Die geplanten 25 %-Zölle auf Importe aus Mexiko könnten den US-Videospielmarkt nachhaltig verändern. Wie Mat Piscatella, Analyst bei Circana, kürzlich in einem Statement erklärte, drohen durch diese Zölle nicht nur weniger physische Spieleveröffentlichungen, sondern auch steigende Preise für digitale und physische Spiele.
Physische Veröffentlichungen vor dem Aus?
Die US-Videospielbranche könnte einen „starken Rückgang“ bei physischen Veröffentlichungen erleben, da ein Großteil der Disc-Produktion in Mexiko stattfindet. Sollte die Produktion dennoch fortgesetzt werden, müssten die Preise für physische Spiele steigen – mit potenziellen Auswirkungen auf digitale Spiele. Letztere könnten teurer werden, um eine Preisparität mit den physischen Versionen zu wahren. Piscatella prophezeit, dass der physische Spielemarkt in den USA in naher Zukunft kaum noch Überlebenschancen hat.
Eine mögliche Lösung wäre, die Produktionsstätten in die USA zu verlegen, doch das ist laut Piscatella unwahrscheinlich. Grund: Die Investitionen wären enorm, während die Nachfrage nach physischen Spielen rapide sinkt. So lagen die jährlichen Ausgaben für physische Videospielsoftware in den USA 2023 nur noch bei der Hälfte des Niveaus von 2021 – Tendenz fallend. Zudem würde eine Verlagerung in die USA die Produktionskosten nicht senken, was den Anreiz für diesen Schritt nahezu eliminiert.
Steigende Spielepreise – ein Branchenziel?
Die Auswirkungen der Zölle könnten den allgemeinen Trend steigender Spielepreise beschleunigen. Wie Matthew Ball, CEO von Epyllion, in einem Bericht für 2025 erläuterte, strebt die Branche bereits höhere Preise an, um die gestiegenen Produktionskosten auszugleichen. Ein Beispiel: Der Preis für GTA 6 könnte auf die aktuelle 100-Dollar-Marke hinausgehen. Damit würde die Branche einen lang ersehnten Schritt in Richtung kostendeckender Preise für verpackte Spiele machen, nachdem diese über Jahrzehnte deflationiert sind.
Ob die Trump-Zölle tatsächlich kommen oder nicht – eine Preiserhöhung scheint in dem Fall unausweichlich. Besonders Fans physischer Spiele dürften die Veränderungen am stärksten spüren. Steigende Kosten und eine schwindende Nachfrage könnten den Disc-Markt in den USA endgültig beenden. Spieler sollten sich daher auf teurere Games einstellen – egal, ob digital oder physisch.