Seit rund sechs Monaten ist die PS4 Pro auf dem Markt und verkauft sich seitdem wie geschnitten Brot, möchte man meinen. Wer nicht vorbestellt hatte, musste teils wochenlang auf seine Konsole warten, und das nicht nur mal ausnahmsweise, sondern über Monate hinweg.
Erst jetzt im vergangenen April gab Sony erstmals wirklich Entwarnung und bestätigte, dass man die gröbsten Lieferengpässe überwunden hat und die PS4 Pro bei den meisten Händlern regulär erworben werden kann, egal ob im stationären Einzelhandel oder online. Soweit scheint für Sony also alles bestens zu laufen.
US-Studie kommt zu einem anderen Schluss
Da verwundert eine aktuelle US-Studie von Nielsen Games doch sehr, die zum dem Schluss kommt, dass das Interesse an der PS4 Pro recht gering sei. Laut dieser Studie hätten gerade einmal 27 Prozent der Gamer über 13 Jahre überhaupt von der PS4 Pro gehört, und noch weniger, nämlich nur 15 Prozent, planen auch tatsächlich dessen Kauf.
Bei der Konkurrenz von Microsoft, der Xbox One oder dem Project Scorpio, sieht es laut der Studie sogar noch schlechter aus. So konnten gerade einmal 14 Prozent etwas mit dem Begriff ‚Project Scorpio‘ anfangen, während nur 13 Prozent schon jetzt den Kauf einplanen. In diesem Punkt muss man allerdings auch erwähnen, dass bislang so gut wie nichts vom Project Scorpio oder dessen Spiele zu sehen war. Und wer kauft schon die Katze im Sack? Nach der E3 im Juni dürften hier sicherlich ganz andere Ergebnisse zu erwarten sein, sobald die neue Hardware ihre Premiere gefeiert hat.
Begriff Gamer zu breit gefächert?
Dass die aktuellen und kommenden Konsolen derart schlecht abschneiden, glaubt man einem gewissen Umstand zuschieben zu können – nämlich dem Begriff ‚Gamer‘. Wer sich als durchschnittlicher Gamer bezeichnet muss sich nicht zwangsläufig auch für die gesamte Szene oder Nachrichten interessieren, sodass eine gewisse Uninformiertheit womöglich eine entscheidende Rolle dabei gespielt hat. So wussten zum Beispiel auch nur 72 Prozent überhaupt etwas mit dem Begriff ‚Xbox One‘ anzufangen.
PS4 Pro kann als Erfolg gewertet werden
Zieht man nun offizielle Zahlen von Sony heran oder bewertet einfach mal die vergangenen Monate, ist es ziemlich offensichtlich, dass sowohl die PS4 Pro, wie auch die PS4 im Gesamten, ein voller Erfolg für Sony sind. Erst vor wenigen Tagen konnte man den Meilenstein von 60 Millionen verkauften PS4 Konsolen verkünden und erwartet obendrauf für dieses Geschäftsjahr, dass man eine ähnliche Performance halten kann. Ein weiteres Indiz dafür, dass die PS4 Pro nicht wie Blei in den Regalen liegt, ist die anhaltende Preisstabilität. Schnäppchen waren bisher kaum zu machen, was bei der PS4 Slim ganz anders aussah. Dessen Preisentwicklung trat schon wenige Tage und Wochen nach dem Launch den Weg nach unten an, wie man bei der Preisentwicklung auf idealo.de sehen kann. Von Ermüdungserscheinungen bei der PS4 ist man derzeit also noch weit entfernt.
Im Übrigen sorgt diese Studie bereits für hitzige Diskussionen unter Fans und Spielern, die ihr unter anderem einen unfairen Vergleich vorwerfen, in dem man ein bereits erhältliches Produkt einem gerade mal so angekündigtem gegenüberstellt. Andere wiederrum möchten den Grund für dieses schlechte Abschneiden ganz genau kennen und glauben, dass das aggressive Bewerben der Konsolen als 4K Geräte für viele kein wirklicher Kaufgrund sei, da entsprechende Bildschirme noch nicht so weit verbreitet sind.