Ubisoft in der Krise: Investoren drohen mit Verkauf und Absetzung des CEO

Ubisoft in der Krise! Nach verfehlten Erwartungen an Star Wars Outlaws und XDefiant werden vor allem Investoren nervös, die die Aktie des Publishers auf Talfahrt schicken.

Mark Tomson 1 Comment
3 Min Read

Ubisoft steht derzeit vor einer Reihe schwerwiegender Herausforderungen, die das Unternehmen in eine schwierige finanzielle Lage bringen. Die Aktienkurse haben aufgrund der Underperformance des neuen Star Wars Outlaws (unser Review) sowie der anhaltenden Schwierigkeiten mit XDefiant neue Tiefststände erreicht.

Besonders kritisch zeigt sich dies am Aktienmarkt. Dort verliert das Unternehmen derzeit massiv an Wert und die Aktien an der Londoner Börse sind über Nacht erneut stark gefallen. Dies geschah unter anderem durch den offenen Brief eines „bedeutenden Minderheitsaktionärs“, der das Unternehmen öffentlich kritisierte und mit rechtlichen Schritten drohte, die Ubisoft zu einem privaten Verkauf zwingen und den Wechsel an der Spitze des CEO herbeiführen sollen.

Ubisoft-Investoren fordern drastische Maßnahmen

In einem offenen Brief, der von AJ Investments veröffentlicht wurde, einem Aktionär mit weniger als 1 % Unternehmensanteil, wurde insbesondere die Führung von CEO Yves Guillemot in Frage gestellt. AJ Investments fordert dessen Ablösung und schlägt vor, Ubisoft an ein privates Unternehmen zu verkaufen, mit dem chinesischen Mischkonzern Tencent als bedeutendem Partner. Tencent hält bereits knapp 10 % der Anteile an Ubisoft. Der Minderheitsaktionär sieht die aktuelle Unternehmensführung als verantwortungslos an und ist überzeugt, dass die Aktien des Unternehmens drastisch unterbewertet sind. Seiner Ansicht nach sollten die Aktien einen Wert von 40 bis 45 Euro haben, während sie derzeit bei etwa 13 Euro gehandelt werden. Dass Investoren hier schnell mal nervös werden, ist an sich nichts Neues.

In dem Brief wird Ubisoft außerdem vorgeworfen, schlecht geführt zu werden und die Aktionäre in einer Art Geiselhaft zu halten. Vor allem die enge Verflechtung mit der Guillemot-Familie und Tencent sei problematisch. Anstatt langfristige Strategien zu entwickeln, um den Spielern außergewöhnliche Erlebnisse zu bieten, konzentriere sich das Management lediglich darauf, kurzfristige Gewinne zu maximieren und die Investoren zu beruhigen.

Zu den Forderungen von AJ Investments gehört auch die Implementierung eines umfassenden Kostensenkungsprogramms, das aller Wahrscheinlichkeit nach weitere Entlassungen zur Folge hätte. Dies würde dazu dienen, Ubisoft mit anderen Branchenführern vergleichbarer zu machen, so die Meinung des Minderheitsaktionärs.

Assassin’s Creed Shadows wird zum wichtigsten Titel des Jahres

Da die Erwartungen an Star Wars Outlaws und XDefiant bisher scheinbar nicht erfüllt wurden, rückt nun Assassin’s Creed Shadows in den Mittelpunkt, das zum wichtigsten Titel für Ubisoft wird. Dieser könnte die schwierige Lage des Unternehmens wieder wenden, allerdings stand auch dieser Titel bereits stark in der Kritik.

Die kommenden Schritte von Ubisoft werden nicht nur für seine Aktionäre, sondern auch für die Belegschaft und die Spieler von großer Bedeutung sein.

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