Sind AAA-Games am Aussterben & Halb-Fortsetzungen die Zukunft?

By Mark Tomson 4 Comments
4 Min Read

Dass große Spiele-Produktionen immer teurer werden, liegt in diesen Tagen nur allzu offensichtlich auf der Hand. Teilweise ist von Produktionszyklen die Rede, die ein Jahrzehnt bis zum Release dauern können. Sind AAA-Games daher am Aussterben und Halb-Fortsetzungen wie Marvel’s Spider-Man: Miles Morales oder Horizon: Forbidden West die Zukunft?

Unter Halb-Fortsetzungen versteht man in der Regel eine Erweiterung, die man aufgrund des Produktionsumfangs nicht mehr als normalen DLC bezeichnen würde oder die man vielleicht nicht von Anfang an eingeplant hatte. Auf der anderen Seite ist eine Halb-Fortsetzung aber auch nicht das, was man unbedingt mit dem Hauptspiel gleichsetzen würde. Wo genau das eine beginnt und das andere aufhört, ist von Fall zu Fall zudem recht unterschiedlich.

Dennoch zeichnet sich ab, dass man immer mehr dieser Halb-Fortsetzungen sehen wird. Bei Sony hat sich dieser Trend mit Uncharted: The Lost Legacy, Spider-Man: Miles Morales oder Horizon: Forbidden West zuletzt quasi schon etabliert. Auch God of War: Ragnarök soll laut jüngster Berichte eine solche Halb-Fortsetzung bekommen, während Third-Party Entwickler wie CD Projekt mit Cyberpunk 2077: Phantom Liberty diese Art von Spiele-Produktion ebenfalls für sich entdeckt haben und damit überaus erfolgreich sind. Assassin’s Creed Mirage (unser Review) fällt im Grunde ebenso in diese Kategorie.

Cyberpunk 2077: Phantom Liberty hat gezeigt, dass man auch so erfolgreich sein kann
Cyberpunk 2077: Phantom Liberty hat gezeigt, dass man auch so erfolgreich sein kann

Sterben große AAA-Games aus?

Hier zeichnet sich also definitiv ein Phänomen ab, das man wohl immer öfter in der Zukunft sehen wird und das Entwickler nutzen werden, um die Zeit bis zu einem vollwertigen Nachfolger zu überbrücken. Halb-Fortsetzung sind schneller produziert, deutlich günstiger umzusetzen und eine ideale Gelegenheit, um übrig gebliebene Ideen aufzugreifen.

Gleichzeitig werden große AAA-Games damit aber auch verdrängt, die von sich aus in immer größeren Abständen erscheinen werden und bis dahin auch finanziert werden wollen, während sie letztendlich und insbesondere bei neuen IPs ein großes Risiko darstellen. Die Spiele-Entwicklung wird sich in den kommenden Jahren voraussichtlich drastisch ändern, bei der man viel mehr kleinere Erlebnisse sehen wird. Im Grunde geht man also wieder dahin, was früher als Standard aus Sicht des Umfangs galt, mit dem Unterschied, man baut auf einer bereits erfolgreichen Basis auf oder setzt bei dieser an.

Industrie steht auf einem Kipppunkt

Dass etwas hinsichtlich der Art und Weise passieren muss, wie man Spiele in Zukunft produziert, zeigten insbesondere die letzten Tage. Überall war von Entlassungen die Rede, von Investoren, die ihre Gelder aus der Games-Industrie abziehen und großen Projekten, die eingestellt wurden. Lukrative Konzepte wie Live-Service-Games, Abonnements oder Free-2-Play Konzepte fallen schon wieder in sich zusammen, während gänzlich neue Ideen oftmals komplett abgelehnt werden.

Am Ende bleibt also nur der Weg, dass sich die Industrie gesund schrumpfen muss, um möglicherweise nicht völlig unterzugehen. Halb-Fortsetzung könnten ein erfolgreicher Teil dessen sein, wenn sie richtig umgesetzt werden und die Spieler auch offen dafür sind.

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Bür
1 Jahr zuvor

Horizon forbidden West hatte doch eine 30 Std + Kampagne, gute 80 Stunden für alles und n eigenen großen DLC.
Da gab’s nun wirklich gar nix zu beanstanden. Auch qualitativ nicht.

Crydog
1 Jahr zuvor

Wenn die Qualität stimmt dann ja bei AC Mirage z.b stimmt sie nicht bin so enttäuscht. Finde die halb Fortsetzungen am besten wenn sie auch das hauptspiel beinflüssen spilerisch oder narativ z.b bei horizon den wasser Flügel in der normalen Kampagne benutzen darf oder die alien Waffe, sowas wertet das Spiel in allgemein auf
Oder z.b seperat ways in resi 4 remake.
Toorich hat recht es gibt auf der andere seite zu viele in Anführungszeichen gute spiele. Jeder publisher kämpft um Aufmerksamkeit für sein Produkt allerdings nicht auf der technische,spielerische oder umfangreiche Seite sondern in den Marketings. Wenn man das ganze Geld in die Qualität Kontrolle stecken würde,hätte man bessere Produkte. Was noch ein Problem ist die allgemeine Bewertung der Presse welche Spiel als „gut“ bewertet wird z.b bei AC Mirage. Also bei mir hätte das Spiel keine 8 bekommen allein wegen den Shop (no Front @ playfront). Das Spiel wurde allgemein besser bewertet als es verdient hätte

Robbe
1 Jahr zuvor

Ein Traum. Endlich weg von den aufgeblähten Open World Tretmühlen mit 50 Stunden Umfang, von denen man ohnehin 35 Stunden lang dieselben 5 Fetchquests machen muss.
Vielleicht gibt’s dann auch wieder mehr Abwechslung im ganzen Einerlei und eine höhere Frequenz bei den Releases. Zudem könnten die Firmen merken, dass Spiele eben nicht notwendigerweise 300 Mio in der Produktion kosten müssen, was den Druck rausnimmt aus jedem Spiel unbedingt einen Superhit machen zu müssen. Man denke an Square Enix, die seit Jahren, laut Selbsteinschätzung, angeblich nur noch Flops produzieren, weil ihre Spiele sich „nur“ 10 statt 20 Millionen Mal verkaufen.
Plötzlich entfällt dann auch der Grund, warum die Spiele für uns Gamer unbedingt immer teurer werden müssen.
Hollywood hat aktuell ja das gleiche Problem. Gefangen in der „immer größer“ = „immer besser“ -Spirale.
Irgendwann trägt es sich einfach nicht mehr und keiner weiß, wie das Ganze überhaupt angefangen hat und wieso man es so macht.

ToorichforBS
1 Jahr zuvor

Sie kosten mehr aber bringen auch mehr Geld ein als früher. Was früher ein hit gewesen wäre, ist heute ein Flop. Die Basis Anzahl der Geräte hat sich nunmal erhöht, Problem ist eher die Konkurrenz, es gibt heute viel mehr richtig gute Spiele als früher. Ein Starfield wäre 2016 der Knaller gewesen, heute spiele ich lieber ein cyberpunk zum 3.ten mal durch als mich durch die altbackene Spielweise von starfield durchzuquälen.

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