Das ging ja mal schnell: Kaum ist die PS5 Pro angekündigt, setzen die ersten Entwickler bereits auf ihren versprochenen Performanceschub. Im Fall von „Warhammer 40K: Space Marine 2“ hofft Saber Interactive, dass das Mid-Gen-Upgrade die aktuellen Performance-Probleme von selbst beheben wird. Was dies jedoch langfristig für Spiele auf der regulären PS5 bedeutet, lässt einen eher ungern weiter darüber nachdenken.
In einem Interview mit IGN äußerte sich Tim Willits, Chief Creative Officer von Saber Interactive, optimistisch über die kommende PS5 Pro und deren Einfluss auf das Spielerlebnis von „Warhammer 40K: Space Marine 2„. Besonders begeistert zeigte er sich von der Möglichkeit, dass die Konsole durch KI-basiertes Upscaling der Grafik die visuelle Qualität des Spiels deutlich verbessern könnte.
KI soll bitte den Rest von allein lösen
„Was mich wirklich begeistert, ist das KI-Upsampling der Grafik“, sagte Willits. Er betonte, dass er sowohl auf einer leistungsstarken AMD- als auch Nvidia-Maschine hervorragende Ergebnisse erzielt habe, jedoch spiele er auf der PS5 vor allem im Performance-Modus. Space Marine 2 bietet zwei Anzeigemodi: Der „Qualitätsmodus“ liefert eine höhere Auflösung und eine stabilere Bildrate von 30 FPS, während der „Geschwindigkeitsmodus“ die Auflösung reduziert, um 60 FPS zu erreichen.
Allerdings wurden auf der PS5 im Vergleich zur Xbox Series X einige Leistungsprobleme festgestellt, bei denen die PS5-Version schwächelt. Willits, der sich selbst als „nicht-technischen Menschen“ bezeichnet, hofft, dass die PS5 Pro diese Probleme lösen kann, indem sie im Performance-Modus von „Warhammer 40K: Space Marine 2“ durch das KI-Upscaling bessere Ergebnisse liefert als der Qualitätsmodus auf der Basis-PS5. Dies könnte dazu führen, dass Spieler sowohl von der höheren Bildrate als auch von einer verbesserten Grafik profitieren, was insbesondere durch die schnellere GPU und das PSSR-Upscaling ermöglicht werden könnte.
Eine ordentliche Performance kostet halt
Kein Wort verliert man bei Saber Interactive über die anhaltenden Probleme auf der PS5 und wie diese angegangen werden sollen. Man könnte erwarten, dass hier zeitnah nachgebessert wird, doch anscheinend ist man zu sehr vom bisherigen Erfolg des Spiels berauscht, um sich mit solchen „Nebensächlichkeiten“ auseinanderzusetzen. Es scheint, als wolle man sich die Laune nicht verderben lassen, indem man technische Schwächen thematisiert, die viele Spieler derzeit frustrieren.
Es würde mich nicht überraschen, wenn der Verweis auf die PS5 Pro in Zukunft häufiger fällt, getreu dem Motto: „Ihr wollt ein besseres Spiel? Dann müsst ihr eben bereit sein, für die entsprechende Hardware zu zahlen!“ Statt also an einer Lösung für alle PS5-Besitzer zu arbeiten, wird möglicherweise das Upgrade auf die PS5 Pro zur Standardantwort auf Performance-Probleme – eine Strategie, die für viele Spieler enttäuschend sein könnte. Da wären wir wieder bei dem Thema der 2-Klassengesellschaft unter PS5-Gamern, das durchaus seine Berechtigung hat – im aktuellen Fall sogar bewiesenermaßen.