TEST: Heavy Rain – Der Origami-Killer treibt nun auf PS4 sein Unwesen

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Entwickler Quantic Dream meldet sich nun schon zum zweiten Mal auf der PlayStation 4 zurück, zwar noch immer nicht mit ihrer neuen IP „Detroit: Become Human“, dafür mit einer weiteren Remaster-Perle von der PlayStation 3 – dem interaktiven Drama „Heavy Rain“.

Was gab es zum damaligen Release im Jahr 2010 für Diskussionen, in denen man sich nicht einig wurde, wie viel Film oder Spiel „Heavy Rain“ eigentlich ist und kann man es als letzteres überhaupt bezeichnen? Zum Glück gibt es inzwischen deutlich mehr Akzeptanz für dieses Genre, da es eben auch Spieler gibt, die rein durch eine Story unterhalten werden und nicht nur den Finger am Abzug halten möchten. So machten wir uns ein weiteres Mal auf, den Origami-Killer zu jagen und konnten dabei feststellen, dass „Heavy Rain“ auch auf PlayStation 4 keinesfalls veraltet wirkt.

Geteilte Schicksale …

Ein Killer geht umher, der es auf kleine Jungen abgesehen hat und als Markenzeichen eine Origamifigur auf der Leiche hinterlässt. Sowohl das FBI, wie auch Privatdetektive ermitteln bereits seit mehreren Jahren, um dem Killer auf die Schliche zu kommen. Die Story von „Heavy Rain“ selbst nimmt allerdings erst Anlauf, nachdem der Sohn des Architekten Ethan Mars verschwunden ist. Ethan musste bereits ein schweres Schicksal in seinem Leben erleiden und wird nun ein weiteres Mal auf die Probe gestellt, in der er die Liebe zu seinem Sohn beweisen muss. Der Killer fordert ihn heraus, wie weit man als Vater gehen würde, das Leben seines Kindes zu retten und schickt einen als Spieler auf eine nervenzerreißende Jagd durch die gesamte Stadt.

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Das Besondere an „Heavy Rain“ ist, dass man die Geschichte aus unterschiedliche Perspektiven präsentiert bekommt und so in die Rollen von gleich  vier Hauptcharakteren schlüpft – Ethan Mars selbst, dem Privatdetektiv Scott Shelby, dem FBI Ermittler Norman Jayden, sowie der forschen Journalisten Madison Paige, die allesamt eigene und unterschiedliche Spuren des Origami-Killers verfolgen.

Der zweite Kern des Spiels ist, dass „Heavy Rain“ auf Entscheidungen und Konsequenzen basiert, die darüber bestimmen, wann ihr das Spiel beendet, mit wem, ob ihr den Sohn von Ethan Mars retten könnt oder ob ihr es schafft, den Killer zu stellen. Dies muss nicht ausschließlich auf moralischen oder verbalen Entscheidungen basieren, sondern kann auch viel mit spielerischer Geschicklichkeit zusammenhängen, denn anders als bei  üblichen Adventures, können die Hauptcharaktere auf ihrem Weg unwiderruflich sterben, die Story wird aber dennoch fortgesetzt. Selbst wenn zum Beispiel Ethan Mars stirbt, können die anderen Charaktere den Fall zum Abschluss bringen. Es gibt allerdings auch die Möglichkeit, dass alle Hauptcharaktere sterben und das Spiel bereits nach wenigen Stunden zu Ende ist oder der Fall mit einem fälschlich beschuldigten Killer abgeschlossen wird.

Insgesamt gibt es so über 20 unterschiedliche Enden, die teils sehr dramatisch voneinander abweichen. Selbst wenn man meint, dass man das Spiel von damals kennt, ist es durch diesen Umstand nicht weniger spannend und überrascht auch noch heute mit Dingen, die man zuvor vielleicht noch gar nicht gesehen hat. Der einzige Nachteil ist wohl der, dass viele bereits wissen, wer der Killer tatsächlich ist und man seinen Blick auf die Story anders richtet. Hier bleibt einem dann allerdings immer noch, die unterschiedlichen Enden bewusst zu lenken und so die Alternativen kennenzulernen.

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Kein bisschen gealtert …

Quantic Dream hatte sich bereits auf PlayStation 3 einen Namen damit gemacht, die Spieler vor allem aus visueller Sicht geradezu aus den Socken zu hauen. So wurde „Heavy Rain“ damals insbesondere für seine erschreckend realistischen Gesichter gelobt, die man vor allem in den Ladenbildschirmen vor Augen geführt bekommen hat. Dieser Realismus soll sich nun im Remaster auszahlen, das um keinen Tag gealtert wirkt. Anders als „Beyond: Two Souls“ war „Heavy Rein“ ein Lupenreiner PS3-Titel, sodass für die PS4-Umsetzung etwas mehr Zeit investiert werden musste und sich somit auch der spätere Release erklärt. Zieht man nun einige Vergleiche zu anderen Spielen dieser Generation heran, braucht sich auch „Heavy Rain“ keinesfalls hinter diesen zu verstecken. Insbesondere die Texturen haben einen liebvollen Neuanstrich erfahren und wirken dank der 1080p und mehr Details atmosphärischer denn je. Da Sony bislang keine Angaben zu den genauen Verbesserungen der PS4-Version gemacht hat, stand zunächst die Befürchtung im Raum, dass durch die nun höhere Auflösung vielleicht unschöne oder unsaubere Details sichtbar werden. Völlig unbegründet, wie sich bereits nach wenigen Minuten spielen feststellen lässt. Gut, ehrlicherweise muss man auch sagen, dass einige Nebenakteure oder Animationen tatsächlich noch an PS3-Zeiten erinnern und etwas steif wirken, Finger sind manchmal vielleicht etwas kantig, aber dies ist angesichts des Overall-Look und der neuen Beleuchtung ein geradezu verschwind geringer Anteil, der kaum ins Gewicht fällt.

Vielmehr könnte man sich noch immer an der Steuerung des Spiels stören, die fast 1:1 von der PlayStation 3 übernommen wurde. Vor allem der Umstand, dass man weiterhin die R2-Taste gedrückt halten muss, um sich vorwärts zu bewegen, ist absolut unnötig und unglücklich gewählt, da es hierfür überhaupt keinen Grund gibt. Ob die Aneinanderreihung der Quick-Time Events wie schon damals als größtes Manko beim Gameplay angesehen werden muss, liegt weiterhin am Spieler selbst, da die doch recht simple Mechanik nicht zu sehr vom eigentlichen Kern – der Story – ablenken soll. Es ist weder besser noch schlechter auf PlayStation 4.

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Soundtechnisch bleibt ebenfalls alles beim Alten, wobei ich das Spiel diesmal in Englisch genossen habe. Die Diskussionen um die bessere Synchronisation bleibt dabei wie üblich nicht aus, wobei mir persönlich das Original etwas besser gefällt und authentischer herüber kommt. Das deutsche Pendant wirkt teils etwas deplatziert, übertrieben und unpassend, sowie hin und wieder nicht optimal abgemischt, sodass Stimmen teils zu leise und schwer zu verstehen sind.  Hierfür bietet das Spiel allerdings alle möglichen Sprachoptionen, Untertitel und Laustärkeeinstellungen, sodass sich auf jeden Fall ein guter Mittelweg für jeden finden lässt. Der Soundtrack selbst gefällt auch weiterhin sehr gut und lässt tolle Erinnerungen an eines der außergewöhnlichsten Spiele der vorherigen Generation aufkommen.

Im Spiel nicht enthalten ist die Unterstützung des PlayStation Move Controller, sowie der DLC ‚Heavy Rain: Chronicles: Episode 1 – The Taxidermist‘.

Entwickler: Quantic Dream
Publisher: Sony Computer Entertainment
Release: 02. März 2016
Offizielle Homepage: www.quanticdream.com

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TEST: Heavy Rain – Der Origami-Killer treibt nun auf PS4 sein Unwesen
„Heavy Rain ist auch auf PlayStation 4 ein echtes Highlight und jeder, der das Spiel damals verpasst hat, sei es aufgrund der Kritik an dem gesamten Genre, sollte nun unbedingt zuschlagen. Das Verständnis für interaktive Dramen wie Heavy Rain ist über die Jahre gewachsen, sodass man nicht mehr davor zurückschrecken sollte, eventuell zu wenig Spiel oder zu viel Film zu bekommen. Die Story ist noch immer ungemein spannend und bietet selbst für Rückkehrer noch die eine oder andere Verzweigung, die man vielleicht noch nicht kannte. Technisch kann sich Heavy Rain auf PlayStation 4 ebenfalls sehen lassen, das gegenüber damals noch atmosphärischer wirkt und einen somit noch tiefer in das Spielgeschehen hineinzieht, abgerundet mit einem tollen Soundtrack, der wahre Erinnerungen an damals wach werden lässt. Ein Muss für alle Story Enthusiasten und Fans der Quantic Dream Spiele.“
8.7
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