weiter nach oben. Wer zuerst die Spitze erreicht, der hat bekanntlich gewonnen.
„Wissen ist Macht: Dekaden“ macht genau wie das Original viel Freude und begleicht einige Fehler, die der Vorgänger noch inne hatte. Gerade die Möglichkeit, die Attacken zu unterbinden, stehen dem Titel sehr gut, sowie die hier und da angepasste Präsentation, die nach wie vor gelungen ist und eine schöne Partystimmung erzeugt. Schön wäre es, wenn es noch eine größere Auswahl an Modi geben würde, oder neue Fragen durch Add-ons eingebunden werden, anstatt komplett neue Titel zu veröffentlichen.