Die Black Ops 6-Karten
Bei den Karten ist nicht nur die allgemeine Meinung geteilt, sondern auch meine. Ich habe deshalb mal gezählt und bin zu folgender Bewertung gekommen: Es gibt vier Maps, die mir sehr gut gefallen, vier Maps, die akzeptabel sind und vier Maps, die eine Katastrophe sind. Gute Quote? Ich weiß nicht genau. Die besten Karten sind immer die, die klein und einfach sind. Drei Wege, eine sehr begrenzte Anzahl von Fenstern oder anderen nervigen Camper-Spots und wenige vertikale Ebenen. Diese Maps, die ich als „gut“ bezeichne, sind meistens auch die beliebtesten. Wenn sich also die meisten Spieler einig sind, wie eine wirklich gute Map auszusehen hat, warum machen diese dann nur ein Drittel des gesamten Map-Pools aus? Die Antwort auf diese Frage ist die gleiche wie auf die Frage, was Skill Based Matchmaking seit Jahren in Spielen macht. Geld. Ohne das Fass komplett neu aufzumachen, muss auch das noch einmal erwähnt werden.
Die überwiegende Mehrheit der heutigen CoD-Spieler sind „Casual“-Spieler, also Spieler, die nur gelegentlich spielen und deren Fähigkeiten sich im mittleren bis niedrigen Bereich bewegen. Um es diesen Spielern leichter zu machen, haben in den letzten Jahren einige traurige Mechaniken Einzug in die Kultfranchise gehalten. Eine dieser Mechaniken sind eben die Map-Designs, die in ihrer Größe und Komplexität darauf ausgelegt sind, viele verschiedene Möglichkeiten zu bieten, um mit möglichst wenig Aufwand und Geschick ein Glücksgefühl in Form eines Abschusses zu erhalten. Der Unterschied zu den Ablegern der letzten Jahre ist jedoch, dass nun auch Maps gespielt werden können, die diesen Zweck nicht erfüllen sollen. Gerade bei den bereits erwähnten kleinen, einfachen Maps sieht man dann häufiger, dass sich die Spitze der Lobby deutlich vom Rest abhebt, da die Map dann zulässt, dass sich die tatsächlich besten Spieler der Runde auch belohnen. Böse Zungen würden hier von „Noob-Freundlichkeit“ sprechen, aber für gute Spieler oder solche, die ehrlich besser werden wollen, liegt hier der wahre Spaß von Call of Duty: Black Ops 6. So kann man eigentlich dankbar sein, dass hier wieder versucht wurde, ein Spiel auf den Markt zu bringen, das wirklich für alle ist.
Die Black Ops 6-Schattenseiten
Da das Fass, das ich eigentlich nicht aufmachen wollte, jetzt schon offen ist, kommen wir noch ganz kurz zu einem anderen Punkt bzw. zu einem anderen Mechanismus, den ich vorhin angesprochen habe: Das Skillbased Matchmaking. Dieses System, bei dem man immer nur in Runden geworfen wird, in denen Spieler mit einem sehr ähnlichen Skill auf einen warten, macht den Multiplayer schon seit Jahren kaputt und sorgt auch hier wieder dafür, dass sich schlechte Spieler trotz fehlender Weiterentwicklung immer wieder freuen dürfen und somit im Spiel bleiben oder im besten Fall noch mehr Geld ausgeben. Bei Call of Duty: Black Ops 6 merkt man nach einigen Stunden relativ deutlich, wie sich die Lobbys verändern und das SBMM seine Arbeit verrichtet. Dieses Jahr muss ich aber fairerweise sagen, dass die Ankündigung, dieses System in seiner Intensität etwas zurückzuschrauben, tatsächlich eingehalten wurde.
Auch wenn es auf keinen Fall mit den schönen Zeiten von vor 12 Jahren zu vergleichen ist, so merkt man in den Runden doch immer wieder, dass die Lobbys deutlich gemischter sind und sich nicht jede Runde wie das CoD-Finale in Anaheim, USA anfühlt. Traurig ist es trotzdem, dass SBMM wieder im Spiel ist und so bleibt mit Vorsicht abzuwarten, wie sich das im Laufe der Wochen und Monate noch entwickeln wird. Immerhin ist das Spiel derzeit spielbar und macht sogar (man mag es kaum glauben) Spaß.