TEST: WWE 13 – „Lets get ready“ mit der Attitude-Ära!

By Johannes Add a Comment
8 Min Read

Das Wrestling-Phänomen „WWE“ geht nun in die 13 Runde ! Mit dem Wrestling-Superstar „CM Punk“, der ja aktuell auf der Beliebtheitsskala ganz oben steht, sieht der Entwickler THQ rot und befördert den voll tätowierten Mann auf das Cover. Doch bevor wir zu der teils vorhandenen Storyline und den Gameplayaspekten übergehen, sehen wir vorerst welche Versprechungen und Pläne THQ mit „WWE 13“ auf den Tisch legt. Fangen wir einfach mal mit der „Predator Technology 2.0“-Engine an. Wie THQ verlauten ließ, überarbeiteten die Jungs vom Entwicklerstudio die Audio-Kulisse samt der sogenannten „Spectacular Moments“ – also eben Situationen, die besonders beeindruckend ins Szene gesetzt sind. Später gehen wir näher darauf ein. Nun ziehen wir für euch die enge Strumpfhose an und werfen uns für einen ausführlichen Bericht in den Ring.

Ein Kampf um die Einschaltquoten

Jede Fernsehsendung lebt davon – die Einschaltquoten bzw. die Zuschauerzahl. So auch die WWF und WCW. Denn die beiden Sendungen liefen damals jeweils gleichzeitig am Montagabend und hatten das gemeinsame Ziel den anderen mit der Zuschauerzahl zu „besiegen“. Daher entstand der berühmte Name „Monday Night Wars“, der die gesamte Wrestling-Geschichte ebnet. In „WWE 13“ habt ihr zwar als Spieler keine Möglichkeit eine eigene Karriere als Ring-Chaot anzufangen, umso mehr freut uns die Reise in die Vergangenheit, die die Gegenwart so sehr beeinflusst hat. Der „Story-Modus“, entführt euch in die 90-er Jahre – in die „Attitude Ära“. Auf der Seite von WWF erschafft man innovative Ideen, neue Stars sowie einflussreiche Handlungsstränge. Die „Degeneration X“ und der verrückte „Steve Austin“ taten das, was jeder Amerikaner gerne tun würde – sie legten sich mit ihrem Boss an. Als Spieler seid ihr dazu berufen die einzelnen Phasen der „Attitude Ära“ zu durchleben. Besonders gut gefällt uns die Einbindung von echten Aufnahmen. Hier sieht man abermals wie klischeehaft und doch glaubwürdig das 90-er Jahre-Fernsehen gewesen ist. Aber auch wie großartig die Wrestling-Branche alle Register ziehen konnte, um alle Grenzen zu überschreiten – im Gegensatz zum heutigen weichgespülten WWE-Gedönst, aber darüber kann man sich immer noch streiten. Des Weiteren treffen wir im Laufe der „Story“ auf berühmte Gesichter, wie beispielsweise Mike Tyson in seinen besten Jahren. Dies sorgt reichlich für Abwechslung. Aber was für uns sehr wichtig ist, dass die heutige Generation die besten Momente der Fernsehgeschichte noch einmal miterleben darf. Dafür gibt es von uns den Daumen hoch.

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Don’t try it at home !

Die Kämpfe mögen zwar nicht echt sein, dafür aber die komplexe Steuerung. Leider fehlt hierbei ein eigenständiges Tutorial, der den Anfängern die Grundlagen sowie fortschrittliche Techniken beibringt. Was vorhanden ist, sind jede Menge Hinweise, die nur theoretisch zusammen geschmissen wurden. Auf der praktischen Seite erlebt der Spieler aber eine Durststrecke und muss deshalb mit anfänglichen Frustrationen rechnen. Die Attitude Ära hat zwar einige informative Hinweise, hilfreich ist es jedoch sehr wenig bis gar nicht. Parallel zu der Attitude Ära können die Spieler alleine oder mit bis zu insgesamt vier Spielern Kämpfe in zahlreichen Kategorien bestreiten. Neben dem klassischen Man-gegen-Mann-Kampf toben sich die Wrestler im Kampf ohne Regeln oder sogar im brennenden Ring aus. Extrem wird es, wenn Stühle, Treppen und Tische ins Spiel kommen. Auf Bildschirminformationen verzichten die Macher fast komplett. Einen angeschlagenen Gegner erkennt man entweder am blutenden Wunden oder der manchmal vorhandenen Anzeige, die ausschließlich in der Story-Line benutzt wird. Denn während der Attitude-Ära können Bonus-Inhalte freigeschaltet werden, wie zum Beispiel neue Kostüme oder Kämpfer. Im Kampf gibt es bestimmte Ziele die der Spieler erfüllen muss. Weiterhin sind historische Bonus-Ziele verfügbar. Wie der Name schon sagt, müssen Aktionen getätigt werden, die ebenfalls auch in der Realität stattgefunden haben. Dafür müssen Richter abgelenkt, Gegner mit Gürteln verprügelt und atemberaubende Sprünge ausgeführt werden.

Die Spieler, die etwas „Eigenes“ erschaffen wollen, sind bei „WWE 13“ genau richtig. Denn der Titel bietet umfangreiche Möglichkeiten sich in Charaktererschaffung sowie Bühnenbau kreativ auszuleben. Der Charakter-Editor ist dabei sehr vielschichtig – von Gesichtszügen bis hin zu Körperlänge kann jeder Kämpfer individuell angepasst werden. In unserem Fall ist es der Bösewicht Joker, den wir sehr mühevoll erstellt haben. Ihr wollt Dwayne „The Rock“ gegen Joker antreten lassen? Kein Problem! Wir wählen eine Pose sowie eins von mehreren Phrasen des Ansagers und die Zwischenrufe des Richters – alles ist anpassbar wie nie zuvor. Dabei kann sogar der Bühnenauftritt eures Superstars bestimmt werden. Wann kommt das Feuerwerk, der Name des Kämpfers als Titel oder aber auch ein Farbfilter. Dies ist in einzelne Abschnitte unterteilt, so dass ihr Stück führ Stück das perfekte Intro erschaffen könnt. Als ob das nicht genug ist, kann sogar die gesamte Arena eigenhändig gebaut werden. Hier lässt THQ keine Luft nach oben und erlaubt ebenso selbstständig Events zu planen. Absolute Freiheit wird hier garantiert groß geschrieben.

„Predator Technology 2.0“ – Ein Schlag ins Gesicht ?

Optisch nimmt „WWE 13“ leider einige Schwächen in Kauf. Die „Predator Technology 2.0“ ist trotz angeblicher Verbesserungen ziemlich veraltet. Die Animationen sind an einigen Stellen holprig. Wenn euer Kämpfer beispielsweise vom obersten Posten auf den Kontrahenten springt und diesen auch trifft, scheint der Schlag irgendwie doch nicht zu treffen, was dazu führt dass der Angreifer am Boden liegen bleibt. Des Weiteren kann die Perspektive durch die Fanschilder so gestört werden, dass ihr die Hälfte des Bildschirms nicht zu sehen bekommt. Die Gesichtstexturen sowie dessen Animation ist ebenso sperrig wie die etwas detailarme Körpermuskulatur der Wrestler. Was jedoch sehr negativ auffällt, sind die Zuschauer. Diese sind so schlecht dargestellt, dass man mit einem gesunden Auge nicht einmal die Gesichter erkennt. Aus technischer Sicht ist WWE 13 unter dem Durchschnitt, da sind wir Besseres gewohnt.

Rockige Song und authentische Ansager

Beim Start des Spiels werdet ihr sofort mit einem rockigen Soundtrack begrüßt. Die Akustik bleibt stets energisch und typisch für Wrestling – die Original-Musikstücke der einzelnen Superstars sind ebenfalls in das Spiel übernommen worden. Das Ergebnis kann sich hören lassen. Aber auch die Ansager sind überaus glaubwürdig, die Sprüche wiederholen sich deshalb gar nicht. Auf der anderen Seite können eure Aktionen stark die jeweiligen Ansagen beeinflussen, damit nervige Wiederholungen vorgebeugt werden können. Soundtechnisch sind wir mehr als angetan von „WWE 13“.
Offizielle Homepage: www.wwe.thq.com

TEST: WWE 13 – „Lets get ready“ mit der Attitude-Ära!
„Trotz der anspruchsvollen Steuerung konnten wir uns gut ein das Spiel eingliedern. Besonders gut haben uns die „Attitude Ära“ und der Soundtrack gefallen. Im Ko-Op zeigt „WWE 13“ insbesondere ihre Stärken. Durch vielerlei Arten von Matches kommt genug Abwechslung auf. Für Wrestling-Quereinsteiger mag das Kampfsystem zwar anfangs kompliziert erscheinen, dies könnte man aber durch einen umfangreichen Tutorial ändern. Die technischen Schwächen machten uns aber am meisten zu schaffen. Wer jedoch WWE-Fan ist und auf gut inszenierte Nastolgie-Momente steht, ist mit dem Titel zu bedient. Wer im Kampfsportgenre Fuß fassen will und keine Erfahrung mit Wrestling-Spielen hat, sollte lieber doch auf andere Genre-Vertreter zurückgreifen.“
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