Sony hat heute das erste große Firmware Update für die PS5 in diesem Jahr vorgestellt, mit dem man erstmals auch bedeutende neue Features in Aussicht stellt. So toll das in der Überschrift erst einmal klingen mag, macht sich damit aber auch weitere Ernüchterung breit, weshalb sich so langsam die Frage stellt, wann Sony endlich die richtigen Prioritäten setzt?
Über Monate wird man nun mit der bahnbrechenden Geschwindigkeit der PS5 SSD torpediert und die Features des DualSense Controller hoch und runter gebetet. Das mag alles gut und schön sein, nutzt sich so langsam aber ab – vor allem aber auch, weil nichts wirklich Neues nachkommt.
Das wird vor allem mit der neu eingeführten PS5-Speichererweiterung und -verwaltung deutlich, die euch Daten via USB auf externe Speicher übertragen lässt, allerdings nur zum Zwischenparken. Ein Zugriff von der PS5 aus ist damit nicht möglich – dazu muss man sie erst wieder auf die PS5 zurückkopieren. Warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht!
Warum gibt Sony nicht endlich den externen SSD-Port frei, der bislang per Software gesperrt wird? Wäre das nicht die einfachere Option gewesen? Der Markt gibt inzwischen entsprechende Speicher her, die die Anforderungen an die PS5 erfüllen, es liegt einzig allein an Sony, den Weg dafür freizumachen.
Geplant ist dieser Schritt erst für den kommenden Sommer, wobei auch das noch nicht endgültig in Stein gemeißelt ist. Man sollte sich am Ende wohl nicht wundern, wenn Sony hierfür einen exklusiven Partner aus dem Hut zaubert, ähnlich wie Microsoft, die in der Hinsicht eng mit Seagate zusammenarbeiten. Noch ungünstiger wäre wohl eine Sony eigene Lösung, die erfahrungsgemäß nicht nur teuer wird, sondern auch kaum Wettbewerb zulässt.
Sony, wach endlich auf
Was ebenfalls massiv kritisiert wird, ist nach wie vor die fehlende Unterstützung von VRR und ALLM – beides auf der Xbox Series X|S seit Launch verfügbar. Sony hatte dies ebenfalls mit einem schnellstmöglichen Update nach dem Launch in Aussicht gestellt, wobei die Definition von ‘schnellstmöglich’ wohl erst einmal neu definiert werden muss. Ganze 6 Monate nach dem Launch der Konsole war damit offenbar nicht gemeint.
Inzwischen greifen Entwickler hier zu softwarebasierten Lösungen, so zum Beispiel Zombie Army 4: Dead War im jüngsten PS5 Upgrade. Dennoch wäre es schon, wenn man endlich mal die Features auch so nutzen könnte, wie zuvor und vollmundig versprochen.
Die Liste der “Mängel” lässt sich beliebig fortführen – so wartet man auch noch immer auf die Erweiterung für 3D-Audio außerhalb der eigenen Kopfhörer. Versprochen sind Soundbars, TV-Lautsprecher und Heimkinos. In allen drei Fällen bisher Fehlanzeige, was zugegeben nach 6 Monaten ziemlich traurig ist. Wo man an Lizenzkosten für das bereits etablierte Dolby Atmos & Co. spart, verärgert man lieber die User mit einem derart eingeschränkten Soundformat, von dem nach wie vor unklar ist, ob es sich überhaupt mal durchsetzen wird.
Das neue PS5 Firmware-Update hat sicherlich auch seine positiven Eigenschaften, auch wenn diese eher als Gimmicks einzuordnen sind. Die offensichtlich falsche Priorisierung von bereits angekündigten Features ruft dennoch ziemlichere Verwunderung hervor, vor allem mit Blick auf die Xbox Series X|S, wo all das kein Problem darzustellen scheint.
Es gibt ja noch ein kleines Fünkchen Hoffnung, dass Sony nicht alle Features der morgigen PS5 Firmware offenbart hat, vor allem die technischen Feinheiten. Das wird man allerdings erst noch herausfinden. Hoffentlich!