God of War: Für den Komponisten ist der letzte Ton verklungen – aber nie ganz verstummt

Bear McCreary hat Kratos in God of War eine Seele verliehen. Jetzt zieht sich der Komponist zurück – zufrieden, erfüllt und doch bereit, wenn der Ruf erneut ertönt.

Niklas Bender
Freelancer und Editor-in-Chief bei PlayFront.de seit 2022. Liebe die PS5, zocke quer durch alle Genres und eine Schwäche für humorvolle Texte – Sarkasmus inklusive.
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Wenn Kratos den Hammer fallen lässt, hallt das Echo lange nach – zumindest musikalisch. Für Bear McCreary, den preisgekrönten Komponisten hinter „God of War“ (2018) und „God of War Ragnarok“, fühlt sich seine Reise mit der ikonischen Spieleserie jetzt abgeschlossen an. Und das ist keine einfache Floskel, sondern ein Moment der echten Reflexion, wie er im Interview verriet.

Ein musikalisches Vermächtnis für einen wütenden Gott

Im Rahmen eines kommenden Podcast-Interviews zum 20-jährigen Jubiläum der Franchise tauchte McCreary tief in seine Erinnerungen ein – musikalisch und emotional. „Wir waren gerade mit der Besetzung in der Retrospektive zum 20-jährigen Jubiläum von God of War“, so McCreary. „An der Wand hingen Exponate zu allen neun Spielen. Ich sah meine eigenen Partituren gerahmt – Notenblätter, die ich einst mit Herzblut komponierte.“

Die Musik von McCreary hat „God of War“ eine neue Seele gegeben. Mit wuchtigen Rhythmen, melancholischen Streicherläufen und Chören, die so mächtig klingen, als ob sie direkt aus Valhalla kämen, wurde Kratos nicht nur zur Waffe, sondern auch zur Figur mit emotionaler Tiefe. Dass McCreary sich heute „vollständig“ fühlt, ist kein Zeichen von Rückzug – sondern ein Zeichen dafür, dass eine künstlerische Reise ihren Höhepunkt erreicht hat.

Die Tür bleibt offen – aber der Kreis ist (fast) geschlossen

Besonders der Valhalla-DLC war für ihn ein Schlusspunkt, ein musikalisches Epilog. „Es schließt Kratos’ Handlungsstrang gewissermaßen ab“, sagte er. „Ich habe das Gefühl, eine Geschichte erzählt zu haben.“

Doch ganz leise wird es um McCreary nicht. Gefragt nach einer möglichen Beteiligung an Amazons kommender God of War-Serie, antwortete er mit einem Grinsen: „Wenn es noch etwas gibt, das Musik braucht, um voranzukommen – sie haben meine Nummer.“

Die Tür ist also nicht zu. Aber sie ist angelehnt, mit einem bittersüßen Akkord im Hintergrund. Und vielleicht – ganz vielleicht – braucht Kratos irgendwann wieder eine musikalische Stimme, die seine nächsten Schritte begleitet.

Bis dahin aber bleibt McCrearys Werk: ein monumentales Klangbild, das Kratos in einer der emotionalsten Phasen seiner Reise begleitet hat – und das vermutlich noch viele Jahre in den Köpfen der Spieler nachhallen wird.

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