PS VR2: Wenn das kein Warnschuss ist, kann Sony das Headset gleich einstampfen

Offenbar schlechte Verkaufszahlen bei PS VR2 sorgen dafür, dass Sony die Produktion des Headset stoppen muss. Das sollte ein dringender Weckruf sein.

By Mark Tomson 6 Comments
4 Min Read

Dramatischer denn je zeichnet sich die derzeitige Situation von PlayStation VR2 ab, zu dem Sony laut Berichten einen Produktionsstopp angewiesen hat. Hintergrund sind wohl die schlechten Verkäufe und die Lagerüberbestände. Sollte Sony das nicht als endgültigen Warnschuss verstehen, brauchen sie die Produktion gar nicht erst wieder anzuwerfen.

Das klingt ziemlich hart, nicht weniger hart ist es für PS VR2-Besitzer, die immerhin 600+ EUR in die Hardware und Spiele investiert haben und auf eine ungewisse Zukunft blicken. Im Grunde kann ich meinen Artikel zu PS VR2 vom Dezember hier noch einmal wiederholen, denn bis auf zwei mickrige Marketing-Pushs hat sich seitdem nichts an der Situation von PlayStation VR2 geändert. Das eigene VR-Headset wird nach wie vor Sony ignoriert und der Erfolg von Third-Party-Entwicklern abhängig gemacht. Dass diese nach und nach das Handtuch werfen, hätte längst zum Umdenken anstoßen sollen. Was daraufhin folgte, war lediglich ein wenig beachteter Werbe-Trailer und ein kurzer Ausblick auf die PS VR2-Spiele in diesem Jahr – erneut jedoch ohne einen überzeugenden First-Party-Titel.

Sony tut zu wenig für den Erfolg von PS VR2

Dass die Produktion von PlayStation VR2 womöglich und temporär eingestellt wurde, hat ziemlich sicher wirtschaftliche und nachvollziehbare Gründe. Diese kommen aber nicht von irgendwo her oder haben sich von gestern auf heute ergeben. Das inzwischen offensichtliche „Desaster“ um PS VR2 hat Sony alleine zu verantworten – und das in mehreren Punkten.

Der offensichtlichste Grund sind weiterhin die fehlenden First-Party-Games, die eine Vorreiterrolle einnehmen sollten, vor allem um zu zeigen, was mit dem Headset möglich ist. Und wenn es schon an dieser Stelle hakt, sollte man zumindest den Third-Party-Entwicklern kräftig unter die Arme greifen. Das war genau der Punkt, den First Contact Entertainment beklagt hatte, bevor sie dicht machten – der fehlende Support. Die Sichtbarkeit von PS VR2 ist generell viel zu gering, ob im stationären Handel, im PlayStation Store, bei PlayStation Plus usw.

Die Zeit für PS VR2 läuft nach nur einem Jahr bereits wieder ab
Die Zeit für PS VR2 läuft nach nur einem Jahr bereits wieder ab

Den großen Durchbruch verhindert zudem der Preis von PS VR2, der nach wie vor als zu hoch angesehen wird. Selbst wenn dieser aus Sicht der Technik dahinter gerechtfertigt ist, sind die Spieler ganz offensichtlich nicht bereit dazu, diesen zu bezahlen. Das sollte Sony dringend berücksichtigen, für die sich PS VR2 am Ende sonst zu einem Millionengrab und für die Spieler zu Elektroschrott entwickeln dürfte. Bei der PS5 sind großzügige Rabatte ja schließlich auch möglich, wie aktuell an der PS5 Osteraktion zu sehen.

PS VR2 in der Abwärtsspirale gefangen

Auf mich wirkt PlayStation VR2 inzwischen wie ein Teufelskreis, der sich stetig nach unten dreht. Schlechte Verkaufszahlen der Hardware sorgen für schlechte Verkaufszahlen bei den Spielen. Schlechte Absatzzahlen bei den Spielen dürften Sony oder sonst wen kaum dazu veranlassen, weiter in die Technologie investieren zu wollen. Ohne Inhalte verkauft sich nun mal keine Hardware, was im Konsolen-Business ein seit Langem geschriebenes Gesetz ist. Stück für Stück wird PlayStation VR2 somit uninteressant und wird auf kurz oder lang von der Bildfläche verschwinden.

Den letzten Hoffnungsschimmer bringt möglicherweise die angestrebte PC-Kompatibilität, die Sony angedeutet hat. Dies bedeutet aber noch lange nicht, dass diese auch tatsächlich kommt oder PS VR2 am PC verwendet werden kann. Vermutlich werden es einige PC VR-Inhalte auf die PS5 in irgendeiner Form schaffen. Ob diese das Potenzial des Headset nutzen werden, ist jedoch fraglich.

Für mich persönlich wird Wanderer: The Fragments of Fate im Juni der letzte Titel sein, mit dem ich PS VR2 eine Chance gebe. Sollte sich bis dahin nichts Optimistisches bei PS VR2 ergeben, heißt es auch hier Bye Bye VR.

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Udo Walz
7 Monate zuvor

Ich bleibe bei meiner Meinung, was Sony und VR angeht habe ich bereits hier (https://playfront.de/ps-vr2-produktion-wurde-offenbar-gestoppt-bericht/) geschrieben.

Was ich aber persönlich für ein klares No-Go halte, dass Sony dem Anwender (Kunden) vorschreibt, was er mit der Brille machen darf und was nicht. Die PS5 spielt beispielsweise 3D-Filme ab, die Brille stellt sie aber nicht dar. YouTube VR, Dokus von National Geographic? Fehlanzeige. Was soll das? Also kaufe ich bei dem Wettbewerb ein und Sony sieht in die Röhre, feddich.

Und zu den Spielen, genau das Verhalten hat Sony doch bereits bei der PSVR 1 auch an den Tag gelegt. Erst viel Tamtam und dann? Richtig, nix.

Crydog
7 Monate zuvor
Reply to  Udo Walz

Schade halt um die Kunden die in Vorleistung gegangen sind 600€ für ein Zubehör ist nicht ohne.
Das kostet viel Vertrauen, da werden zukünftig Hardware Geräte abseits eine Heimkonsole (z.b ein handheld) schwer haben. Dan überlegt man es sich zwei mal

Alex
7 Monate zuvor

In Bezug auf Gran Turismo habe ich bei solchen Meldungen immer die Befürchtung, dass es keinen Nachfolger mehr geben wird. Unvorstellbar, dass Rennspiele irgendwann vielleicht wieder ohne VR auskommen sollten. 🙁

Crydog
7 Monate zuvor

Hätte man lieber auf eine ps4 portable Gesetz.
Glaube ein mobiles Gerät was mindestens ps4 Leistung hat und mit der Bibliothek kompatibel ist hätte finanziell mehr Erfolg gehabt siehe steam deck. Sony hat einfach nicht die Kapazitäten zwei unterschiedliche Systeme simultan zu unterstützen

Franz
7 Monate zuvor

Auch als PS5 Besitzer, würd ich mir eher die Meta Quest 3 kaufen 🙂

Rick72
7 Monate zuvor
Reply to  Franz

Ich habe die PSVR2. War schon immer ein Konsolen Zocker. Würde aber gerne die anderen testen. Nur leider habe ich nicht die Möglichkeit dazu. Darum bleibe ich bei PSVR2.

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