TEST: Black The Fall – Ein Mann und seine Maschine

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Auf der Flucht vor dem Kommunismus, eine besondere Freundschaft zwischen Maschine und Mensch. Black The Fall ist schon seit mehreren Jahren in Entwicklung und erscheint nun am 11. Juli für PlayStation 4, Xbox One und PC. Nach viel Lob und Auszeichnungen im Vorfeld der Veröffentlichung, haben wir das Game für euch vorab auf der PlayStation-Konsole getestet.

Namenlos als Teil der Revolution

Der Spieler übernimmt die Rolle eines namenlosen Mannes, über den auch nach Ende des Spiels kaum etwas bekannt wird. Es handelt sich dabei um einen Maschinist, der vor der kommunistischen Regierung fliegen will. So bahnt er sich seinen Weg durch die Fabrik, die Stadt und vielen weiteren Orten, wo er einem kleinen Roboter begegnet, der ihn begleitet und unterstützt. Ihr Wunsch ist es, der gefährlichen Bedrohung zu entkommen. Worum es sich in der Story von Black the Fall wirklich handelt, erahnt man auch hier nur, wenn man sich zuvor die Beschreibung zum Spiel mal durchliest. Denn beim Start wird man als Spieler einfach in das Spiel geworfen, ohne Erklärungen oder ähnliches. Dieses Prinzip kennt man bereits aus anderen Spielen wie Limbo, Toby: The Secret Mine oder Unravel. Gleichzeitig spornt dies aber auch dazu an, sich seinen Teil der Geschichte dazu zu kreieren.

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Viele Rätsel mit Biss

Das Game kommt komplett ohne Dialoge aus und auch Sammelobjekte gibt es nicht, dafür wartet der Side-Scroller mit vielen knackigen Rätseln auf. Und ich meine wirklich vielen. Einige davon sind schlicht und in wenigen Sekunden zu lösen, bei anderen beißt man sich doch schon mal länger die Zähne aus. Denn ab und zu reicht es nicht, nur den Tutorials zu folgen, die durch Tafeln im Spiel auftauchen. Der Spieler wird dazu gebracht, über den Tellerrand zu schauen und viele Dinge ausprobieren zu müssen. Einige Rätsel können da auch mal Frust auslösen, doch der eigene Ehrgeiz ist oft so hoch, dass man sich davon einfach nicht lösen kann. Egal wie lange es dauert! Auch andere Menschen können einem bei der Lösung helfen und mittels Laserpointer zeigen, was sie tun sollen. Hierzu dient eine Art Antenne, über die sie kontrolliert werden. Doch genauso wie der Spieler sie kontrollieren kann, können das auch eure Gegner und die Kameras. Diese sind überall im Spiel angebracht und schießen umgehend auf den Charakter, sobald er in den Suchscheinwerfer tritt. Dank der regelmäßig gesetzten Kontrollpunkte, braucht man allerdings nie viel wiederholen. Der Namenlose stirbt relativ schnell und selbst der Sprung ins Wasser bedeutet schon ein Game Over für euch.

Der Nachteil beim Spiel und den wenigen Dialogen ist aber auch der, dass der Spieler nicht in die an sich simple Steuerung herangeführt wird, sodass man sie erst mittels Control-Schema in den Optionen wiederfindet. Andere Dinge im Spiel, werden wie vorher beschrieben, durch Tafeln erläutert. An sich lässt euch Spiel durch die fehlenden Dialoge, wie zuvor schon erwähnt, auch viel Spielraum für Interpretation in der Story. Am Ende, und irgendwie schade drum, ist dennoch nicht ganz klar, was genau passiert ist und ob der Mann letzten Endes der kommunistischen Regierung entkommen konnte.

black the fall (1)

Eine fantastische Grafik

Oft hört man, dass die Grafik unter Verwendung der Unity Engine leidet. Doch Black The Fall beweist das Gegenteil. Die Grafik ist fantastisch und stimmig im 2D-Design gehalten. Das Spiel wirkt sehr dunkel und kann so kräftige Farben nutzen, um den Spieler direkt zu zeigen womit sie interagieren können. Rot ist vor allem den Feinden vorbehalten, Gelb und Blau signalisiert hingegen, dass hier Lösungsansätze für die Rätsel gefunden werden können. Obwohl es sich bei dem Spiel eigentlich um ein Action-Adventure handelt, lässt das düstere Spiel viel spannende Stimmung aufkommen.

Diese Stimmung wird auch durch die Musik weiter aufgebaut. Heutzutage sind Games mit vielen Soundtracks beladen, die so ziemlich alles abdecken. Nicht so Black The Fall. Sie ist ruhig und nicht aufdringlich. Leise Streich- und Blasinstrumente, Klavier mit ein paar Gitarrennoten. Das ist schon alles und dennoch ist sie ideal für das Game. Sie stört nicht beim Grübeln während der Rätsel und erlischt, wenn die Geräusche im Spiel in den Vordergrund rücken. Sie erinnert stark in an die Art von Musik, die auch schon in This War of Mine zum Einsatz kam.

Black The Fall
TEST: Black The Fall – Ein Mann und seine Maschine
Obwohl die Spielzeit von Black The Fall nur wenige Stunden beträgt, haben die Entwickler damit ein geniales Spiel erschaffen. Es wurde 2016 nicht umsonst mehrfach ausgezeichnet, darunter auch auf der gamescom. Was mir nicht gefallen hat ist, dass ich einfach so ins Geschehen reingeworfen wurde. Keine Dialoge, keine Erklärungen zur Story. Das Spiel punktet daher vor allem durch die fantastische 2D-Grafik, die vielen schwierigen Rätsel und die tolle Atmosphäre, die durch Musik und dem dunklen Design aufgebaut wird. Wer ein großer Fan von Rätseln ist, kommt mit Black the Fall also definitiv auf seine Kosten. Denn diese sind hier so konzipiert, das Aufgeben keine Option ist. Ich kann Black The Fall daher wärmstens empfehlen, das sich als gut durchdachter und gelungener Indie-Titel präsentiert.
8.4
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