Sonys ehrgeizige Initiative, PlayStation-Exklusivtitel für den PC zu veröffentlichen, weist 2024 erneut eine ernüchternde Bilanz auf. Während das Unternehmen in den letzten Jahren verstärkt auf den PC-Markt gesetzt hat, fehlt in Valves Jahresendrückblick auf die meistverkauften Spiele auf Steam jede Spur von Sonys Titeln. Eine deutliche Schmach, wenn man bedenkt, wie viele der Titel aus der „Platin“-Kategorie auf Multiplayer-Stärke und starken Hype setzen – Bereiche, in denen Sony sich eigentlich etablieren wollte.
Die Konkurrenz dominiert
Den größten Erfolg erzielte noch Helldivers 2, das jedoch keine Sony-eigene Produktion ist. Auch Warhammer 40.000: Space Marine 2 und Baldur’s Gate 3 zählen zu den Platin-Titeln und dominieren mit starker Spielerbasis und positiver Resonanz. Ebenso glänzen Call of Duty: Black Ops 6, Black Myth: Wukong und das weiterhin populäre Elden Ring dank der Erweiterung Shadow of the Erdtree. Dagegen scheinen Sonys PC-Titel weder in der Top-10 noch in den Kategorien Gold, Silber oder Bronze aufzutauchen – ein deutlicher Fingerzeig, dass die PlayStation-Marke auf Steam nicht den erhofften Durchbruch erzielt hat.
Sony veröffentlichte im vergangenen Jahr einige ihrer renommierten Titel, darunter God of War Ragnarök und Horizon: Zero Dawn, für den PC. Doch weder das Timing noch die strategische Platzierung konnten mit der Stärke zuvor genannter Marken konkurrieren. Stattdessen bleibt die Dominanz im PC-Bereich nach wie vor bei Studios, die traditionell in diesem Segment stark sind.
PC-Strategie wird um jeden Preis fortgesetzt
Das Fehlen von PlayStation-Exklusivtiteln in den Verkaufscharts wirft Fragen über die Zukunft von Sonys PC-Offensive auf. Da der Markt für Triple-A-Spiele auf dem PC von Jahr zu Jahr wächst, täte Sony gut daran, stärker auf plattformübergreifende Strategien zu setzen, anstatt seine Exklusivtitel halbherzig zu überarbeiten. Der Erfolg von Spielen wie Palworld oder Black Myth: Wukong zeigt, dass Innovation und frühzeitiges Engagement der Schlüssel sein könnten. Doch genau hier liegt das Problem. PC-Portierungen erscheinen deutlich später und die wirklich interessierten Spieler werden bis dahin wahrscheinlich schon auf der PlayStation gespielt haben. Man könnte die PC-Umsetzung also als vergebliche Liebesmüh bezeichnen, auch wenn sie nur dazu dient, das Publikum zu erweitern und die Umsätze zu steigern.
Die nächste PC-Umsetzung wird Marvel’s Spider-Man 2 sein. Aber auch das ist aus Aktualitätsgründen bereits ausgelutscht und der nächste mögliche Fehlstart. Vielleicht hat Sony mehr Glück mit der Xbox, auf der 2025 weitere ehemals PlayStation-exklusive Spiele erscheinen sollen, darunter LEGO Horizon Adventures, sofern die Gerüchte stimmen.