Mit „Horizon:Zero Dawn“ hat das Team von Guerrilla Games zu Anfang des Jahres einen echten Knaller gelandet, der sich als eine feste Größe auf der PS4 durchsetzen konnte und schon nach kurzer Zeit viele Fans zu verzeichnen hatte. Mit „The Frozen Wilds“ erscheint nun ein Story-DLC, der das Spiel um ein neues Gebiet mit zahlreichen Missionen und einer eigenen Storyline erweitern wird. Aber der DLC ist nicht nur eine simple Erweiterung der Handlung, sondern verbessert auch das ursprüngliche Spiel. Wir haben vorab einen Blick auf „The Frozen Wilds“ geworfen und konnten die Erweiterung ausgiebig testen.
Willkommen im Norden, ein neues Abenteuer
Unser neues Abenteuer verschlägt uns in den kalten Norden, ein Gebiet, welches durch den ständigen Schneefall unter einer geschlossenen weißen Decke liegt. In diesem Gebiet haben sich die Banuk verbreitet, ein Volk, welches bereits aus dem Hauptteil bekannt ist und eine tiefere Verbundenheit zur Natur besitzt als alle anderen. Sie leben meist in kleineren Zeltstädten zusammen, die sie mit vielen verschiedenen Farben und Pigmenten von dem kalten Weiß abheben. In „The Frozen Wilds“ wird Aloy hierher von einem großen, rauchenden Vulkan angelockt, der über dem gesamten Gebiet empor ragt.
Doch so friedlich geht es hier nicht zu! Wir begegnen schnell interessanten Energietürmen, die feindliche Maschinen stärken und aggressiver werden lassen, während wir unsere Schilde verlieren und Reittiere bewusstlos werden, bis wir diese vernichtet oder überbrückt haben. Diese Türme wurden von einem „Deamon“ in die Welt gesetzt, der damit nun überall Angst und Schrecken verbreitet. Klar, dass Aloy sich dieser Aufgabe annimmt und der Sache auf den Grund gehen will. Auf ihrer Reise begegnet sie dabei auch neuen, mächtigen Maschinen, wie dem brutalen Frostrücken, der scharfe Klingen und einen Eistank besitzt, oder dem Scorcher, der mit mächtigen Feuerattacken ordentlich austeilt.
Insgesamt bietet „The Frozen Wilds“ eine Spielzeit von 10-15 Stunden, in der euch viele neue Aufgaben und Quests erwarten, die sich teilweise an denen aus dem Hauptspiel orientieren, oder aber eine ganz neue Komponente in das Spiel bringen. Gerade die neuen Feinde und Herausforderungen bringen eine gute Abwechslung mit sich, allerdings sollte man im Hauptspiel schon ein wenig fortgeschritten sein, denn das vorgeschlagene Level für die Missionen liegt bei mindestens 35-40, was vor allem an den neuen, sehr starken Maschinen liegt.
Ein erweitertes Arsenal, neue Fähigkeiten
Um mit den neuen Anforderungen klar zu kommen, wird Aloy auch mit neuen Gegenständen versorgt. So kann sie nun auf einen kleinen Flammen- oder Eiswerfer zugreifen, um Feinden Elementarschäden zuzufügen. Darüber hinaus lässt sich der Speer mit Modifikationen aufbessern, um mit ihm auch mehr Schaden zu verursachen. So wird mehr Dynamik in die Kämpfe gebracht, die auch in anderen Regionen durchaus hilfreich sein kann.
Darüber hinaus gibt es auch neue Kleidung, die an die kalte Umgebung angepasst ist und mit besonderen Eigenschaften unterstützt, wie einer verbesserten Selbstheilung oder einem guten Schutz gegen Feuer. Dadurch, dass mit dem DLC die Level-Grenze weiter angehoben wurde, stehen nun auch neue Skill-Punkte zur Verfügung, die für entsprechende neue Fähigkeiten eingesetzt werden können. Und gerade diese sind es, die einen wirklichen Nutzen für alle Bereiche des Spieles mit sich bringen werden. Hierzu zählen unter anderem die Möglichkeit, Reittiere zu heilen, von ihrem Rücken aus Objekte aufzusammeln oder Feinde anzuspringen. Darüber hinaus können Modifikationen und Gegenstände zerlegt werden, anstatt sie einfach nur weg zu werfen, um so das Platzprobleme im Inventar zu lösen.
Diese neuen Elemente sorgen dafür, dass nicht nur „The Frozen Wilds“, sondern das gesamte Spiel einen echten Benefit erhält und es somit noch besser und ansprechender gestaltet, als es ohnehin schon war. Diese neue Bequemlichkeit löst Probleme, die einigen Fans schon länger ein Dorn im Auge waren.
Die Schönheit des Nordens
Zwar entspricht die Erweiterung grafisch dem, was man von „Horizon: Zero Dawn“ bereits kennt, dennoch erwartet den Spieler eine ganz besondere Atmosphäre, die sich deutlich von dem Rest der Spielwelt abhebt. Egal ob Wanderungen durch den Tiefschnee, ein leichtes Schneetreiben vor der Kamera, oder einfach die Landschaft mit ihren vielen Facetten – dem Mix aus Wald und Bergen und dem mächtigen Vulkan im Hintergrund. Die zugefrorenen Seen sowie die neuen Tiere, wie etwa Bergziegen oder Füchse, die umherstreifen, sorgen für ein ansprechendes und atmosphärisches Gesamtbild, dem man sich gerne hingibt. Ergänzt wird dies durch vielen neue Sammelobjekte und Herausforderungen, die überall im Norden verstreut sind und zum Stöbern einladen. Darüber hinaus bringen diese Objekte einen noch tiefer in die Welt hinein und offenbaren neue Erkenntnisse über die Banuk.
All dies sorgt für eine überaus rundes Bild, da es alle Elemente des Hauptspieles widerspiegelt und diese mit seinem eigenen Charm und eigenen Punkten gut ergänzt. Verbessert wurden darüber hinaus vor allem die Darstellung der Charaktere und die einzelnen Dialogsequenzen, die nun dank einer besseren Kameraführung und einer besseren Mimik wesentlich ansprechender aussehen, sich allerdings nur auf den DLC auswirken.