IO Interactive, die Entwickler der erfolgreichen Hitman-Reihe, haben eine klare Entscheidung getroffen: Die Zusammenarbeit mit dem irischen MMA-Kämpfer Conor McGregor wird beendet. Grund ist ein Urteil des irischen High Court, das McGregor letzte Woche für schuldig befand, im Dezember 2018 bei einer Frau Hand angelegt zu haben.
McGregor, der zu einer Schadenersatzzahlung von mindestens 248.000 Euro verurteilt wurde, hat angekündigt, gegen das Urteil Berufung einzulegen. Wie IO Interactive auf eine mögliche Umkehr des Urteils reagieren würde, bleibt offen. Für den Moment ist jedoch klar: Inhalte rund um den Sportler sind aus dem Hitman-Universum verschwunden – auf unbestimmte Zeit.
Kurzer Auftritt in Hitman
Die Verbindung zwischen IO Interactive und McGregor war erst kürzlich öffentlich geworden. Geplant war, dass McGregor als „The Disruptor“ in die Welt von „Hitman“ eingeführt wird – inklusive seiner Stimme, seines Aussehens und einer speziellen Mission. Ein dazugehöriges DLC-Paket sollte zudem langfristige Inhalte wie einen Arcade-Vertrag und exklusive kosmetische Items bieten. Doch nach dem Urteil zog IO Interactive die Reißleine: Sämtliche Inhalte, die mit McGregor in Verbindung stehen, werden aus dem Spiel entfernt.
Die Ankündigung erfolgte am Nachmittag über die Plattform X. In der Stellungnahme erklärte das Studio: „Angesichts des jüngsten Gerichtsurteils in Bezug auf Conor McGregor hat IO Interactive beschlossen, die Zusammenarbeit mit dem Sportler mit sofortiger Wirkung einzustellen. Wir nehmen diese Angelegenheit sehr ernst und können ihre Auswirkungen nicht ignorieren. Daher werden wir ab heute damit beginnen, alle Inhalte mit Herrn McGregor aus unseren Stores zu entfernen.“
„The Disruptor“ ohne Ziel
Die Mission „The Disruptor“, die erst Anfang des Monats als zeitlich begrenztes Ziel verfügbar war, sollte ursprünglich bis zum 8. Dezember spielbar sein. Diese Pläne sind nun hinfällig. Unklar bleibt allerdings, wie IO Interactive mit Spielern verfährt, die den DLC bereits erworben haben. Erfahrungsgemäß behalten Käufer solcher Inhalte in ähnlichen Fällen meist weiterhin Zugriff – auch wenn der Verkauf eingestellt wird.
Ob auch andere Publisher auf das Urteil reagieren werden, ist derzeit offen. McGregor hatte bereits Gastauftritte in „Call of Duty“ und „EA Sports UFC“. Einige Fans sind mit dieser Entscheidung jedoch nicht einverstanden und werfen IO Interactive vor, kein Rückgrat zu haben und sich nicht mehr für alles entschuldigen zu müssen.