Die aktuelle Situation um Call of Duty könnte man als ziemlich paradox bezeichnen, denn das Shooter-Franchise von Activision gehört nun offiziell zwar Microsoft und Xbox, die bestehende Exklusivität auf PlayStation schwebt allerdings auch noch darüber.
Im Grunde veröffentlicht Microsoft also ein eigenes Spiel mit diversen Vorteilen auf der direkten Konkurrenzplattform, eine Situation, die es ohne die jahrelange Vereinbarung mit Sony sicherlich so nicht geben würde.
Call of Duty ist jetzt ein First-Party-Franchise
Bei Microsoft ist man dennoch ziemlich selbstbewusst und erklärt das kommende Call of Duty: Modern Warfare 3 bereits zum First-Party-Titel, fast so, als hätte man von Grund auf das Spiel selbst entwickelt und alles, was damit zu tun hätte.
In der kürzlichen Investorenkonferenz betonte Microsoft CEO Satya Nadella das eigene und starke Line-Up wie folgt:
„Mit Activision & Blizzard werden wir unser Content-Portfolio nun deutlich vertiefen. Wir werden über 13 Milliarden Dollar teure Franchises haben – von Candy Crush, Diablo und Halo bis hin zu Warcraft, Elder Scrolls und Gears of War. Und wir freuen uns auf eine unserer stärksten First-Party-Weihnachtsaufstellungen aller Zeiten, darunter Titel wie Call of Duty: Modern Warfare III und Forza Motorsport.“
Wie man hierzu anmerkt, war es auch das erste Mal überhaupt, dass Microsoft das Call of Duty-Franchise als eigene First-Party-Marke erwähnt, was in der Tat etwas surreal wirkt, zumal Call of Duty auf absehbare Zeit nicht exklusiv für Xbox erscheinen wird. Dieses Zugeständnis musste man für die Übernahme machen, was vorerst für 10 Jahre gilt.
Darüber hinaus sichert Microsoft eine Parität auf allen Plattformen zu, wodurch die Xbox-Version keinerlei Vorteile erhalten soll. Ob man sich tatsächlich daran hält, bleibt abzuwarten. Sony hat aufgrund der neuen Situation bereits reagiert und angekündigt, dass man Activision / Blizzard zukünftig nicht mehr in frühe Pläne einweihen kann, etwa eine neue Konsole, da man so Geschäftsgeheimnisse direkt an die Konkurrenz geben würde.