Die Sandkiste für Erwachsene
Wer genug vom Karrieremodus hat, kann sich im Sandbox-Modus austoben und ganz ohne finanzielle Beschränkungen bauen, was das Herz begehrt. Frontier Developments hat hier auf die Wünsche der Fans gehört und setzt mit Frontier Workshop wieder ihre eigene Plattform, auf der Spieler ihre Kreationen teilen und von anderen inspiriert werden können. Ein echter Mehrwert, besonders für die kreative Community, die „Planet Coaster 2“ hervorbringen dürfte. Dieser ist wie gewohnt auch über das Web verfügbar.
Der neue Franchise-Modus bietet ebenfalls einen netten Anreiz für Spieler, die sich mit anderen messen wollen. Hier können Bauprojekte miteinander verglichen und neue Herausforderungen angenommen werden. Auch die Möglichkeit, gemeinsam mit Freunden an einem Park zu arbeiten, ist ein nettes Gimmick, das die Motivation hochhält und die Arbeit jemand anderes machen lässt, während man selbst nur noch genießen braucht.
Der wahre Höhepunkt eines langen, schweißtreibenden Tages als Themenpark-Architekt? Natürlich selbst in die Achterbahn steigen und die Schweißperlen der Anstrengung im Fahrtwind verdampfen lassen. Dafür haben wir schließlich geschuftet, Hirn und Herzblut investiert – alles nur, um am Ende wie ein echter VIP den Adrenalinkick aus der besten Perspektive zu genießen.
Schöne neue Grafik, aber ein launisches Kamera-System
Optisch ist „Planet Coaster 2“ definitiv ein Hingucker. Die Landschaften, die Lichtstimmungen und die feinen Details der Fahrgeschäfte sorgen dafür, dass das Spiel auch nach Stunden noch Freude bereitet. Die Liebe zum Detail zeigt sich in der Architektur, in den Animationen der Fahrgeschäfte und selbst im Verhalten der Parkbesucher. Der Soundtrack passt ebenfalls gut zur fröhlichen Atmosphäre und lädt zum entspannten Bauen ein. Allerdings wird der Spaß getrübt, sobald man versucht, komplexe Strukturen zu bauen und die Kamera sich wild über die Karte bewegt.
Das Kamera-Handling könnte besser sein: Gerade beim Bau von Achterbahnen gerät sie schnell außer Kontrolle und kann sogar außerhalb der Karte verschwinden – ärgerlich und unnötig frustrierend. Warum Frontier in diesem Punkt nicht nachgebessert hat, bleibt fraglich. Zudem kollidieren die neuen kreativen Möglichkeiten mit der Spielwelt: Schienen verlaufen mitunter unnatürlich durch Felsen und Vegetation, was dem Realismus der Simulation Abbruch tut und zeigt, dass die Entwickler hier an Kollisionsabfragen gespart haben. Das war in „Park Beyond“ deutlich besser gelöst, bei dem sich natürliche Strukturen von ganz allein um die Attraktionen gelegt haben. Schließlich fand ich die Nachtstunden im Park ziemlich anstrengend, in denen ich trotz aller Bildeinstellungen nur schwer etwas finden konnte, weil es einfach zu dunkel war – wahrscheinlich liegt es am OLED-TV, bei dem dieses Problem häufiger auftritt.