Atomfall zeigt, warum das Abomodell funktioniert – und wer davon wirklich profitiert

Atomfall beweist: Sichtbarkeit schlägt Verkaufszahlen. Dank Game Pass wurde ein kleines Spiel zum Millionenhit – mit cleverem Risiko und viralem Selbstläuferpotenzial.

Niklas Bender
Freelancer und Editor-in-Chief bei PlayFront.de seit 2022. Liebe die PS5, zocke quer durch alle Genres und eine Schwäche für humorvolle Texte – Sarkasmus inklusive.
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Rebellion hat mit „Atomfall“ ein kleines Wunder geschafft: Über zwei Millionen Spieler in nur einem Monat – und das, obwohl es sich nicht um einen AAA-Titel handelt, sondern eher um ein ambitioniertes Mid-Budget-Spiel. Doch der Schlüssel zum Erfolg liegt nicht nur im Spiel selbst, sondern in der Vertriebsstrategie: Microsofts Game Pass.

Game Pass als Türöffner für neue IPs

Rebellion-CEO Jason Kingsley zeigt sich im Interview mit GamesIndustry.biz begeistert vom Erfolg und der Zusammenarbeit mit Microsoft. Der Game Pass habe maßgeblich dazu beigetragen, das Spiel bekannt zu machen und eine große Zielgruppe zu erreichen – und genau hier liegt das Geheimnis.

„Microsoft hat wirklich mit angepackt. Sie haben ihre Fähigkeiten und Reichweite eingebracht, und für uns war es ein Gewinn auf ganzer Linie“, so Kingsley.

In einer Zeit, in der der Markt mit neuen Spielen überschwemmt ist, ist Sichtbarkeit oft das größte Problem – besonders für neue Marken. Ein Abo-Modell wie der Game Pass bietet hier einen unschätzbaren Vorteil: niedrige Einstiegshürden. Spieler probieren ein Spiel aus, ohne extra dafür zu zahlen, erzählen Freunden davon, posten auf Social Media – und plötzlich wird aus einem unbekannten Titel ein viraler Hit.

Kingsley beschreibt diesen Effekt so: „Man entdeckt etwas auf Game Pass, ist begeistert, erzählt es weiter – und plötzlich wollen es auch Leute spielen, die gar kein Abo haben. Also kaufen sie es.“ Das klassische Schneeballsystem, nur diesmal auf freiwilliger Basis.

Kalkuliertes Risiko, großer Gewinn

Ein weiterer Vorteil: Die finanzielle Sicherheit. Zwar bleibt Rebellion vage, was die genauen Zahlen angeht, doch Microsoft garantiert offenbar ein Mindestmaß an Einnahmen – unabhängig davon, wie gut sich das Spiel im Einzelverkauf schlägt. Das reduziert das Risiko, besonders für Studios, die sich nicht auf eine riesige Marketingkampagne verlassen können.

Natürlich gibt es auch Schattenseiten: Die Gefahr, dass man durch Game Pass die kaufkräftige Hardcore-Zielgruppe verliert, weil diese bereits im Abo enthalten ist. Doch laut Kingsley ist dieser „Verlust“ durch die enorme Reichweite und Aufmerksamkeit mehr als ausgeglichen.

Am Ende bleibt ein klares Fazit: „Atomfall“ ist nicht nur ein spielerischer Erfolg, sondern auch ein Paradebeispiel dafür, wie das Abo-Modell Indies und Mid-Size-Titel auf eine ganz neue Stufe heben kann. Und vielleicht – ganz vielleicht – ist das die Zukunft des Spielemarkts.

Eindrücke aus Atomfall liefert euch unser aktuelles Review zum Spiel.

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