Früher war alles besser! Dieser jahrhundertealte Spruch passt nüchtern betrachtet auf die Gaming-Branche genau so wenig wie auf die meisten anderen Bereiche, in denen er ausgesprochen wird. Doch wie sieht es bei „Zombieland Headshot Fever Reloaded“ aus, das den Ansatz klassischer Arcade-Shooter in Kombination mit dem mordernen VR-Medium in sich vereint?
So sind Videospiele heutzutage zwar in der Regel weniger herausfordernd, dafür aber häufig inhaltlich vielschichtiger, kreativer, umfangreicher und vor allem optisch ansprechender als ihre in die Jahre gekommenen Pendants.
Das Taschengeld mehrerer Monate für ein Spiel mit acht kaum zu schaffenden und spielerisch absolut abwechslungslosen Leveln auszugeben, war eher der Normalzustand. Und doch erfreuen sich diese alten, vermeintlich wenig ansprechenden Spiele großer Beliebtheit. Der Grund darin mag genau in dieser Einfachheit zu liegen. Statt überfordert durch riesige Welten rennen, schier unendliche Zwischensequenzen betrachten, sich in zig Spielmechaniken einarbeiten und zahlreiche Stunden investieren zu müssen, sind Ziel und der Weg dorthin klar sowie stets in Sichtweite.
Koppelt man dies mit einer gewissen Herausforderung, kann auch ein verhältnismäßig simples Spiel immensen Spaß bereiten und vielleicht sogar die ein oder andere AAA-Produktion schlagen. Genau das scheint das Geheimrezept des VR-Spiels „Zombieland Headshot Fever Reloaded“ zu sein, das gegenüber der bereits für die anderen gängigen VR-Plattformen über neue Features verfügt und diese alte Unbeschwertheit perfekt einfängt.
Arcade-Titel brauchen keine Story
Mal im Ernst: Wer braucht eine Story bei einem Arcade-Spiel? So oder so ähnlich wird es vermutlich auch bei einem Meeting des Entwicklerstudios XR Games argumentiert worden sein, weshalb man es auch gar nicht wirklich probiert hat. Zwar gibt es ein paar kleine Dialoge und vermeintliche Aufgaben, doch eigentlich geht es nur um eines: Zombies ganz im Sinne der alten Schießbuden-Lightgun-Shooter möglichst gezielt und schnell die Rübe vom Korpus zu schießen. Dafür steht euch eine leider relativ geringe und unspektakuläre Auswahl an verbesserungsfähigen Waffen zur Verfügung, von denen stets nur zwei auf eure sehr kurzen Durchgänge mitgenommen werden können. Diese sind mit ca. 1-2 Minuten so kurz wie ein damaliger Arcade-Run eben nun mal war, um möglichst viel Kohle zu scheffeln, was das Arcade-Feeling verstärkt. Gepaart wird dies mit zufriedenstellenden Trefferanimationen samt Combo und einer Highscore-Rangliste, auf der ihr euch entweder mit euren Freunden oder gar der ganzen Welt messt.
Was soll man sagen? Es funktioniert! Trotz aller durchschnittlichen Comic-Grafik und fehlender Spieltiefe macht es richtig Spaß, doch noch „eine schnelle Runde“ für einen höheren Score zu probieren. Zudem steigt der Schwierigkeitsgrad spürbar an und zwingt spätestens gegen Ende zu einigen Wiederholungen, vor allem wenn man alle Herausforderungen meistern möchte, die beispielsweise das Erreichen einer bestimmten Combo oder den Abschluss in einer gewissen Zeit vorgeben. Dabei fühlt es sich jedoch nie unfair und durch die stets verdiente Währung für Freischaltungen auch nicht umsonst an. Die zusätzlichen Waffenherausforderungen am virtuellen Schießstand sind sogar so schwer, dass kaum jemand in allen die Bestmarke erzielen wird. Für besonders Herausforderungslustige könnten angesichts des niedrigen Spielepreises allein schon diese ein Kaufgrund sein.
Exklusive PS VR2-Features
Im Vergleich zu den bisherigen Versionen des Spiels wurde inhaltlich von so ziemlich allem eine homöopathische Menge ergänzt. Zum Zuge kommt die PS VR2 vor allem bei den technischen Features. So kann der unausweichliche virtuelle Spielertod mit einem heftigen Rumble am Kopf begleitet werden und so unangenehm sein, dass man schon alleine deshalb eine gewisse Motivation zum Überleben an den Tag legt.
Die sehr beschränkte Bewegungsfreiheit wird mithilfe eines einfachen Blickes in die gewünschte Richtung ausgeübt und das allseits bekannte Standard-Feature der adaptiven Trigger sorgt für ein besseres Waffen-Feedback.