TEST: Abyss Odyssey – Ein Traum in einem Traum

By Dennis Giebert Add a Comment
7 Min Read

Mit Zeno Clash und Rock of the Ages machte sich ACE einen Namen. Mit „Abyss Odyssey“ wagt sich ACE jedoch an einen Genre-Genre-Mix, der nicht jedermanns Fall sein dürfte. Aber allein die bunte Mischung aus Dungeon-Crawler, Rogue-Like, RPG, Brawler und Pseudo-Pokemon rechtfertigt es einen Blick zu riskieren.

Die Story von „Abyss Odyssey“ ist wie viele Geschichten nur ein Aufhänger für das Gameplay. Große Plot Twist gibt es hier nicht. Ein mächtiger Warlock träumt unter der Stadt Santiago de Chile einen zerstörerischen Traum, der die Kreaturen aus seinen Albträumen Realität werden lässt. Den drei Helden, die ebenfalls Traumgestalten sind, fällt nun die Aufgabe zu sich durch den Dungeons zu kämpfen und den Warlock aus seinem Schlaf zu wecken. Möchte man mehr über die Geschichte und den Warlock erfahren, kann man sich den Tagebuchseiten des Warlocks widmen, die Gegner immer wieder zufällig fallen lassen.

Gameplay-technisch ist „Abyss Odyssey“ ein bunter und gewagter Mix aus vielen Genres. Gekämpft wird wie in einem Brawler. Gegner werden mit Schlag- und Tritt-Attacken vermöbelt, Angriffe können durch geschicktes Blocken pariert werden und Special Moves ermöglichen das Canceln in weitere Kombos. Niedergestreckte Gegner gewähren Erfahrung, die dem Helden mehr Lebenspunkte bescheren und Skillpunkte freischalten, die wiederum das Modifizieren von Special Moves ermöglichen. Mit Skillpunkten versehene Special Moves wird z. B. ein Armor Attribut gewährt, das zwar den eingesteckten Schaden nicht neutralisiert, es aber ermöglicht die Attacke trotz eines Treffers auszuführen. All dies ist in den ersten paar Anläufen etwas viel, oft weiß man nicht was zu tun ist oder welche Wahl in welcher Situation die Beste ist. Erfreulicherweise hat sich ACE die Zeit genommen eine Trainingsoption in das Spiel zu implementieren, in der man mit allen freigeschalteten Figuren und Monstern nach Herzenslust üben kann.

Monster? Ja, Monster!

Eine der interessantesten Gameplay-Mechaniken dürfte das Einfangen von Traummonstern sein. Wurde der Lebensbalken eines Widersachers genug reduziert, können die Helden mittels Mana eine mächtige Magie-Attacke entfesseln, um ihren Gegnern den Rest zu geben und so ihre Seele freizusetzen. Wird die Seele eines Monsters ausgerüstet, kann man dann auf durch einen Tastendruck zur jeweiligen Kreatur wechseln. Durch das Einfangen eines Monsters erhält man nicht nur einen zweiten, sehr willkommenen, Lebensbalken, sondern auch Zugriff auf die Attacken, die dem jeweiligen Monster eigen sind. Gefangene Monster lassen sich allerdings nicht einsammeln, daher kann immer nur eine Seele ausgerüstet werden, was wiederum dazu anregt neue Monster einzufangen, um so seinen Liebling zu finden.

Findet ein Held im Dungeon seinen Tod, kommen die Rogue-Light Elemente zum tragen, denn der Tod bedeutet noch lange nicht das Ende des Spiels. Durch den Tod des Helden erhält man die Kontrolle über einen gewöhnlichen Soldaten, der den Helden an einem Altar wiederbeleben kann. Soldaten verfügen über ein eingeschränktes Moveset und sind in allen belangen weniger Kompetent als die drei Helden, daher gilt es Kämpfe zu vermeiden und auf dem schnellsten Weg einen Altar aufsuchen. Stirbt auch der Soldat, heißt es Game Over und der Dungeon darf erneut in angriff genommen werden; von Anfang an.

Damit keine Langeweile aufkommt, sind alle Dungeons des Spiels zufällig generiert. Eine optimale Route gibt es somit nicht, was den Wiederspielwert enorm steigert und dazu anregt jeden Abschnitt nach Schätzen und geheimen Räumen abzusuchen. Neben Schätzen finden sich auch Händler im Dungeon, die für ein ordentliches Sümmchen neue Waffen Ausrüstungsgegenstände und Seelen anbieten. Zur Auswahl stehen dabei drei Wege, die jeweils für einen anderen Schwierigkeitsgrad stehen. Der einfachste Weg ist dabei der Längste und der schwerste der kürzeste Weg zum Schlafgemach des Warlocks. Sollte sich eine Route als unterfordernd herausstellen, kann diese jedoch innerhalb des Dungeons gewechselt werden.

ACE Team hat „Abyss Odyssey“ mit so viel Conent vollgestopft, dass es schon fast unheimlich wirkt, denn sobald der Warlock besiegt ist, geht es erst richtig los. Durch Community basierte Ziele werden immer mehr Inhalte freigeschaltet. Für den Spieler bedeutet dies folgendes: Die Server von „Abyss Odyssey“ schauen den Spielern auf die Finger und schalten durch das Besiegen des Warlocks immer mehr Inhalte frei, z. B. neue Monster und Bosse, die sich selbstverständlich auch einfangen lassen. Spieler, die sich das Spiel früh zulegen, erhalten dadurch allerdings auch weniger Inhalte, zumindest in den ersten Wochen.

„Abyss Odyssey“ bietet darüber hinaus einen KoOP-Modus für zwei Spieler. Empfehlenswert ist es unterschiedliche Figuren zu Wählen, denn im hektischen Getümmel kann es durch mangelhafte Farbunterschiede bei identischen Figuren schnell zu Verwirrung kommen oder man attackiert sich gegenseitig, wenn auch ohne Folgen für den Lebensbalken. Wenn es um den Muliplayer geht, kommen zusätzlich einige Mängel von „Abyss Odyssey“ zum Vorschein. Während des Tests verliefen nur die wenigsten Spiele reibungslos. Immer wieder kam es zu Lags, Spielfiguren schwebten in der Luft oder Verbindungen rissen plötzlich ab. All diese Probleme sind jedoch aus der Welt, wenn man sich lokal mit einem Freund in die Tiefen des Dungeons wagt.

Grafisch mach „Abyss Odyssey“ einen guten Eindruck. Auch wenn es sich um keine Grafikgranate handelt, kann man dem charmanten Design des Spiels viele Pluspunkte abringen. Die Dungeons können z. B. verschiedene Elementare Thematiken wie Eis und Feuer haben, was sich selbstverständlich auch auf das Gameplay auswirkt. Es kann vorkommen, dass ein Dungeon einer frostigen Höhle ähnelt, in der Eiszapfen von der Decke hängen und der Nächste einen tropischen Jungle-Look aufweist. Vor allem im Hintergrund lassen sich dabei viele Details ausmachen, die leider auf der PlayStation 3 durch die mangelnde Auflösung von 720p nicht wirklich zu Geltung kommen.

Entwickler: Ace Team
Publisher: Atlus
Release: 15.07.2014
Offizielle Homepage: www.abyssodyssey.com
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TEST: Abyss Odyssey – Ein Traum in einem Traum
Mit Abyss Odyssey hat ACE Team einen Franken-Stein-Genre Mix geschaffen, der auf den ersten Blick wirr wirkt auf den zweiten jedoch überraschend originell und gelungen ist. Die zu Anfang unzugänglichen, verwirrenden Gameplay-Mechaniken und die schiere Anzahl selbiger machen den einstieg in das Spiel unnötig schwer. Zieht man nun noch den im Moment unspielbaren Online-Multiplayer in Betracht, können wir Abyss Odyssey nicht ganz uneingeschränkt empfehlen. Die einen werden Abyss Odyssey lieben die anderen werden es wohl hassen.
7.1
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